Oliver Burkeman
„The Antidote“ ist eine Erkundungsreise des Journalisten Oliver Burkeman auf der Suche nach „Glück“, genauer gesagt nach „Glück für Menschen, die Positives Denken nicht ertragen können“. Die Frage, die das Buch aufwirft, lautet: Warum blüht die „Self-Help“-Industrie, während die Menschen trotzdem nicht glücklicher werden, sondern stattdessen zu immer mehr „Self-Help“-Büchern und -Seminaren greifen?
Oliver Burkeman stellt unser fortwährendes Streben nach Glück in Frage und begibt sich auf die Suche nach alternativen Wegen zur Zufriedenheit und Erfolg. Dabei stößt er vermehrt auf den Gedanken, dass das ständige Bestreben nach Glück genau das sein könnte, was uns unglücklich macht.
Der alternative Pfad zum Glück
In diesem Buch entführt uns Burkeman in eine Welt von lebenden und verstorbenen Menschen, die den negativen Weg zum Glück eingeschlagen haben. Seine Reisen führen ihn in die abgelegenen Wälder von Massachusetts, wo er eine Woche an einem stillen Meditationsort verbringt, nach Mexiko, wo der Tod nicht gemieden, sondern gefeiert wird, und in die bitterarmen Slums vor den Toren Nairobis, wo Unsicherheit die unvermeidliche Realität des täglichen Lebens ist. Auf seiner Reise trifft er moderne Stoiker, Experten in der Kunst des Scheiterns, professionelle Pessimisten und andere Befürworter der Macht des negativen Denkens, von denen viele überraschend fröhlich sind. Kurz gesagt: Oliver Burkeman hat nach einem Gegenmittel gegen den allgegenwärtigen Glückskult und die Lehre des positiven Denkens gesucht und einen realistischeren Weg zur Zufriedenheit und, ja, auch zum Glück gefunden.
Burkeman argumentiert, dass die falsche Herangehensweise hinter dieser Entwicklung steckt. Die Suche nach Glück sei eine Jagd nach etwas Unerreichbarem und betone die Defizite anstatt der bereits vorhandenen positiven Aspekte im Leben.
Sein Buch ist ein Plädoyer, diesen Kreislauf zu durchbrechen, indem man sich auf das Negative einlässt, anstatt davor wegzulaufen. Burkemans Reise, die nach mehr Resilienz gegenüber Negativem sucht, führt ihn zu Stoikern, Buddhisten, Meditation, Bergsteigern, Produktdesignern und dem mexikanischen Todeskult.
Das Buch präsentiert keine durchgehende Dokumentation oder einen linearen Diskurs. Die acht Kapitel fließen durch An- und Abmoderationen ineinander, wirken jedoch eher heterogen. Während die ersten Kapitel eng am philosophischen, psychologischen und therapeutischen Diskurs bleiben, erscheinen die Kapitel sechs, sieben und acht wie angesetzt und klingen eher wie Reiseberichte aus Kenia, Michigan und Mexiko.
Im Epilog versucht Burkeman, die zunehmend locker gewordenen Fäden wieder zusammenzuführen. Der Erfolg hängt letztendlich davon ab, wie viel Engagement man in das Buch steckt. Es reicht nicht aus, es in einem Rutsch zu lesen und dann beiseite zu legen. Durch eigene Notizen und aktive gedankliche Auseinandersetzung mit den Thesen und Techniken gewinnt das Buch an Tiefe, und die im Epilog gezogenen Fäden werden besser zusammengehalten.
- Herausgeber : Piper; 1. Edition (28. September 2023)
- Sprache : Deutsch
- Gebundene Ausgabe : 288 Seiten
- ISBN-10 : 3492072615
- ISBN-13 : 978-3492072618
- Originaltitel : The Antidote. Happiness for people who can’t stand positive thinking
- Abmessungen : 13.8 x 3.2 x 21.6 cm