
Stockholm im Sommer, die Luft vibrierend vor Geheimnissen, und irgendwo zwischen alten Bibliotheken, verrauchten Hinterzimmern und funkelnden Premierenfeiern lauert ein Mörder – einer, der seit Jahrzehnten unbehelligt sein grausames Werk fortsetzt. „Das Zeichen des Fremden“ ist nicht einfach nur der dritte Band der Rekke-Vargas-Reihe von David Lagercrantz – es ist ein literarischer Sturm, der dich packt, mitreißt und erst dann loslässt, wenn du völlig atemlos bist.
Hans Rekke, der brillante, aber von inneren Dämonen zerrissene Psychologe, steht am Abgrund seiner eigenen seelischen Finsternis. Micaela Vargas, Polizistin mit scharfem Blick und unerschütterlichem Instinkt, verbirgt etwas vor ihm – ein Geheimnis, das wie ein Schatten zwischen ihnen steht. Schon dieser Spannungsbogen knistert, bevor überhaupt der erste Verdacht ausgesprochen ist.
Dann tritt er auf: ein spanischer Polizist, unerwartet, fast wie eine Figur aus einem anderen Roman, und mit einer Theorie, die so ungeheuerlich wie faszinierend ist. Seit 1988 zieht sich eine blutige Spur durch Europa – Morde an jungen Frauen, jede gekennzeichnet mit rätselhaften Zeichen, die, wenn man sie in der richtigen Reihenfolge liest, ein unheilvolles Muster ergeben. Hier mischen sich Ermittlungsarbeit, kriminalistische Raffinesse und die fiebrige Faszination für Rätsel, die tief in der menschlichen Psyche verankert sind.
Rekke und Vargas tauchen ein in eine Welt, in der Worte Macht haben, in der Literatur nicht nur zum Träumen, sondern auch zum Töten benutzt wird. Die Stockholmer Literaturszene wird in all ihrer schillernden Schönheit und ihrer abgründigen Falschheit entblößt: Autor*innen mit Eitelkeiten so scharf wie Messer, Verlage, in denen Intrigen kursieren wie Gerüchte in einer Theaternacht, und zwielichtige Gestalten, die zwischen Champagner und Manuskripten ihre wahren Gesichter verbergen.
Lagercrantz versteht es meisterhaft, Tempo und Atmosphäre zu verschmelzen: Ein Dialog zwischen Rekke und Vargas kann wie ein Schachspiel wirken – jeder Satz ein Zug, jeder Blick eine Falle. Die Rückblenden nach 1988 sind so dicht und beklemmend, dass man den Geruch alter Hörsäle und den bleiernen Geschmack unausgesprochener Schuld zu spüren meint.
Was „Das Zeichen des Fremden“ so berauschend macht, ist diese Mischung aus hochintelligenter Ermittlung, psychologischem Drama und einem Setting, das wie ein Kaleidoskop aus Poesie, Gewalt und menschlicher Tragödie wirkt. Jede Enthüllung reißt eine neue Wunde auf, jede Fährte führt tiefer in ein Labyrinth, in dem Wahrheit und Täuschung nicht mehr zu unterscheiden sind.
Und während der Serienmörder immer näher rückt, während die Zeichen sich zu einer endgültigen Botschaft formen, spürt man als Leser*in den Puls der Stadt, das Ticken der Zeit – und den Nervenkitzel, der sich wie elektrischer Strom durch jede Seite zieht. Das Finale? Ein Schlaglicht, grell und gnadenlos, das alles verändert, was man glaubte zu wissen.
Kurz gesagt: „Das Zeichen des Fremden“ ist kein Krimi, den man einfach liest – es ist ein Rausch, eine literarische Obsession. Ein Muss für alle, die intelligente Spannung lieben, Charaktere mit Ecken, Kanten und Abgründen schätzen, und Stockholm nicht nur als Postkartenidyll, sondern als pulsierendes Herz voller Licht und Schatten erleben wollen.
Wenn du den Roman aufschlägst, sei gewarnt: Die Zeichen warten schon auf dich. Und sie führen dich an Orte, an denen du vielleicht lieber nicht sein möchtest – aber nicht aufhören kannst, weiterzugehen.
ChatGPT:
Raffiniert, packend und atmosphärisch dicht! „Das Zeichen des Fremden“ fesselt von der ersten Seite an – komplexe Figuren, brillante Dialoge und ein Plot, der bis zum Finale überrascht. Lagercrantz verwebt Spannung und Tiefgang meisterhaft. Ein Highlight für Krimifans mit Anspruch!
- Herausgeber : Heyne Verlag
- Erscheinungstermin : 30. Juli 2025
- Sprache : Deutsch
- Seitenzahl der Print-Ausgabe : 416 Seiten
- ISBN-10 : 3453273311
- ISBN-13 : 978-3453273313
- Originaltitel : Post Mortem
- Abmessungen : 14.7 x 3.9 x 22.1 cm
- Buch 3 von 3 : Die Rekke-Vargas-Reihe
- 24 Euro