/ Mai 27, 2022/ Romane

Ein ziemlich dickes Werk kommt daher – hab ich viel zu lesen. Die Geschichte spielt in einer ländlichen Gegend in der Nähe der Stadt Klausenburg – das ist in Rumänien/Region Transsilvanien. Die ungarische Provinz gehört seit 1920 gehört zu Rumänien. Dieses Elend und die Rückständigkeit soll Ende der 40er Jahre beendet werden. Nach sowjetischem Vorbild wird die bäuerliche Wirtschaft kollektiviert, Dörfer und Siedlungen plattgemacht.

Der nachdenkliche, belesene Gärtner Vilmos liebt Rosen. Er macht macht im Stalinismus Karriere, halb gegen seinen Willen. Die Frauen mögen ihn sehr.

Er schafft ein Versuchsgelände für Obstsorten in seinem ehemals wilden Garten und ausserdem züchtet international wettbewerbsfähige Rosen, die dem isolierten Ostblockland Anerkennung verschaffen sollen.

Vierzig Figuren erzählen die Story – jede in ihrer unverwechselbaren Stimme geradezu physisch präsent. Zum Beispiel gibt es Kali, eine junge Bäuerin, die ihrem prügelnden Mann davonläuft und als Dienstmädchen bei Vilmos lebt; ausserdem wäre da noch Annuska, eine 16-jährige Halbwaise, die sich in Vilmos verliebt, und ihre Schwester Eleonora, die ins Kloster geht und den politischen Säuberungen zum Opfer fällt.

Erpresste Geständnisse, Schweigen und Lebensbeichte und Selbsterkenntnis machen den Roman spannend genau wie diese obsessiven, stockenden, eruptiven Redeformen.

Ein Meisterwerk der ungarischen Gegenwartsliteratur auch auf Deutsch ein unbedingt zu lesendes Ereignis.

von Andrea Tompa  (Autor), Terézia Mora (Übersetzer)

  • Herausgeber ‏ : ‎ Suhrkamp Verlag; 1. Edition (7. März 2022)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 954 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3518430610
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3518430613
  • Abmessungen ‏ : ‎ 14 x 6 x 21.4 cm

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