
Vor mehr als 50 Jahren, im Jahr 1969, betrat Neil Armstrong als erster Mensch den Mond. Damals war das ein riesiger Schritt für die Menschheit – und ein großer Sieg der USA im „Wettlauf ins All“ gegen die damalige Sowjetunion. Seit 1972 ist aber kein Mensch mehr auf dem Mond gelandet. Doch das soll sich bald ändern.
Ab 2025 beginnt ein neues Kapitel in der Raumfahrt. Die USA wollen wieder Menschen zum Mond bringen – diesmal nicht nur für kurze Besuche, sondern mit dem Ziel, dort dauerhaft zu bleiben. Auch andere Länder wollen mitmischen, besonders China. Christoph Seidler beschreibt in seinem Buch „Armstrongs Erben“, was hinter diesem neuen Wettlauf steckt, wer dabei ist und warum das alles auch für unser Leben auf der Erde wichtig ist.
Die Rückkehr zum Mond – warum jetzt?
Nach Jahrzehnten der Pause wird der Mond wieder interessant. Das liegt an neuen technischen Möglichkeiten, aber auch an politischen und wirtschaftlichen Zielen.
Die USA haben das sogenannte Artemis-Programm ins Leben gerufen. Es sieht vor, dass zunächst wieder Astronaut*innen den Mond umkreisen und später dort landen. In Zukunft soll sogar eine kleine Raumstation in der Mondumlaufbahn gebaut werden, die „Lunar Gateway“ heißt. Außerdem sind längere Aufenthalte auf dem Mond geplant – vielleicht sogar mit einer Mondbasis.
Ziel ist es, auf dem Mond zu forschen, Rohstoffe zu gewinnen und sich auf noch fernere Reisen, etwa zum Mars, vorzubereiten.
Nicht nur Amerika – China zieht nach
Auch China hat große Pläne für den Mond. Das Land hat in den letzten Jahren bewiesen, dass es technisch sehr fortgeschritten ist. China hat erfolgreich Raumsonden und Roboter auf den Mond geschickt – auch auf die Rückseite, was vorher niemandem gelungen war. Jetzt will China auch Menschen dorthin bringen.
Zusammen mit Russland plant China ein eigenes Mondprogramm, das unabhängig vom Westen ist. Diese Entwicklung erinnert an den alten Wettlauf zwischen den USA und der Sowjetunion – nur dass diesmal mehr Länder und neue Technologien mit im Spiel sind.
Ein neuer Wettlauf im All
Christoph Seidler zeigt, dass der neue „Wettlauf zum Mond“ ganz anders ist als früher. Damals ging es vor allem um politische Macht und Prestige im Kalten Krieg. Heute geht es auch um wirtschaftliche Interessen, Forschung, Technikentwicklung – und um die Zukunft der Menschheit im All.
Auch private Firmen wie SpaceX (von Elon Musk) oder Blue Origin (von Jeff Bezos) spielen inzwischen eine große Rolle. Sie bauen Raketen, liefern Technik und arbeiten mit den Raumfahrtagenturen zusammen. Das war in den 1960er Jahren unvorstellbar.
Wer macht die Regeln im All?
Ein wichtiger Teil des Buches beschäftigt sich mit der Frage: Wem gehört der Mond eigentlich?
Im Weltall gibt es keine Ländergrenzen. Doch wenn verschiedene Länder auf dem Mond Stützpunkte bauen oder Rohstoffe abbauen wollen, braucht es Regeln. Es gibt zwar Verträge – zum Beispiel den Weltraumvertrag von 1967 – aber der wurde gemacht, als noch kaum jemand auf den Mond fliegen konnte.
Heute ist vieles unklar. Wer darf wo landen? Wer darf Bodenschätze nutzen? Was passiert, wenn Länder sich nicht an die Regeln halten? Christoph Seidler erklärt, warum diese Fragen sehr aktuell sind und in Zukunft noch wichtiger werden.
Was hat das alles mit uns zu tun?
Vielleicht fragt man sich: Warum soll mich interessieren, was auf dem Mond passiert? Ich lebe schließlich auf der Erde. Doch das neue Mondzeitalter betrifft uns alle.
- Technik für den Alltag: Viele Technologien, die für den Weltraum entwickelt werden, landen später auch im Alltag – zum Beispiel in Medizin, Verkehr oder Kommunikation.
- Neue Jobs und Wirtschaftszweige: Die Raumfahrtindustrie wächst stark. Immer mehr Menschen arbeiten an Raketen, Satelliten oder Raumstationen – auch in Europa.
- Forschung und Wissen: Auf dem Mond kann man viel über die Geschichte des Sonnensystems lernen. Das hilft auch, die Erde besser zu verstehen.
- Internationale Zusammenarbeit oder Konkurrenz: Der Wettlauf zum Mond zeigt, wie Länder miteinander umgehen – ob sie zusammenarbeiten oder sich abgrenzen. Das wirkt sich auch auf die Politik auf der Erde aus.
Fazit
„Armstrongs Erben“ ist ein spannendes Buch für alle, die wissen wollen, was hinter den neuen Mondmissionen steckt. Christoph Seidler erklärt in klarer Sprache, wie Raumfahrt heute funktioniert, warum so viele Länder wieder zum Mond wollen und welche Chancen und Herausforderungen das bringt.
Das Buch zeigt: Es geht nicht nur um Technik oder Politik – sondern um die Zukunft der Menschheit. Denn der Mond ist mehr als nur ein Himmelskörper. Er ist ein Ort, an dem sich entscheidet, wie wir in Zukunft als Weltgemeinschaft zusammenleben – auf der Erde und vielleicht bald darüber hinaus.
- Herausgeber : Piper
- Erscheinungstermin : 27. Februar 2025
- Sprache : Deutsch
- Seitenzahl der Print-Ausgabe : 336 Seiten
- ISBN-10 : 3492073263
- ISBN-13 : 978-3492073264
- Abmessungen : 13.8 x 3.5 x 22 cm
- 22 Euro