Gerald Hüther, Inge Michels, Dagmar Henze
In diesem handlichen Buch entfaltet der erste Teil eine mitreißende Geschichte, die sich über rund 50 Seiten erstreckt. Die Hauptfiguren Felix und Feline nehmen die Leser mit auf eine faszinierende Reise der Selbsterkenntnis und des Wachstums. In ihrem Streben erfahren sie die transformative Kraft, die in einem vollkommenen Eintauchen in eine Tätigkeit liegt – ein Eintauchen, das echtes Glück durch Selbstwirksamkeit, kreative Entfaltung und tiefere Verbundenheit hervorbringt. Parallel dazu setzen sie sich eingehend mit der Frage auseinander, warum viele Erwachsene im Laufe der Zeit die Fähigkeit verlieren, im gegenwärtigen Moment zu leben und unbeschwertes Glück zu empfinden. Ist es die rasante Beschleunigung unserer Welt? Oder mangelt es an der nötigen Zeit und Ruhe? In einer Welt, die oft wenig Raum für spielerisches Entdecken, für Lernen und für innige Verbundenheit bietet, ergründen Felix und Feline diese essenziellen Fragen.
Durch das geschickte Erzählen der Geschichte erhalten die Leser Einblicke in die Leben der Hauptcharaktere. Inmitten der Erzählung kristallisieren sich zwei bedeutende Themen heraus: Zum einen widmen sich Felix und Feline Hobbys, die allmählich ihren Reiz verlieren, und zum anderen befassen sie sich einfühlsam mit den gesundheitlichen Folgen von Stress bei ihren Eltern. Ihr gemeinsamer Weg führt sie dazu, Lösungsstrategien zu entwickeln und das offene Gespräch mit ihren Eltern zu suchen. Indem sie die tieferen Wünsche und Bedürfnisse ihrer Eltern erkennen, erfahren sie eine engere Bindung zu ihnen. Die Großeltern von Feline, die eine ansteckende Zufriedenheit ausstrahlen, bieten wertvolle Unterstützung bei der Bewältigung ihrer Herausforderungen. Gemeinsam setzen die Charaktere ihre Kreativität ein, um Probleme anzugehen und positive Veränderungen zu bewirken.
Die Erzählung des Buches ist nicht nur berührend, sondern auch lehrreich. Sie vermittelt subtil, wie Felix und Feline eine emotionale Reise antreten, um sowohl ihre persönlichen Hürden zu überwinden als auch die Schwierigkeiten ihrer Eltern zu verstehen.
Im Anschluss an die erzählte Geschichte folgt ein informativer Abschnitt von etwa 20 Seiten, der als „Glückskunde“ für Erwachsene fungiert. In diesem Abschnitt werden verschiedene Aspekte der Geschichte wissenschaftlich beleuchtet und näher erläutert. Dabei werden die Schlüsselkonzepte und Lehren der Erzählung tiefergehend analysiert und in den Kontext der psychologischen, soziologischen oder neurologischen Forschung gestellt.
Diese „Glückskunde“ zielt darauf ab, den Lesern ein tieferes Verständnis für die dargestellten Themen zu vermitteln und ihnen die Möglichkeit zu geben, die Erkenntnisse der Geschichte auf eine wissenschaftlich fundierte Weise zu reflektieren. Hierbei werden möglicherweise relevante Studien, Theorien oder Praktiken präsentiert, die sich mit den behandelten Konzepten wie Selbstwirksamkeit, Flow-Erleben, Bewältigung von Stress oder Glück beschäftigen. Dieser Abschnitt bietet den Lesern die Gelegenheit, die erzählte Geschichte aus einem empirischen Blickwinkel zu betrachten und ihr Verständnis für die zugrunde liegenden Ideen zu vertiefen. Durch die Verbindung von Erzählung und wissenschaftlicher Analyse wird den Lesern eine umfassendere Perspektive auf das präsentierte Thema geboten und gleichzeitig eine Brücke zwischen Fiktion und realen Konzepten geschlagen.
Die Erzählung und ihre abschließende Interpretation haben mich persönlich stark angesprochen. Sie verdeutlichen auf eindrucksvolle Weise, worauf es im Leben wirklich ankommt. Ich bin jedoch unsicher darüber, wie gut die Geschichte und ihre Kernbotschaft bei Kindern ankommen könnten. Das hängt vermutlich von der individuellen Entwicklungsstufe des Kindes ab und davon, wie offen es für solche Inhalte ist. Ich bin jedoch immer wieder erstaunt über die beeindruckende Lebensweisheit, die Kinder (noch) in sich tragen.
Die Geschichte hat mich emotional berührt, da sie einen tiefen Einblick in die Gedankenwelt der Kinder gewährt. Dies hat mich dazu angeregt, einige meiner eigenen Ansichten zu überdenken und zu hinterfragen.
Über den Autor
Über den Verfasser
Dr. Gerald Hüther, geboren 1951, ist ein renommierter Neurobiologe und hat eine umfangreiche Sammlung von Fach- und Sachbüchern verfasst. Ein vorrangiges Anliegen des dreifachen Vaters ist es, innovative Wege zu finden, wie wir die angeborene Lernfreude bei Kindern bewahren können.
Inge Michels, geboren 1962, ist eine freiberufliche Bildungsjournalistin und arbeitet vielfältig als Moderatorin von fachbezogenen Veranstaltungen und Schriftstellerin. Ihre Fähigkeit, komplexe wissenschaftliche Zusammenhänge für Familien, Praktiker und die breite Öffentlichkeit verständlich zu vermitteln, ermöglicht es, dass diese Inhalte ihren Weg in den beruflichen und persönlichen Alltag finden.
Ein herausragendes Buch! Die emotionale Geschichte kombiniert mit wissenschaftlicher Erklärung von Dr. Gerald Hüther ist inspirierend und bereichernd.
- Herausgeber : Kösel-Verlag
- Sprache : Deutsch
- Gebundene Ausgabe : 80 Seiten
- ISBN-10 : 3466308925
- ISBN-13 : 978-3466308927
- Lesealter : Ab 6 Jahren
- Abmessungen : 17 x 1.2 x 24.1 cm