
„Das geheime Bildnis“ ist ein Kriminalroman, der eine sehr spannende und geheimnisvolle Geschichte erzählt. Das Buch spielt auf mehreren Zeitebenen – das heißt, es wechselt zwischen verschiedenen Jahren und Orten. Dabei dreht sich alles um ein rätselhaftes Gemälde und eine Familie, die dunkle Geheimnisse hat.
Es ist nicht einfach nur ein Krimi mit einem Mordfall. Es ist auch eine Familiengeschichte, eine Liebesgeschichte, ein Rätsel, das man beim Lesen selbst mit lösen möchte, und ein Blick in die Welt der Kunst.
Die Grundidee
Im Mittelpunkt steht das geheimnisvolle Gemälde „Selbstporträt als Sphinx“. Dieses Bild wurde von Juliette Willoughby gemalt, einer jungen, reichen Erbin und sehr talentierten Malerin. Doch das Gemälde ist mehr als nur Kunst – es scheint eine verschlüsselte Botschaft zu enthalten. Vielleicht sogar den Hinweis auf ein Verbrechen.
Die Geschichte zeigt, dass manche Geheimnisse über Generationen hinweg verborgen bleiben – doch irgendwann kommen sie ans Licht.
Die drei Zeitebenen der Geschichte
Das Besondere an diesem Buch ist, dass es auf drei Zeitebenen erzählt wird.
1. Paris, 1938
Juliette Willoughby ist jung, reich und sehr begabt. Sie liebt die Kunst und will sich von ihrer strengen Familie befreien. Sie flieht mit einem viel älteren, verheirateten Mann nach Paris. Dort malt sie ihr Meisterwerk – „Selbstporträt als Sphinx“.
Doch dann bricht in ihrem Atelier ein Feuer aus. Juliette und ihr Geliebter sterben. Offiziell heißt es: Unfall. Das Gemälde verbrennt. Doch war es wirklich ein Unfall? Oder wollte jemand Juliette und ihr Bild für immer verschwinden lassen?
2. Cambridge, 1991
Viele Jahre später, in England: Caroline studiert Kunstgeschichte. Gemeinsam mit Patrick, einem Kommilitonen, stößt sie auf Hinweise, dass Juliette damals ermordet wurde.
Beim Forschen verlieben sich Caroline und Patrick ineinander. Sie entdecken immer mehr Merkwürdigkeiten rund um die reiche Familie Willoughby, zu der Juliette gehörte. Warum wollen die Nachfahren der Familie verhindern, dass über Juliette gesprochen wird? Gibt es in ihrer Vergangenheit ein schreckliches Geheimnis?
Auch Caroline selbst hat eine schwierige Familiengeschichte. Sie spürt eine Verbindung zu Juliette, weil auch sie Erfahrungen mit Gewalt gemacht hat.
3. Dubai und England, heute
Noch einmal viele Jahre später: Patrick ist inzwischen Kunsthändler. Er hat eine zweite Version von Juliettes Gemälde entdeckt. Dieses Bild wird für eine riesige Summe verkauft – ein Riesengeschäft!
Doch am nächsten Tag passiert ein Mord: Patricks bester Freund – der letzte Erbe der Willoughby-Familie – wird brutal getötet. Seine Kehle wurde mit einem zerbrochenen Champagnerglas aufgeschnitten. Und auf dem Glas sind Patricks Fingerabdrücke.
Patrick wird verhaftet. Ist er wirklich der Mörder? Oder wurde er hereingelegt? Hat der Mord etwas mit Juliettes Bild zu tun?
Ein Bild voller Rätsel
Das Gemälde „Selbstporträt als Sphinx“ steht im Mittelpunkt der Geschichte. Es ist nicht einfach nur ein Kunstwerk. Viele Figuren glauben, dass Juliette darin Hinweise versteckt hat – vielleicht ein Geständnis, vielleicht eine Warnung, vielleicht den Schlüssel zu einem Verbrechen.
Die Figuren im Buch rätseln darüber – und als Leser*in rätselt man mit. Was genau wollte Juliette zeigen? Und warum wollte ihre Familie unbedingt verhindern, dass dieses Bild bekannt wird?
Dunkle Geheimnisse einer Familie
Die Familie Willoughby ist reich und aristokratisch. Sie sammelt teure Kunst, vor allem ägyptische Artefakte. Doch diese Sammlung soll verflucht sein. Immer wieder verschwanden über die Jahrzehnte Menschen auf ihrem Anwesen Longhurst Hall.
Die Geschichte deckt auf, dass es über Generationen hinweg Gewalt, Missbrauch und Lügen gegeben hat. Was nach außen hin wie eine noble Familie wirkt, ist innen voller Schrecken.
Spannung und Rätselspaß
Das Buch ist sehr spannend geschrieben. Es ist wie ein großes Puzzle: Nach und nach setzt man die Teile zusammen und versteht immer mehr.
Es gibt viele Wendungen. Immer wieder denkt man: „Jetzt weiß ich es!“ – und dann passiert etwas Neues. Das macht das Lesen sehr aufregend.
Auch die Mischung aus Krimi, Familiengeschichte, Kunst und etwas Mystik (z. B. der Ägyptologie-Fluch) ist sehr gelungen. Man lernt dabei viel über Kunstgeschichte, über die Zeit der Surrealisten, über Rituale und Symbole.
Starke Frauenfiguren
Ein zentrales Thema ist, dass Frauen oft zum Schweigen gebracht werden. Juliette wollte selbstbestimmt leben und ist dabei gestorben. Caroline möchte herausfinden, was damals passiert ist. Beide erleben Gewalt durch Männer – doch beide kämpfen darum, die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Das Buch zeigt: Manche Frauen lassen sich nicht aus der Geschichte streichen.
Am Ende
Am Ende der Geschichte wird alles miteinander verbunden. Alle Zeitebenen und Handlungsstränge passen zusammen. Die Geheimnisse werden gelüftet. Es gibt schockierende Wahrheiten, aber auch Gerechtigkeit – zumindest auf eine gewisse Weise.
Das Ende ist komplex, aber logisch. Man versteht, warum alles so gekommen ist.
Fazit
„Das geheime Bildnis“ ist ein spannender, kluger und sehr gut geschriebener Kriminalroman. Er ist mehr als ein einfacher Mordfall.
- Er erzählt eine tragische Liebesgeschichte.
- Er beleuchtet dunkle Familiengeheimnisse über Generationen.
- Er lässt einen selbst miträtseln.
- Er macht Kunstgeschichte lebendig.
- Er zeigt, wie wichtig es ist, die Wahrheit herauszufinden – auch wenn manche alles tun, um sie zu verbergen.
Das Buch ist dabei gut lesbar und sehr unterhaltsam. Es ist sowohl für Krimi-Fans als auch für alle, die Familiengeschichten und Kunst lieben, sehr zu empfehlen.
Wer gerne spannende, intelligente Bücher liest, in denen man selbst mitdenken kann, wird „Das geheime Bildnis“ lieben!
- Herausgeber : Knaur HC
- Erscheinungstermin : 2. Juni 2025
- Auflage : 1.
- Sprache : Deutsch
- Seitenzahl der Print-Ausgabe : 432 Seiten
- ISBN-10 : 3426561611
- ISBN-13 : 978-3426561614
- Originaltitel : The Final Act of Juliette Willoughby
- Abmessungen : 13.5 x 2.82 x 21 cm
- 16,99 Euro