
Ein Feuerwerk der Gefühle und Geschichte – „Schwestern des brennenden Himmels“ von Hanna Caspian
Was für ein Roman! Was für eine Geschichte! Hanna Caspian hat es wieder getan – und diesmal auf eine Weise, die unter die Haut geht und im Herzen nachhallt. „Schwestern des brennenden Himmels“ ist ein historisches Meisterwerk voller Spannung, Tragik, Mut und Liebe, das den Leser von der ersten bis zur letzten Seite atemlos zurücklässt.
Wir schreiben das Jahr 1945. Europa liegt in Trümmern, und während auf Schloss Cecilienhof die Mächtigen der Welt Geschichte schreiben, wird die eigentliche Geschichte dort erzählt, wo sie wirklich spürbar ist: bei den Menschen. Bei Ann Miller – oder besser gesagt: bei der Frau, die sich hinter diesem Namen verbirgt. Ihre Identität ist ihr Schutzschild, ihr Überleben hängt davon ab. Und doch riskiert sie alles, um in das sowjetisch besetzte Potsdam zu gelangen.
Mitreißend und hoch emotional schildert Hanna Caspian das zerstörte Nachkriegsdeutschland, die widersprüchlichen Gefühle, die Angst, die Hoffnung, das Chaos – und die leise Kraft der Menschlichkeit inmitten der Ruinen. Ann ist eine Heldin voller Widersprüche: mutig und verletzlich, entschlossen und zerrissen. Und dann ist da Jackson Powers – ein amerikanischer Soldat mit einer Vergangenheit, die ihn hart und misstrauisch gemacht hat. Dass ausgerechnet er zum Verbündeten wird, ja mehr noch: zur verbotenen Sehnsucht, ist eine jener Wendungen, die das Herz schneller schlagen lassen.
Die Liebesgeschichte zwischen Ann und Jackson ist eine der ganz besonderen Art: voller Spannung, zart, aber nie kitschig, getragen von innerem Konflikt und dem Bewusstsein, dass jedes Gefühl gefährlich sein kann. Diese Liebe inmitten des Schreckens – sie ist wie ein Lichtstrahl im Nebel, wie ein Flügelschlag Hoffnung über einer ausgebrannten Welt.
Hanna Caspian versteht es meisterhaft, historische Genauigkeit mit literarischer Freiheit zu verbinden. Ihre Erzählweise ist klar, gefühlvoll und absolut packend. Man spürt in jeder Zeile, wie intensiv sie recherchiert hat, wie sehr sie die Zeit versteht und mit welchem Respekt sie über reale Ereignisse wie die Potsdamer Konferenz schreibt – ohne je belehrend zu wirken. Statt trockener Geschichtsstunde bietet sie gelebte Geschichte – atmosphärisch, lebendig und bewegend.
Kleine Details machen die große Wirkung: das Rascheln eines beschädigten Vorhangs in einem halb zerstörten Haus, der Geruch von Ruß in der Luft, die Stille nach dem Bombenhagel – es sind solche Eindrücke, die diesen Roman so authentisch und gleichzeitig so poetisch machen. Man sieht die Trümmer, hört die Stimmen, spürt das Beben der Vergangenheit.
Mit „Schwestern des brennenden Himmels“ ist Hanna Caspian ein Roman gelungen, der alles vereint, was großes historisches Erzählen ausmacht: präzise Recherche, tiefe Menschlichkeit und eine Geschichte, die man nicht vergisst. Es ist ein Werk über Schuld und Vergebung, über Identität, Schicksal – und über die Hoffnung auf einen Neuanfang.
- Herausgeber : Knaur HC
- Erscheinungstermin : 21. Juli 2025
- Auflage : 1.
- Sprache : Deutsch
- Seitenzahl der Print-Ausgabe : 416 Seiten
- ISBN-10 : 3426227487
- ISBN-13 : 978-3426227480
- Abmessungen : 13.2 x 2.77 x 20.9 cm
- 18 Euro