/ November 7, 2025/ Buch, Romane

a3

Die Rückkehr der Rentiere“ ist der neue große Roman der schwedischen Autorin Ann-Helén Laestadius, die schon mit ihrem Bestseller „Das Leuchten der Rentiere“ viele Leserinnen und Leser berührt hat. Auch diesmal erzählt sie eine Geschichte, die tief mit dem Norden Schwedens, der Kultur der Samen und den Fragen nach Heimat, Identität und Zugehörigkeit verbunden ist.

Im Mittelpunkt steht Marina, eine 29-jährige Frau aus der samischen Gemeinschaft in Kiruna, einer Stadt weit im Norden Schwedens. Dort, wo die Winter lang und dunkel sind, wo das Nordlicht über den Himmel zieht und wo seit Jahrhunderten Rentiere über die weiten Schneeflächen ziehen, ist Marina aufgewachsen. Doch ihr Leben in dieser abgeschiedenen Gegend war nie einfach. Die Konflikte zwischen alten Traditionen und der modernen Welt, die Spannungen innerhalb der Familie und das Gefühl, zwischen zwei Welten zu stehen, haben sie schon lange belastet.

Nach einem verhängnisvollen Vorfall, über den die Autorin im Lauf der Geschichte mehr verrät, sieht Marina keinen anderen Ausweg, als ihre Heimat zu verlassen. Sie flieht nach Stockholm, in die große Stadt im Süden. Dort hofft sie, ein neues Leben zu beginnen, weit weg von allem, was sie zurückgelassen hat: die Familie, die Erinnerungen, die Schuldgefühle – aber auch die Liebe.

Doch das Leben in der Stadt ist ganz anders, als Marina es sich vorgestellt hat. Die Straßen sind laut, die Menschen eilen vorbei, und niemand scheint Zeit zu haben. Marina fühlt sich verloren und fremd. Sie sehnt sich nach der Stille des Nordens, nach dem Geruch von Schnee und Moos, nach dem Klang der samischen Sprache und dem Gefühl, unter dem endlosen Himmel frei atmen zu können.

Mit der Zeit merkt sie, dass sie den Ruf ihrer Heimat nicht länger ignorieren kann. Wie die Rentiere, die im Winter nach Süden ziehen und im Sommer in den Norden zurückkehren, spürt auch sie den Drang, heimzukehren. Die Rückkehr ist jedoch nicht einfach. Marina weiß, dass sie sich ihren Ängsten und der Vergangenheit stellen muss. Vor allem aber muss sie mit den Menschen wieder in Kontakt treten, die sie einst geliebt und vielleicht auch verletzt hat – und mit einer Liebe, die sie nie ganz losgelassen hat, obwohl sie unmöglich scheint.

Ann-Helén Laestadius erzählt Marinas Geschichte mit viel Gefühl, Wärme und Respekt für die samische Kultur. Sie zeigt, wie schwer es ist, seinen Platz in der Welt zu finden, wenn man zwischen verschiedenen Identitäten steht: zwischen Tradition und Moderne, zwischen Anpassung und Selbstbestimmung, zwischen der Enge der Stadt und der Weite der Natur.

Marinas Weg ist eine Reise zu sich selbst. Auf dieser Reise lernt sie, dass man manchmal zuerst alles verlieren muss, um zu verstehen, was einem wirklich wichtig ist. Die Rückkehr nach Hause wird für sie zu einer inneren Heimkehr – zu ihren Wurzeln, ihrer Sprache, ihrer Familie und vor allem zu sich selbst.

Der Roman beschreibt eindrucksvoll, wie eng Mensch und Natur miteinander verbunden sind. Die Rentiere sind dabei ein starkes Symbol: Sie stehen für Freiheit, Beständigkeit und das Wissen, wann es Zeit ist, weiterzuziehen – und wann man zurückkehren sollte.

Laestadius, selbst Teil der samischen Gemeinschaft, lässt in ihre Geschichte viele authentische Details einfließen. Man spürt ihre Liebe zu den Landschaften Lapplands, ihre Achtung vor den Traditionen und ihre Wut über das Vergessen und die Diskriminierung, die die Samen noch immer erleben. Gleichzeitig gelingt es ihr, all das in eine berührende, leicht lesbare Geschichte einzubetten, die von Mut, Selbstfindung und der Kraft der Versöhnung erzählt.

Die Sprache des Romans ist klar und poetisch zugleich. Sie macht die Kälte der Wintertage, das Leuchten des Schnees und die Wärme eines samischen Feuers lebendig. Man hört die Rufe der Rentiere, spürt das Knirschen des Schnees unter den Stiefeln und riecht den Rauch der Feuerstellen.

„Die Rückkehr der Rentiere“ ist nicht nur die Geschichte einer jungen Frau, sondern auch ein Buch über die Suche nach Zugehörigkeit in einer zerrissenen Welt. Es zeigt, dass man manchmal dorthin zurückkehren muss, wo alles begonnen hat, um zu erkennen, wer man wirklich ist.

Ein Roman über die Kraft der Heimat, über Vergebung, über das Wachsen an Schmerz – und über den Mut, den eigenen Weg zu gehen, auch wenn er zurückführt in die Vergangenheit.

Einfühlsam, bildreich und ehrlich erzählt Ann-Helén Laestadius eine Geschichte, die noch lange nachklingt – wie das ferne Läuten der Glöckchen an einem Rentierschlitten, der in der Winterdämmerung verschwindet.

ChatGPT:

Ein wunderschöner, berührender Roman! Ann-Helén Laestadius erzählt mit viel Gefühl von Heimat, Identität und dem Mut, zu sich selbst zu stehen. Die Natur Lapplands und die samische Kultur werden lebendig, und Marinas Weg zurück zu ihren Wurzeln geht tief unter die Haut. Absolut lesenswert!

  • Herausgeber ‏ : ‎ HOFFMANN UND CAMPE VERLAG GmbH
  • Erscheinungstermin ‏ : ‎ 14. Oktober 2025
  • Auflage ‏ : ‎ 1.
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe ‏ : ‎ 464 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3455020194
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3455020199
  • Abmessungen ‏ : ‎ 15 x 4 x 22 cm
  • 28 Euro

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*