/ Mai 6, 2025/ Buch

Dieses Buch beschäftigt sich mit einem alten, aber wieder sehr aktuellen Vorschlag: dem Friedensplan von Hans Thirring, einem bekannten österreichischen Physiker und Friedensdenker. Bereits 1963 – also mitten im Kalten Krieg – forderte Thirring etwas sehr Mutiges und Ungewöhnliches: Österreich sollte freiwillig auf seine Armee verzichten, also einseitig abrüsten. Seine Überzeugung: Ein Land kann sicherer sein, wenn es keine Waffen hat – und seine Neutralität ernst nimmt.

Der Titel seines Vorschlags war programmatisch: „Mehr Sicherheit ohne Waffen“. In der damaligen Zeit war das revolutionär. Und heute – in einer Welt voller Konflikte, Kriegsgefahr und Aufrüstung – ist diese Idee wieder brandaktuell.


Wer war Hans Thirring?

Hans Thirring war nicht nur ein bedeutender Physiker, sondern auch ein engagierter Friedensaktivist. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte er sich für eine friedliche und gerechte Weltordnung ein. Er war überzeugt: Gewalt und Waffen lösen keine Probleme – im Gegenteil, sie machen alles nur schlimmer.

Besonders nach dem Staatsvertrag von 1955, in dem sich Österreich zur immerwährenden Neutralität verpflichtete, sah Thirring sein Land in einer besonderen Rolle: Österreich könnte ein Vorbild dafür sein, wie ein friedliches, neutrales Land ohne Militär leben kann – und damit anderen zeigen, dass Abrüstung möglich ist.


Was steht im Buch?

Der Band versammelt Beiträge von verschiedenen Autorinnen und Autoren, die Thirrings Friedensidee von damals neu betrachten – und sie mit heutigen weltpolitischen Entwicklungen vergleichen. Dabei geht es um folgende zentrale Fragen:

  • Wie aktuell ist Thirrings Plan heute noch?
  • Können wir wirklich mehr Sicherheit schaffen – ohne Waffen?
  • Wie steht es um die Neutralität Österreichs heute?
  • Warum wird die Friedensdebatte oft verdrängt oder lächerlich gemacht?
  • Welche Alternativen zur militärischen Aufrüstung gibt es?

Was war das Ziel von Thirrings Friedensplan?

Hans Thirring wollte ein Zeichen setzen – nicht aus Naivität, sondern aus Verantwortung. Er schlug vor, dass Österreich als neutrales Land:

  • komplett auf Waffen verzichtet,
  • seine Armee abschafft,
  • und ein friedliches Beispiel für andere Länder wird.

Er nannte das „ein Testobjekt der Möglichkeit friedlicher Koexistenz“. Österreich sollte zeigen, dass Frieden auch ohne Waffen möglich ist – wenn man ernsthaft daran arbeitet.

Das war besonders mutig in einer Zeit, in der Ost und West – also die USA und die Sowjetunion – mit Atomwaffen aufeinander starrten und ständig neue Rüstungen planten.


Warum ist das heute wieder so wichtig?

Heute erleben wir wieder eine Welt voller Konflikte:

  • Kriege wie in der Ukraine, in Nahost oder in Afrika,
  • Aufrüstung und das Streben nach „Kriegstauglichkeit“ in vielen Ländern, auch in der EU,
  • Diskussionen über eine gemeinsame EU-Armee und mehr militärische Stärke.

In dieser Situation wird die Idee von Frieden und Abrüstung oft nicht ernst genommen. Menschen, die sich für Frieden einsetzen, werden als „naiv“ oder „realitätsfern“ abgestempelt. Dabei ist der Wunsch nach Frieden, Sicherheit und Gewaltfreiheit nach wie vor sehr groß – vor allem bei den Menschen selbst, nicht unbedingt bei den Regierungen.


Was fordert das Buch?

Die Autorinnen und Autoren des Buches schlagen vor, wieder mehr über Alternativen zu Krieg und Waffen nachzudenken. Sie sagen:

  • Frieden ist nicht naiv, sondern eine realistische und überlebenswichtige Option.
  • Sicherheit entsteht nicht nur durch Militär, sondern vor allem durch Gerechtigkeit, Diplomatie, Vertrauen und Zusammenarbeit.
  • Österreich – als neutrales Land – sollte eine aktive Rolle in der Friedenspolitik übernehmen.

Das Buch ruft dazu auf, den Mut von Hans Thirring ernst zu nehmen – und seine Ideen weiterzudenken, anzupassen und in die Zukunft zu tragen.


Was kann man daraus lernen?

„Mehr Sicherheit ohne Waffen“ ist kein einfacher Slogan, sondern ein Prinzip. Es geht darum:

  • Frieden nicht als „Abwesenheit von Krieg“, sondern als aktiven Zustand zu verstehen,
  • sich gegen die ständige Militarisierung der Politik zu wehren,
  • und neue, kreative Wege zu finden, wie Konflikte gewaltfrei gelöst werden können.

Das Buch zeigt: Friedensarbeit braucht Mut, Geduld und Überzeugungskraft – aber sie ist möglich und dringend nötig.


Stimmen aus dem Buch (zusammengefasst)

  • Werner Wintersteiner fordert ein neues Nachdenken über Sicherheit, das nicht automatisch „mehr Waffen“ bedeutet.
  • Leo Gabriel zeigt, wie Friedensbewegungen weltweit arbeiten – oft im Schatten der Öffentlichkeit.
  • Ernst Bader analysiert, warum viele Politiker Friedensideen ablehnen – und wie man diese Blockaden durchbrechen kann.

Für wen ist dieses Buch?

Dieses Buch richtet sich an alle, die sich kritisch mit Sicherheit, Krieg und Frieden auseinandersetzen möchten. Es ist besonders interessant für:

  • politisch interessierte Menschen,
  • Studierende, Lehrerinnen und Schülerinnen,
  • Friedensaktivist*innen,
  • und alle, die sich eine andere, gewaltfreiere Welt vorstellen können.

Fazit: Ein wichtiges Buch zur richtigen Zeit

„Mehr Sicherheit ohne Waffen“ ist ein mutiges, kluges und gut verständliches Buch. Es erinnert daran, dass es auch heute Alternativen zur militärischen Gewalt gibt – wenn man bereit ist, umzudenken. Der Friedensplan von Hans Thirring mag 60 Jahre alt sein, doch seine Botschaft ist aktueller denn je: Sicherheit entsteht nicht durch Aufrüstung – sondern durch Mut zum Frieden.

  • Herausgeber ‏ : ‎ Promedia (29. Januar 2025)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Taschenbuch ‏ : ‎ 248 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3853715478
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3853715475
  • Abmessungen ‏ : ‎ 14.8 x 2.5 x 20.8 cm
  • 24 Euro

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