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Die weibliche Stimme der Lust. Die radikale Vordenkerin weiblicher Freiheit. Die Tragödie einer unbeugsamen Frau.
Mitreißend. Aufwühlend. Einzigartig. Margret Greiners große Biografie Elsa Asenijeff – „Die weibliche Stimme der Lust“ ist mehr als nur ein Buch über eine fast vergessene Autorin. Es ist ein leidenschaftlicher Weckruf: Hier kommt eine Frau zu Wort, die ihrer Zeit weit voraus war und für das Recht auf weibliches Begehren, Selbstbestimmung und schöpferische Freiheit kämpfte – und dafür alles verlor.
Elsa Asenijeff: Allein ihr Name klingt wie ein Versprechen auf Drama, Ekstase und Sturm. Geboren 1867 in eine brave bürgerliche Wiener Familie, sollte sie alles sein, was man von einer Frau erwartete: angepasst, tugendhaft, schweigsam. Doch Elsa brannte. Sie wollte leben, wissen, fühlen. „In mir tobt und brodelt stets etwas Gefährliches“, schrieb sie selbst – und meinte damit die unbändige Kraft ihres Denkens und Empfindens, das keine Konventionen dulden wollte.
Eine Rebellin im Korsett der Gesellschaft
Nach dem Tod des Vaters wird Elsa verheiratet – gezwungenermaßen, ein klassisches Schicksal der Zeit. Doch anders als viele andere Frauen akzeptiert sie es nicht einfach. Mit dem Geld dieses ungeliebten Ehemannes ermöglicht sie sich etwas Unerhörtes: Sie studiert – Philosophie und Psychologie in Leipzig! Eine der ersten Frauen überhaupt dort. Während andere Frauen noch im Salon häkeln oder höchstens Klavier spielen, liest Elsa Kant, Nietzsche und Freud.
Doch nicht nur das: Sie beginnt zu schreiben – Gedichte, Essays, Erzählungen. Ihre Texte sind glühend, provokant, kompromisslos. Sie sprechen von weiblicher Lust, Begehren, Selbstfindung. Elsa will die Seele der Frau zeigen – nicht als zartes Blümchen, sondern als leidenschaftliches Feuerwerk.
Eine Liebe wie ein Vulkanausbruch
1897 trifft sie Max Klinger, den gefeierten Maler, Bildhauer, den Star der Kunstszene. Und es explodiert. Die beiden werden das glamouröse Paar der Leipziger Bohème. Sie, die kluge, scharfzüngige Denkerin. Er, der berühmte Künstler. Sie ziehen Intellektuelle, Dichter, Maler an wie Motten das Licht. In ihrem Salon treffen sich die jungen Wilden, Expressionisten, darunter auch ein gewisser Franz Werfel, den Elsa fördert.
Diese Beziehung ist Leidenschaft pur – und Zerreißprobe zugleich. Elsa liebt Klinger mit einer glühenden, fast zerstörerischen Intensität. Für ihn verlässt sie alles. Sie wird seine Muse, sein Modell, seine Geliebte, sein Schatten und sein Licht.
Und während sie ihm hilft, berühmt zu werden, schreibt sie weiter. Texte über das Recht der Frau, ihr Begehren zu leben. Über die radikale Autonomie weiblicher Sexualität. Über das Schöpferische im Weiblichen – weit vor ihrer Zeit. Die Presse nennt sie »die weibliche Stimme der Lust«. Ein Skandal. Ein Fanal.
Vom Olymp ins Elend – eine Tragödie
Doch Klingers Liebe ist nicht treu. Er verlässt sie – für ein 16-jähriges Mädchen. Für Elsa zerbricht die Welt. Nicht nur emotional, sondern auch ökonomisch: Ohne Klingers Unterstützung verarmt sie. Sie wird verachtet, verspottet, ausgegrenzt. Eine Frau, die so geschrieben hat? Anstößig! Skandalös! Männerfeindlich!
Bald steht sie vor Gericht, wird als Querulantin gebrandmarkt. Man erklärt sie für unzurechnungsfähig. Sie verliert alles: ihr Kind, ihre Freiheit, ihre Stimme. Elsa Asenijeff endet entmündigt in psychiatrischen Kliniken und Versorgungsanstalten. 20 Jahre lang verschwindet sie aus der Welt. 1941 stirbt sie vergessen und gebrochen – ein tragisches Schicksal, das zugleich ein düsteres Licht auf die brutale Unterdrückung selbstbewusster Frauen wirft.
Ein literarisches Denkmal – leidenschaftlich und notwendig
Margret Greiner hat Elsa Asenijeff aus der Vergessenheit geholt. Mit großer Sorgfalt und Liebe zum Detail zeichnet sie das Porträt einer Frau, die nie einfach brav sein wollte. Sie zeigt eine Elsa voller Widersprüche: genial und verletzlich, stolz und verzweifelt, kühn und zart.
Greiner öffnet ein Fenster in eine Epoche, in der Frauen, die sich Freiheiten nahmen, gnadenlos gebrochen wurden. Gleichzeitig feiert sie das Feuer dieser Frau: ihre Intelligenz, ihre radikale Aufrichtigkeit, ihre Kompromisslosigkeit in der Forderung, dass Frauen begehren und gestalten dürfen.
Dieses Buch ist ein Triumph über das Vergessen. Es macht Elsa Asenijeff wieder sichtbar als das, was sie war: eine Pionierin weiblicher Selbstbestimmung. Eine Vorkämpferin, deren Texte und Leben die Frage stellen: Was darf eine Frau wollen? Wie viel Lust, wie viel Macht über sich selbst darf sie beanspruchen?
„Die weibliche Stimme der Lust“ – ein Titel, der provoziert und doch so treffend ist. Elsa Asenijeff wollte nicht schweigen. Sie wollte die dunklen, glühenden, ungezähmten Seiten des Frauseins sichtbar machen. Dieses Buch gibt ihr die Stimme zurück – laut, klar und unüberhörbar.
Wer In mir tobt und brodelt stets etwas Gefährliches liest, taucht ein in das flirrende Leben der Jahrhundertwende, in Salons voller Rauch und Streitgespräche, in eine Liebesgeschichte wie ein Brandherd und in die Tragödie einer Frau, die sich weigerte, klein zu sein.
Für alle, die starke Frauen lieben. Für alle, die die Kraft der Literatur schätzen. Für alle, die glauben, dass weibliches Begehren kein Skandal sein sollte.
Dieses Buch ist eine Offenbarung – und ein Hochgesang auf die Freiheit.
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- Herausgeber : btb Verlag
- Erscheinungstermin : 11. Juni 2025
- Sprache : Deutsch
- Seitenzahl der Print-Ausgabe : 320 Seiten
- ISBN-10 : 3442762723
- ISBN-13 : 978-3442762729
- Abmessungen : 14.6 x 3.2 x 22.1 cm
- 25 Euro