/ Juli 17, 2025/ Buch

Mit „Shitbürgertum“ legt Ulf Poschardt ein Werk vor, das brodelt, lodert, aufrüttelt – ein Buch, das wie ein literarischer Donnerschlag durch die geistige Bequemlichkeit unserer Gegenwart fährt. Wer glaubt, in ruhigen, moralisch abgesicherten Verhältnissen zu leben, wird hier wachgerüttelt. Schonungslos, brillant und in hochkarätiger intellektueller Manier entlarvt Poschardt einen neuen Sozialtypus, der unser Denken, Fühlen und Handeln prägt – den Shitbürger.

Der Shitbürger – Wohlstandsverwöhnt, aber innerlich leer

Er ist überall: in Talkshows, auf Twitter, in Feuilletons, Stadträten, Unis und NGOs. Der Shitbürger, so Poschardt, ist kein Randphänomen, sondern längst zum neuen Mainstream geworden. Er ist der bequeme Moralist von nebenan – mit Bio-Siegel, Empörungshabitus und Netflix-Abo. Er wähnt sich auf der richtigen Seite der Geschichte, kämpft scheinbar für das Gute, doch letztlich zementiert er vor allem seine eigene Selbstgerechtigkeit und schützt seine bürgerlichen Komfortzonen mit einem Panzer aus Haltung, Cancel Culture und wohlkalkulierter Empfindlichkeit.

Poschardt rechnet ab – mit messerscharfer Analyse und pointierter Polemik

Mit der rhetorischen Präzision eines Skalpellmeisters und dem Furor eines echten Liberalen geht Ulf Poschardt dem Phänomen auf den Grund. Seine Analyse ist ein intellektueller Hochgenuss: gestochen scharf, kraftvoll, stilistisch funkelnd. Der Shitbürger ist für ihn keine Karikatur, sondern ein dominanter Charakter unserer Zeit – ein Symptom für eine Gesellschaft, die ihre Freiheitsliebe gegen Regelwut, Neidkultur und Moralkommerz eingetauscht hat.

Poschardt deckt auf, wie der Shitbürger unsere Institutionen infiltriert hat – Kultur, Medien, Wissenschaft –, wie er Diskurse prägt, Räume verengt, Widerspruch delegitimiert und Kritik moralisch abwehrt. Ein Phänomen, das sich nicht links oder rechts verorten lässt, sondern quer durch die Gesellschaft mäandert. Der Shitbürger denkt nicht, er reagiert. Er hört nicht zu, er verurteilt. Er lebt nicht aus dem Risiko, sondern aus dem Reflex.

Eine fulminante Verteidigung republikanischer Tugenden

Doch „Shitbürgertum“ ist weit mehr als eine brillante Kritik – es ist auch ein leidenschaftliches Plädoyer. Poschardt ruft zur Rückbesinnung auf: auf republikanische Ideale, auf den offenen Diskurs, auf Selbstkritik, Eigenverantwortung, Freiheit. Er fordert den Abschied vom moralischen Paternalismus und die Wiederentdeckung des mündigen Bürgers, der sich nicht hinter Empörungsritualen versteckt, sondern Verantwortung übernimmt, Differenz zulässt, Ambivalenz aushält.

In einer Zeit, in der jede kritische Stimme sofort verdächtigt, diffamiert oder gecancelt wird, erhebt Poschardt sich mutig gegen die stille Diktatur des moralischen Konsenses. Er will keinen Shitstorm, er will Selbstreflexion. Kein Gejammer, sondern geistige Wehrhaftigkeit. Kein Wohlfühlprotest, sondern Demokratie in Bewegung.

Provokation mit Haltung – ein Buch, das Mut macht

Ulf Poschardt hat mit „Shitbürgertum“ ein Werk geschaffen, das in seiner analytischen Tiefe, seiner intellektuellen Brillanz und seiner stilistischen Wucht weit über den Tag hinausweist. Es ist unbequem – und gerade deshalb notwendig. Es ist provokant – und gerade deshalb heilsam. Es ist ein Buch, das nicht gefallen will, sondern wirken.

Für alle, die spüren, dass in unserer Gesellschaft etwas ins Stocken geraten ist – dass die Luft dicker, die Debatten flacher und die Räume enger geworden sind – ist dieses Buch Pflichtlektüre. Es fordert dich heraus. Es gibt dir Werkzeuge. Es rüttelt dich wach.

„Shitbürgertum“ ist kein Essay – es ist eine intellektuelle Kampfansage. Gegen Bequemlichkeit. Gegen Denkfaulheit. Für Mut. Für Freiheit. Für den offenen Geist.

  • Herausgeber ‏ : ‎ Westend
  • Erscheinungstermin ‏ : ‎ 22. April 2025
  • Auflage ‏ : ‎ 1.
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe ‏ : ‎ 176 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3987913312
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3987913310
  • Abmessungen ‏ : ‎ 12.9 x 1.9 x 20.7 cm
  • 22 Euro

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*