/ Februar 3, 2025/ Buch

In einer Welt, die sich wandelt wie das Wasser im Fluss, stehen viele an den Ufern des Glaubens und fragen sich: Wo ist der Fels, der trägt, wenn der Strom der Zeit alles mit sich zu reißen scheint? Die Kirchen der westlichen Welt befinden sich in einem tiefen Umbruch, und besonders die Evangelikalen stehen an einer Weggabelung. Manche klammern sich an den Felsen des Fundamentalismus, eine Burg aus alten Dogmen, fest umklammert von der Angst vor dem Wandel. Andere lösen sich aus alten Strukturen, treiben auf den Wellen der Postmoderne und suchen nach neuen Ufern – postevangelikal, frei, doch oft auch haltlos. Doch zwischen diesen Polen gibt es einen dritten Weg, einen Pfad der Balance, auf dem Glaube sowohl in der Schrift als auch in der Welt verwurzelt bleibt.

Roland Hardmeier zeichnet in seinem Werk ein kraftvolles Bild eines Glaubens, der weder von Angst noch von Beliebigkeit getrieben wird. Er plädiert für ein Evangelium der Mitte – eines, das tief in der Bibel verankert ist, ohne sich der Welt zu verschließen, das die Fragen der Zeit ernst nimmt, ohne sich ihnen willenlos zu beugen. Dieser Glaube ist kein starrer Block, der sich gegen den Fluss stemmt, aber auch kein loses Blatt, das ziellos treibt. Er ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, tief verwurzelt und dennoch biegsam genug, um dem Wind der Zeit standzuhalten.

Der Ruf nach einem dritten Weg ist nicht nur eine theologische Vision, sondern ein existenzielles Ringen um Wahrheit, Relevanz und Beständigkeit. Hardmeier fragt: Wie kann unser Glaube in der postmodernen Welt bestehen, ohne dass wir unsere Überzeugungen aufgeben? Wie bleiben wir standhaft, ohne zu erstarren? Seine Antworten sind weder einfache Parolen noch plakative Versöhnungsversuche zwischen Extremen, sondern eine durchdachte, geistliche Reflexion, die Mut macht und Perspektiven eröffnet.

Glaube, der trägt, ist ein Glaube, der den Dialog sucht – mit der Bibel und mit der Welt. Er ist ein Glaube, der sich nicht hinter Mauern verschanzt, sondern Brücken baut, der die Tiefe der Heiligen Schrift ernst nimmt, ohne sie als starres Gesetzbuch zu interpretieren. Es ist ein Glaube, der sich den Fragen der Zeit stellt, ohne sich von ihnen dominieren zu lassen. Er schaut nicht mit Angst auf die Strömungen der Kultur, sondern mit der Gewissheit, dass Christus selbst der wahre Fels ist – nicht ein unbeweglicher Monolith, sondern der lebendige Eckstein, an dem sich alles ausrichtet.

Hardmeiers Werk ist eine Einladung zum Vertrauen: Vertrauen darauf, dass Gott größer ist als unsere Konzepte, weiter als unsere Theologien, tiefer als unsere Ängste. Es ist eine Ermutigung, Glaube nicht als Bollwerk, sondern als lebendige Beziehung zu begreifen. Ein Glaube, der sich der Welt zuwendet, weil er sich auf den Einen verlässt, der gesagt hat: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage.“ Inmitten der Ströme der Zeit bleibt dieser Glaube nicht zurück, sondern trägt uns vorwärts – mutig, hoffnungsvoll und voller Liebe.

Roland Hardmeiers Werk ist eine inspirierende Einladung zu einem Glauben, der tief verwurzelt und dennoch offen für die Herausforderungen der Zeit ist. Mit klarem Blick zeigt er einen Weg jenseits von Fundamentalismus und Beliebigkeit – ein Evangelium der Mitte, das in der Bibel gründet und zugleich dialogfähig bleibt. Seine Reflexionen sind durchdacht, ermutigend und voller Hoffnung. Dieses Buch stärkt das Vertrauen, dass Glaube nicht Enge bedeutet, sondern ein Leben in Freiheit und Wahrheit ermöglicht.

  • Herausgeber ‏ : ‎ Brunnen Verlag GmbH; 1. Edition (22. Oktober 2024)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Broschiert ‏ : ‎ 336 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3765521892
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3765521898
  • Abmessungen ‏ : ‎ 13.9 x 3.2 x 20.8 cm
  • 25 Euro

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