/ Dezember 10, 2024/ Buch

Martin Conrath entführt die Leser*innen in seinem Kriminalroman „Kohle, Stahl und Mord: Das 13. Opfer“ in die düstere Atmosphäre des Ruhrpotts. Mit einem Mord, der jahrzehntelang verborgen blieb, und einer packenden Ermittlerdynamik legt er einen fesselnden Auftakt zur neuen Krimireihe um die Hauptfiguren Elin Akay und Jana Fäller vor.


Ein Krimi mit historischem Tiefgang

Der Roman beginnt mit einem schaurigen Fund: Knochenreste von zwölf verschütteten Bergmännern, die seit über 30 Jahren als verschollen galten, werden in der stillgelegten Zeche Ludwig entdeckt. Doch die Überraschung ist groß, als ein dreizehntes Skelett auftaucht – mit eindeutigen Hinweisen auf einen Mord. Die Verbindung von historischem Grubenunglück und einem bis dato unaufgedeckten Verbrechen verleiht der Geschichte eine besondere Tiefe, die sowohl die Tragik des Unglücks als auch die düstere Vergangenheit der Beteiligten beleuchtet.


Spannendes Ermittlerduo

Mit Hauptkommissarin Elin Akay und der forensischen Psychiaterin Jana Fäller hat Conrath zwei vielschichtige Protagonistinnen geschaffen, die perfekt harmonieren und dennoch ihre Gegensätze haben. Elin ist eine erfahrene Ermittlerin, die pragmatisch und mit einer klaren Linie arbeitet. Jana hingegen bringt durch ihre psychologische Expertise und ihre persönliche Verbindung zur Zeche eine emotionale Ebene in die Ermittlungen. Ihr verstorbener Vater war Teil der Bergwerksgemeinschaft, was ihr Zugang zu den traumatisierten Überlebenden verschafft, sie aber auch in einen inneren Konflikt stürzt.


Atmosphäre und Setting

Die Zeche Ludwig und das Ruhrgebiet sind nicht nur Kulisse, sondern ein eigener Charakter des Buches. Die Beschreibung der stillgelegten Bergwerke, die Kumpel-Mentalität und die bedrückende Atmosphäre des Untertagebaus lassen die Geschichte authentisch wirken. Conrath gelingt es, die Last der Vergangenheit und das erdrückende Gewicht der Geheimnisse, die tief unter der Erde schlummern, greifbar zu machen.


Verschlungene Geheimnisse und überraschende Wendungen

Der Roman lebt von seiner komplexen Handlung, die gekonnt zwischen Gegenwart und Vergangenheit pendelt. Die Ermittlungen fördern schrittweise ein Netz aus Lügen, Schuld und verdrängten Erinnerungen zutage. Besonders spannend wird es, als die Identität des dreizehnten Opfers ans Licht kommt und die Gemeinschaft der Bergleute unter Verdacht gerät. Die Enthüllungen sind gut dosiert und sorgen immer wieder für neue Wendungen, die den Spannungsbogen bis zum Schluss halten.


Einblicke in die menschliche Psyche

Besonders beeindruckend ist die psychologische Tiefe, die durch Jana Fällers Analysen und Gespräche mit den ehemaligen Bergleuten entsteht. Der Autor zeigt eindrücklich, wie traumatische Ereignisse über Jahrzehnte hinweg nachwirken können und wie Schuld und Loyalität die Wahrheit verschleiern. Dies verleiht dem Krimi nicht nur Spannung, sondern auch emotionale Tiefe.


Fazit

„Kohle, Stahl und Mord: Das 13. Opfer“ ist ein gelungener Einstieg in eine vielversprechende Krimireihe, die Fans von atmosphärischen und psychologisch anspruchsvollen Geschichten begeistern wird. Mit einem einzigartigen Setting, einem packenden Fall und einem Ermittlerduo, das nach mehr verlangt, liefert Martin Conrath nicht nur spannende Unterhaltung, sondern auch einen Einblick in die menschliche Natur und die düsteren Schatten der Vergangenheit.

Empfehlung: Ein Muss für Krimi-Fans, die Geschichten mit Tiefgang, unerwarteten Wendungen und einem authentischen, historischen Hintergrund lieben.

  • Herausgeber ‏ : ‎ Rowohlt Taschenbuch; 1. Edition (10. Dezember 2024)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Taschenbuch ‏ : ‎ 432 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3499014858
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3499014857
  • Abmessungen ‏ : ‎ 12.4 x 2.7 x 18.9 cm
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