
Immer mehr Menschen spüren: Unsere Demokratie steht unter Druck. In vielen Ländern Europas und auch in den USA gewinnen rechtspopulistische Bewegungen an Einfluss. Sie locken mit einfachen Antworten auf komplizierte Fragen, greifen demokratische Institutionen an und schwächen so die Grundlagen unserer freiheitlichen Gesellschaft.
Das neue Buch Das Sterben der Demokratie von Peter R. Neumann und Richard C. Schneider erklärt, warum das so gefährlich ist – und was wir alle dagegen tun können.
Die Autoren – zwei erfahrene Stimmen
Peter R. Neumann ist einer der weltweit anerkanntesten Extremismusforscher. Er berät Regierungen, hält Vorträge und gilt als gefragter Experte, wenn es um die Analyse extremistischer Bewegungen geht.
Richard C. Schneider ist ein vielfach ausgezeichneter Journalist und Dokumentarfilmer, der jahrzehntelang für die ARD gearbeitet hat. Er hat in vielen Ländern recherchiert, vor Ort beobachtet und tiefe Einblicke in politische Entwicklungen gewonnen.
Gemeinsam bündeln die beiden Autoren ihr Wissen und ihre Erfahrungen – und schaffen damit ein Werk, das fundiert und zugleich leicht verständlich ist.
Worum es geht
In ihrem Buch beschreiben Neumann und Schneider, wie Rechtspopulisten in Europa und den USA vorgehen. Sie arbeiten nicht mit offenen Diktaturplänen, sondern schrittweise und systematisch.
- Sie stellen demokratische Regeln infrage. Parlamente, Gerichte und Medien werden als „feindlich“ oder „unnötig“ dargestellt.
- Sie nutzen Unzufriedenheit. Themen wie Migration, Globalisierung oder die Kluft zwischen Arm und Reich werden aufgegriffen und in einfache Schwarz-Weiß-Bilder verwandelt.
- Sie schüren Misstrauen. Statt auf Diskussion und Kompromiss setzen sie auf Misstrauen gegen „Eliten“ und auf das Versprechen, das „wahre Volk“ zu vertreten.
- Sie streben Kontrolle an. Ihr Ziel ist nicht Vielfalt, sondern ein starker Nationalstaat mit autoritären Strukturen.
Die Autoren zeigen, dass diese Methoden in Ungarn, Italien, Frankreich, den Niederlanden und den USA längst Realität sind. Und sie machen klar: Deutschland ist keine Insel. Auch hierzulande könnten demokratische Strukturen gefährdet sein, wenn wir nicht aufmerksam bleiben.
Warum das Buch so wichtig ist
Das Sterben der Demokratie ist keine düstere Anklage, sondern ein Weckruf – sachlich, klar und faktenbasiert. Es macht verständlich, wie Demokratien Schritt für Schritt ausgehöhlt werden können, ohne dass sofort Gewalt oder offene Unterdrückung sichtbar sind.
Besonders positiv ist, dass das Buch nicht nur Probleme beschreibt, sondern auch Chancen aufzeigt:
- Demokratische Parteien müssen zusammenarbeiten. Nur im Miteinander können sie verhindern, dass Spaltung die Gesellschaft schwächt.
- Bürgerinnen und Bürger haben Macht. Jede Stimme, jedes Engagement für freie Medien, jede Diskussion über demokratische Werte stärkt das Fundament unserer Gesellschaft.
- Wissen schützt. Wer versteht, wie Populisten arbeiten, kann ihre Strategien schneller durchschauen und ihnen entschlossen entgegentreten.
Ein Blick über den Tellerrand
Neumann und Schneider reisen mit ihren Recherchen weit: nach Ungarn, wo Viktor Orbán demokratische Strukturen systematisch umbaut; nach Frankreich und Italien, wo rechtspopulistische Parteien schon Regierungsverantwortung tragen; in die Niederlande, wo neue Bewegungen rasant an Zustimmung gewinnen; und in die USA, wo Donald Trump die amerikanische Demokratie tief erschüttert hat.
Diese Beispiele wirken wie ein Brennglas für Deutschland. Sie zeigen, wie ähnliche Entwicklungen auch hier möglich wären – und wie wichtig es ist, rechtzeitig zu handeln.
Stimme der Kritik
Die Süddeutsche Zeitung lobt das Buch für seine „analytische Schärfe“ und dafür, dass es klar macht, wie Parlamentarismus von innen erodieren kann. Genau das macht es so wertvoll: Es ist nicht nur ein Bericht über einzelne Länder, sondern eine grundsätzliche Analyse, wie Demokratien unter Druck geraten.
Für wen ist das Buch geeignet?
Dieses Buch richtet sich an alle, die verstehen wollen, was gerade in Europa und den USA passiert. Es ist spannend geschrieben, klar gegliedert und auch ohne Fachwissen gut verständlich.
- Für politisch Interessierte bietet es viele Hintergrundinformationen.
- Für alle Bürgerinnen und Bürger liefert es Erklärungen, warum demokratische Werte so wichtig sind.
- Für Lehrkräfte und Studierende ist es eine hervorragende Grundlage für Diskussionen über Politik, Gesellschaft und Zukunft.
Fazit
Das Sterben der Demokratie ist ein starkes, aufrüttelndes und zugleich ermutigendes Buch. Es zeigt, dass Demokratie nicht selbstverständlich ist – aber dass wir sie gemeinsam schützen können.
Die Botschaft ist positiv und klar: Wenn wir aufmerksam bleiben, wenn wir zusammenstehen und uns für Freiheit und Menschlichkeit einsetzen, dann hat die Demokratie eine Zukunft.
- Herausgeber : Rowohlt Berlin
- Erscheinungstermin : 12. August 2025
- Auflage : 2.
- Sprache : Deutsch
- Seitenzahl der Print-Ausgabe : 224 Seiten
- ISBN-10 : 3737102368
- ISBN-13 : 978-3737102360
- Abmessungen : 14.3 x 2.28 x 21.9 cm
- 24 Euro