/ September 16, 2025/ Buch, Ratgeber

Immer mehr Eltern stehen heute vor der Frage: Ab wann soll mein Kind in die Krippe? Politik und Gesellschaft vermitteln das Bild, dass frühe Fremdbetreuung der Schlüssel für Bildung und Chancengleichheit ist. „Früh fördern, früh fit fürs Leben“ lautet das Versprechen. Doch was, wenn dieses Bild nur ein Teil der Wahrheit ist? Was, wenn die frühe Trennung von Eltern und Kind mehr Risiken birgt, als viele wahrhaben wollen? Genau hier setzt das Buch Die Krippen-Lüge an – kritisch, faktenbasiert und mitfühlend.

Die Autorinnen decken auf, was im Alltag vieler Krippen passiert und selten offen angesprochen wird: zu große Gruppen, zu wenig Personal, zu hoher Stress – für Kinder wie für Erzieher*innen. Babys und Kleinkinder brauchen vor allem Bindung, Geborgenheit und verlässliche Bezugspersonen. Doch wie soll das gelingen, wenn eine einzige Fachkraft gleichzeitig für zehn oder mehr Kinder verantwortlich ist? Wenn Bezugspersonen häufig wechseln und kaum Zeit für Nähe bleibt?

Die Forschung zeigt: Dauerstress in der frühen Kindheit kann seelische Spuren hinterlassen. Manche Kinder reagieren mit Schlafstörungen, erhöhter Krankheitsanfälligkeit oder auffälligem Verhalten. Andere ziehen sich zurück, weil sie lernen, dass ihre Bedürfnisse nicht zuverlässig gesehen werden. Solche Warnsignale werden im Alltag oft als normale Eingewöhnungsprobleme abgetan – doch tatsächlich deuten sie auf tieferliegende Belastungen hin.

Auch für Erzieher*innen ist die Situation ein Dilemma. Viele gehen mit Herzblut in ihren Beruf, wollen Kinder fördern und begleiten. Doch die Realität sieht anders aus: Personalmangel, Überlastung, immer höhere Erwartungen. Viele Fachkräfte brennen aus oder resignieren, weil die Rahmenbedingungen echte Beziehungsarbeit kaum zulassen. Das bleibt nicht ohne Folgen – für die Kinder, die Eltern und die gesamte Gesellschaft.

Ballmann und Stolz stellen die unbequemen Fragen: Fördert frühe Betreuung Kinder wirklich – oder überfordert sie sie eher? Sind Krippen in erster Linie Bildungsstätten oder nicht doch oft Verwahrorte? Und wie ehrlich ist die Erzählung von der „frühen Bildung“, wenn gleichzeitig die elementarsten Bedürfnisse von Kindern nach Nähe und Bindung zu kurz kommen?

Dabei geht es den Autorinnen nicht darum, Eltern Schuldgefühle einzureden. Im Gegenteil: Sie zeigen auf, wie Eltern trotz Fremdbetreuung das Urvertrauen ihrer Kinder stärken können. Es gibt Wege, wie Familien bewusste Entscheidungen treffen, Übergänge sanfter gestalten und trotz knapper Zeit für Geborgenheit sorgen können. Gleichzeitig fordern die Autorinnen Veränderungen auf gesellschaftlicher Ebene: bessere Betreuungsschlüssel, mehr Wertschätzung für Erzieher*innen, flexible Modelle, die den Bedürfnissen von Kindern tatsächlich gerecht werden.

Das Buch kombiniert wissenschaftliche Erkenntnisse mit praktischen Erfahrungen aus der Arbeit mit Kindern, Eltern und Fachkräften. Es spricht offen über Risiken, benennt Missstände, liefert aber auch konkrete Lösungen. Vor allem ermutigt es Eltern, wieder stärker auf ihr Bauchgefühl zu hören und sich nicht von gesellschaftlichen Erwartungen unter Druck setzen zu lassen.

Die Krippen-Lüge ist damit weit mehr als Kritik. Es ist ein Plädoyer für bewusste, kindgerechte Entscheidungen – und für ein Umdenken im Umgang mit unseren Kleinsten. Denn am Ende geht es nicht um Statistiken oder politische Schlagworte, sondern um das, was Kinder am dringendsten brauchen: sichere Bindung, liebevolle Zuwendung und echtes Vertrauen in ihre Welt.

Ein aufrüttelnder, faktenreicher und zugleich hoffnungsvoller Ratgeber für alle Eltern, die ihre Kinder stärken wollen – ob in der Familie, in der Krippe oder im Kindergarten.

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  • Herausgeber ‏ : ‎ Goldegg Verlag GmbH
  • Erscheinungstermin ‏ : ‎ 15. September 2025
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe ‏ : ‎ 220 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3990605240
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3990605240
  • Abmessungen ‏ : ‎ 13.5 x 2.5 x 21.5 cm
  • 22 Euro