/ Juli 1, 2025/ Buch

Das Buch „ausgeschöpft?“ beschäftigt sich mit einer richtig ernsten Frage:
Wie können wir als Christinnen und Christen noch glauben, wenn die Welt in eine Klimakatastrophe schlittert?

Die Autorin, Anna Böck, ist Pfarrerin und Klima-Aktivistin. Sie sagt ganz klar: Die Klimakatastrophe ist keine Frage des Glaubens mehr. Die ist einfach da. Wir stecken schon mittendrin.

Aber worum es ihr geht, ist: Was machen wir damit? Wie gehen wir als Menschen – und vor allem als Gläubige – damit um?

  • Wie können wir das aushalten?
  • Wie können wir trotzdem noch hoffen?
  • Was sagt Gott dazu?

Wie ist das Buch aufgebaut?

Das Buch ist nicht so ein schwerer theologischer Wälzer, den man nur mit Wörterbuch lesen kann.
Es besteht aus vielen kurzen, einzelnen Texten. Die kann man unabhängig voneinander lesen.

Jeder dieser Abschnitte behandelt eine Frage oder einen Gedanken. Das macht es einfach zu lesen – man kann immer wieder ein Kapitel zwischendurch lesen und darüber nachdenken.


Was steht drin?

Anna Böck macht Folgendes:

  • Sie verbindet aktuelle Themen aus der Klimabewegung (z. B. Kipppunkte, Klimaangst, Klimagerechtigkeit)
  • mit biblischen Geschichten und christlichen Gedanken

Das Buch ist also eine Mischung aus:
Fakten zur Klimakrise
Gedanken über den Glauben
ganz persönliche Fragen und Erfahrungen


Ein paar Beispiele für Themen im Buch:

Schöpfung und Verantwortung

  • Was bedeutet es für Christen, dass Gott die Welt geschaffen hat?
  • Heißt das nicht auch, dass wir sie schützen müssen?

Schuld und Verdrängung

  • Wer trägt Verantwortung für die Klimakrise?
  • Warum reden wir so ungern darüber?

Hoffnung und Angst

  • Viele Menschen haben echte Angst vor der Zukunft.
  • Wie kann der Glaube helfen, damit umzugehen?

Kipppunkte

  • In der Natur gibt es Punkte, ab denen sich das Klima kaum noch stoppen lässt.
  • Gibt es auch „Kipppunkte“ im Glauben? Momente, wo man umdenken muss?

Gerechtigkeit

  • Die Klimakrise trifft nicht alle gleich.
  • Reiche Länder verursachen viel, arme Länder leiden besonders.
  • Was bedeutet das für christliche Gerechtigkeit?

Der Schreibstil

Anna Böck schreibt klar, ehrlich und direkt.
Sie will niemandem was vormachen oder schönreden.

  • Sie ist manchmal richtig schonungslos.
  • Aber sie ist auch einfühlsam und lädt ein zum Nachdenken.
  • Sie gibt Mut, obwohl die Themen schwer sind.

Man merkt: Sie ist selbst betroffen und bewegt. Und sie will andere wachrütteln. Sie will, dass wir nicht einfach nur im Gottesdienst sitzen und nicken – sondern dass wir ins Handeln kommen.


Gastbeiträge

Richtig spannend sind auch die Gastbeiträge.
Das Buch ist nicht nur Anna Böcks Stimme, sondern ein kleines Kollektiv.
Da schreiben andere Leute aus unterschiedlichen Perspektiven:
Junge Klima-Aktivistinnen
Theologen
Leute, die über Gerechtigkeit, Natur, Wald oder Stadtleben nachdenken

Ein paar Beispiele:

  • Sarah Vecera über Klimagerechtigkeit
  • Walter Faerber über Weltuntergang
  • Anna-Lena Moselewski über Vorsätze
  • Heiko Metz über den Wald als Schutzraum
  • Vincent Kühn über den Glauben selbst
  • Daniel Hufeisen über Schalom (Frieden)
  • Ronja Künstler über Aktivismus auf der Straße
  • Micha Kunze über „Die Abschaffung des Menschen“

Außerdem gibt es ein Vorwort von Jörg Alt, einem Jesuitenpater, der selbst bekannt ist für seinen Einsatz fürs Klima.

Diese Vielfalt macht das Buch lebendig und spannend. Es ist kein Monolog, sondern eher ein Gespräch zwischen vielen Leuten.


Was macht das Buch besonders?

Es ist ehrlich: Die Klimakatastrophe ist keine „Vielleicht-Gefahr“ – sie passiert jetzt.
Es ist praktisch: Es geht nicht nur um Theorien, sondern um ganz konkrete Fragen.
Es ist nachdenklich: Man wird immer wieder herausgefordert, über sich selbst nachzudenken.
Es ist ermutigend: Trotz aller Härte will es Mut machen.
Es ist spirituell: Es zeigt, wie Glaube Halt geben kann – auch in schwierigen Zeiten.


Für wen ist das Buch geeignet?

  • Für Leute, die christlich glauben und sich fragen: Was heißt das heute eigentlich noch?
  • Für alle, die mehr über die Verbindung von Glauben und Klimaschutz wissen wollen.
  • Für Menschen, die schon Klima-aktiv sind und sich fragen: Wie passt das mit meinem Glauben zusammen?
  • Für Skeptiker, die einfach neugierig sind, wie Christ*innen über diese Krise denken.
  • Für Gemeinden, Gruppen, Hauskreise – als Diskussionsgrundlage.

Mein Fazit in einfachen Worten:

„ausgeschöpft?“ ist kein Buch, das einfache Antworten liefert.
Es stellt viele Fragen, regt zum Nachdenken an und ist manchmal auch unbequem.

Aber es will nicht lähmen, sondern ermutigen.
Es will helfen, neue Wege zu sehen – für uns selbst und für die Welt.
Es sagt: Du kannst nicht glauben, ohne dich mit der Klimakatastrophe auseinanderzusetzen.

Das macht es zu einem Buch, das richtig wichtig ist – gerade heute.
Ein Buch, das einem zeigt: Glaube ist nicht nur was für den Sonntagmorgen in der Kirche. Glaube heißt Verantwortung. Und Hoffnung. Und Handeln.

  • Herausgeber ‏ : ‎ Neukirchener Verlag
  • Erscheinungstermin ‏ : ‎ 2. Juni 2025
  • Auflage ‏ : ‎ 1.
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe ‏ : ‎ 192 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3761570651
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3761570654
  • Abmessungen ‏ : ‎ 21.5 x 13.5 x 2.2 cm

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