/ März 26, 2025/ Buch

Das Buch „Verteidigung der Missionarsstellung“ von Wolf Haas ist eine humorvolle, philosophische und skurrile Liebesgeschichte, die mit Wortwitz und Sprachspielen jongliert. Im Mittelpunkt steht Benjamin Lee Baumgartner, der eine besondere Gabe oder vielleicht eher ein Problem hat: Jedes Mal, wenn er sich verliebt, bricht irgendwo auf der Welt eine schlimme Seuche aus.

Als er sich das erste Mal verliebt, wütet in England die Rinderseuche. Bei seiner zweiten großen Liebe ist es die Vogelgrippe in China. Und als er sich ein drittes Mal Hals über Kopf verliebt, wird er zum ersten registrierten Opfer der Schweinegrippe. Diese seltsamen Zufälle bringen ihn an den Rand des Wahnsinns. Er beginnt, seine Verliebtheit als Bedrohung zu sehen und hat fast panische Angst davor, sich erneut zu verlieben. Doch wie das mit der Liebe so ist: Man kann sich dagegen nicht wehren.

Die Geschichte ist nicht nur eine witzige Aneinanderreihung von skurrilen Ereignissen, sondern steckt voller kluger Gedanken und origineller Wortspiele. Wolf Haas erzählt in seinem unverkennbaren Stil, der oft humorvoll, manchmal nachdenklich und immer mitreißend ist. Er spielt mit der Sprache, bricht Regeln, setzt Satzzeichen kreativ ein und bringt die Leserinnen und Leser oft zum Schmunzeln oder lautem Lachen.

Interessant ist auch, dass der Autor Wolf Haas selbst als Erzähler auftritt und mit seinem Protagonisten Benjamin eine besondere Verbindung hat. Die beiden kennen sich – zumindest in der Erzählwelt – und sprechen offen und freundschaftlich über das, was passiert. Diese spielerische Erzahlweise macht das Buch zu etwas ganz Besonderem.

Obwohl es um Liebe geht, spielt der Titel „Missionarsstellung“ nur im übertragenen Sinne eine Rolle. Es geht weniger um Erotik, sondern um die Mission der Liebe, die einen Menschen voll und ganz einnimmt und dabei oft chaotische Folgen hat.

Das Buch ist ideal für alle, die intelligente, witzige und originelle Literatur mögen. Wer Spaß an Sprachspielereien und philosophischen Gedankengängen hat, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Wolf Haas zeigt, dass eine Liebesgeschichte nicht kitschig sein muss, sondern auch mit viel Ironie und Tiefgang erzählt werden kann.

„Verteidigung der Missionarsstellung“ ist ein kleines, aber großes Buch, das seine Leser zum Lachen, Nachdenken und Staunen bringt. Es ist voller Komik und Tragik, voller Lebensweisheit und Unsinn – ein echtes Meisterwerk des humorvollen Erzählens.

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