
Mit Wer Angst sät legt Martin Krüger einen fesselnden Auftakt zu einer neuen Thriller-Serie vor, die Spannung, Mystik und eine düstere Atmosphäre miteinander verbindet. Der Roman entführt die Leser in ein kleines brandenburgisches Dorf, wo uralte Sagen und moderne Ermittlungsarbeit aufeinanderprallen.
Die Geschichte
Ein heißer Sommer, ein verschwundener Junge, eine unheimliche Sage: Der 13-jährige Max war tagelang vermisst, bis er plötzlich am Rand eines Roggenfeldes auftaucht – mit Teer beschmiert, ohne Erinnerung und sichtlich verändert. Kurz darauf werden die Bewohner des Dorfes erneut von Schrecken heimgesucht: Eine junge Frau wird entführt, ihre Mutter ermordet. Die Ermittlungen führt Ella Berger, eine engagierte und empathische Kriminalkommissarin. Unterstützung erhält sie von der erfahrenen LKA-Profilerin Aya Nakamura. Doch schnell wird klar, dass die Dorfbewohner nicht alles preisgeben. Eine alte Sage von der „Roggenmuhme“ – einer unheimlichen Gestalt, die Kinder entführt und als Wechselbälger zurückbringt – scheint eine Rolle zu spielen. Ist es nur Aberglaube, oder steckt mehr hinter der Geschichte?
Um das verschwundene Mädchen zu retten und weitere Verbrechen zu verhindern, müssen Berger und Nakamura tief in das Geheimnis eintauchen – und dabei ihre eigene Angst überwinden.
Atmosphäre und Stil
Krüger versteht es meisterhaft, eine dichte und beklemmende Atmosphäre zu schaffen. Die bildhafte Beschreibung der Roggenfelder – das Rascheln der Ähren im Wind, die unheimliche Stille – lässt die Leser den Schauplatz förmlich spüren. Die Verbindung von düsteren Sagen und moderner Kriminalarbeit gibt dem Thriller eine einzigartige Note.
Sein Schreibstil ist packend und intensiv. Besonders in spannenden Momenten gelingt es Krüger, die Leser in den Bann zu ziehen. Die Schilderungen sind so eindringlich, dass man beim Lesen unwillkürlich die Luft anhält.
Charaktere
Die Figuren sind vielschichtig und authentisch. Ella Berger ist eine sympathische und zielstrebige Ermittlerin, die trotz Belastungen und Rückschlägen nicht aufgibt. Ihr Einfühlungsvermögen und ihre Entschlossenheit machen sie zu einer starken Hauptfigur. Aya Nakamura, die als Profilerin mit eigenen Methoden arbeitet, bringt eine spannende Dynamik in das Ermittlerteam. Die Beziehung der beiden Ermittlerinnen entwickelt sich glaubhaft und bietet Potenzial für weitere Bände der Reihe.
Themen und Spannung
Das zentrale Thema des Romans – die Verbindung zwischen alten Mythen und realen Verbrechen – macht die Handlung besonders fesselnd. Die Sage der Roggenmuhme verleiht dem Buch einen mystischen Touch, der immer wieder für Gänsehaut sorgt. Zugleich bleibt die Handlung realistisch und glaubwürdig. Krüger gelingt es, die Spannung bis zum überraschenden Ende aufrechtzuerhalten.
Fazit
Wer Angst sät ist ein gelungener Serienauftakt, der durch eine mitreißende Handlung, starke Charaktere und eine atmosphärische Erzählweise überzeugt. Der Mix aus Thriller und Mystik macht das Buch zu einem packenden Leseerlebnis. Fans von düsteren, psychologischen Krimis werden begeistert sein – und auch Liebhaber von Geschichten mit einem Hauch Übernatürlichem kommen auf ihre Kosten.
Eine klare Leseempfehlung für alle, die Spannung lieben und sich gerne in atmosphärische Welten entführen lassen.
- Herausgeber : Rowohlt Taschenbuch; 2. Edition (16. Juli 2024)
- Sprache : Deutsch
- Taschenbuch : 368 Seiten
- ISBN-10 : 3499012456
- ISBN-13 : 978-3499012457
- Abmessungen : 12.4 x 2.65 x 19 cm
- 13 Euro