
In Berlin sorgt ein geheimes Video für Aufregung: Darin ist zu sehen, wie Bausenator Dieter Möller schmutzige Geschäfte mit einem russischen Oligarchen einfädelt – es geht um Immobilien, viel Geld und politischen Einfluss. Noch schlimmer: Auch der Vater von Rocco Eberhardt taucht in diesem Video auf. Hat er wirklich mitgemacht? Oder steckt mehr dahinter?
Kurze Zeit später wird der Tontechniker, der das belastende Video aufgenommen hat, tot aufgefunden. Er landet auf dem Seziertisch von Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer, Roccos bestem Freund – und die Ermittlungen nehmen eine dramatische Wendung: Möller wird wegen Mordes angeklagt. Doch der beteuert seine Unschuld – und bittet ausgerechnet Rocco um Hilfe.
Jetzt muss Rocco entscheiden, ob er Möller verteidigt. Dabei stellt sich bald die Frage: Deckt sein Vater einen Mörder? Oder steckt jemand anderes hinter dem tödlichen Komplott?
Ein Fall zwischen Wahrheit und Lüge
Die Ermittlungen zeigen bald, dass nichts so ist, wie es zuerst scheint. Beweise tauchen auf, die gegen den Bausenator sprechen. Doch Rocco spürt: Es gibt eine tiefere Wahrheit – und eine „letzte Lügnerin“, die sie kennt.
Zusammen mit Justus Jarmer geht er den Hinweisen nach. Dabei geraten die beiden nicht nur in Konflikt mit der Polizei, sondern auch miteinander. Denn wo Justus auf harte Fakten setzt, vertraut Rocco auf sein Gefühl und seine Menschenkenntnis.
Echte Einblicke in die Welt der Justiz und Rechtsmedizin
Das Autorenduo weiß, wovon es schreibt:
- Michael Tsokos ist einer der bekanntesten Rechtsmediziner Deutschlands.
- Florian Schwiecker arbeitete viele Jahre als Strafverteidiger.
Gemeinsam bringen sie spannende Einblicke aus ihrem Berufsalltag in die Geschichte ein. Leserinnen und Leser erhalten so einen realistischen Blick hinter die Kulissen von Gerichtsprozessen, Ermittlungen und forensischen Untersuchungen. Die Fälle wirken dadurch authentisch und nah an der Realität – auch wenn es natürlich eine fiktive Handlung ist.
Ein Krimi mit Tiefgang und aktuellem Bezug
„Die letzte Lügnerin“ ist nicht nur spannend, sondern auch hochaktuell. Themen wie Immobilienskandale, politische Korruption und Medienmanipulation spielen eine große Rolle. Das Buch stellt Fragen wie:
- Wem kann man in der Politik noch trauen?
- Wie leicht kann ein Mensch zur Zielscheibe werden?
- Und wie weit geht jemand, um die eigene Macht zu retten?
Diese Themen machen das Buch nicht nur zu einem fesselnden Krimi, sondern auch zu einer kritischen Auseinandersetzung mit unserer Gesellschaft.
Lesermeinung: Gelungene Rückkehr nach schwächerem zweiten Band
Viele Fans der Reihe sind sich einig: Nach dem etwas ruhigeren zweiten Band ist „Die letzte Lügnerin“ wieder ein echtes Highlight. Die Handlung ist durchdacht, spannend und gut erzählt. Besonders gelobt werden:
- Die flüssige Sprache
- Die kurzen Kapitel
- Die abwechslungsreichen Perspektivwechsel
- Der gelungene Mix aus Spannung, Justizdrama und persönlichem Konflikt
Einziger kleiner Kritikpunkt: Der forensische Anteil – also die Arbeit von Dr. Jarmer – könnte für manche etwas ausführlicher sein. Dafür punktet das Buch aber mit vielen starken Gerichtsszenen und klugen Dialogen.
Muss man die Vorgänger gelesen haben?
Es ist hilfreich, die ersten beiden Bände „Die siebte Zeugin“ und „Der dreizehnte Mann“ zu kennen, da man so die Entwicklung der Hauptfiguren besser versteht. Aber auch ohne Vorwissen kann man „Die letzte Lügnerin“ gut lesen. Die wichtigsten Hintergrundinfos werden dezent erklärt.
Fazit:
„Die letzte Lügnerin“ ist ein spannender, gut recherchierter Justiz-Krimi, der aktuelle Themen mit einer persönlichen Geschichte verbindet. Wer sich für Gerichtsverhandlungen, Machtspiele in der Politik und menschliche Abgründe interessiert, wird dieses Buch kaum aus der Hand legen.
Ein starker dritter Band mit viel Spannung, Tempo und Gefühl – absolut lesenswert.
- Herausgeber : Knaur TB; 1. Edition (1. März 2023)
- Sprache : Deutsch
- Taschenbuch : 272 Seiten
- ISBN-10 : 3426528452
- ISBN-13 : 978-3426528457
- Abmessungen : 12.4 x 2.02 x 18.9 cm
- 12,99 Euro