/ September 24, 2025/ Buch, Romane, Thriller

Ich habe „Weißglut: Die inneren Kriege der USA“ von Bernd Greiner verschlungen, und ich sitze noch immer wie elektrisiert da, während mein Kopf die Flut an Erkenntnissen sortiert. Dieses Buch hat etwas in mir entfacht, eine Mischung aus Faszination und Entsetzen, die ich kaum bändigen kann. Von der ersten Seite an spüre ich, dass ich nicht einfach eine Geschichte über Politik lese, sondern eine gnadenlose Offenbarung über die tiefen Abgründe der amerikanischen Seele. Bernd Greiner reißt mich hinein in ein Panorama aus Macht, Hass und Angst, das weit über die Schlagzeilen von Donald Trump hinausgeht – und doch untrennbar mit ihnen verwoben ist. Ich sehe die USA nicht mehr als bloße Kulisse einer Weltmacht, sondern als ein Land, das seit jeher innere Kriege führt, Krieg gegen sich selbst, gegen die Schwachen, gegen das Andersdenkende, und ich erkenne die Spuren dieser Kämpfe in jedem politischen Aufbäumen, jedem Hasspost und jedem triumphalen Tweet.

Jede Seite dieses Buches elektrisiert mich, weil sie das Unsagbare benennen. Ich habe mich oft gefragt: Woher kommt dieses Gift im politischen Betrieb? Greiner gibt mir die Antwort nicht in flachen Parolen, sondern in einer minutiösen, spannenden und gleichzeitig erschreckenden Chronik. Ich sehe die Wurzeln des MAGA-Movements tief ins „amerikanische Jahrhundert“ reichen, in eine Gesellschaft, die Extremismus nicht nur tolerierte, sondern systematisch kultivierte – ein Extremismus der Mitte, der sich als Metronom des Landes erweist. Ich spüre die Unbarmherzigkeit gegenüber Minderheiten, die Macht der Angst, die Manipulation von Verunsicherung, und ich muss zugeben, dass mir ein kalter Schauer über den Rücken läuft, während ich erkenne, wie sehr all dies Teil der Normalität geworden ist.

Ich bin gefesselt von Greiners Fähigkeit, die Geschichte der USA nicht entlang von Präsidenten oder Parteien zu erzählen, sondern über die Bürgerinnen und Bürger, die sich selbst als Hüter des Gemeinwohls sehen und dabei demokratische Teilhabe im Keim ersticken. Ich kann die kompromisslose Entschlossenheit spüren, mit der sie ihre eigenen Ziele durchsetzen, mit missionarischem Sendungsbewusstsein. Ich sehe, wie sie Arbeiterbewegungen gebrochen, Linke aus dem politischen Leben verbannt, Rüstungs- und Kriegskritiker marginalisiert und die Dominanz der Weißen zementiert haben. Jedes Kapitel treibt mich tiefer in die Erkenntnis: Macht beruht auf Angst, und diese Angst ist das wichtigste Instrument derjenigen, die das Land lenken wollen.

Während ich lese, rast mein Herz – nicht nur, weil die Darstellung erschütternd ist, sondern weil sie mir die Augen öffnet. Ich erkenne Muster, die ich vorher nur diffus ahnte, und plötzlich wird alles klar: Donald Trump ist nur das Symptom, nicht die Krankheit. Dieses Buch lässt mich begreifen, dass die Wurzeln des Hasses, des Lügen, Denunzieren und Dämonisieren, der politisch motivierten Gewalt, Jahrzehnte, wenn nicht ein Jahrhundert zurückreichen. Ich fühle die Spannung zwischen Faszination und Abscheu, wenn ich begreife, wie geschickt das Land seine inneren Kriege inszeniert und wie tief sie in der Mitte der Gesellschaft verankert sind.

Ich bin überwältigt von Greiners meisterhafter Mischung aus Chronik, Analyse und erzählerischer Kraft. Ich kann das Buch nicht weglegen, weil ich mit jedem Satz mehr verstehen will: die Mechanismen der Macht, die Struktur des Hasses, die Geschichte der Weißglut, die das politische Klima auf unvorstellbare Weise erhitzt hat. Ich fühle mich wie eine Entdeckerin in einem Land voller Unsicherheiten, Verwerfungen und Abgründe, gleichzeitig aber auch wie jemand, der zum ersten Mal wirklich versteht, warum Amerika heute so ist, wie es ist.

Am Ende lege ich das Buch fast ehrfürchtig zur Seite, denn es hat mich verändert. Ich sehe die USA jetzt mit neuen Augen – klarer, schärfer, intensiver – und ich kann nicht anders, als innerlich zu pochen vor Aufregung und Entsetzen zugleich. Greiner hat nicht nur eine politische Analyse geschrieben, er hat mir die Seele einer Nation geöffnet, und ich bin dankbar und erschüttert zugleich. Dieses Buch ist ein Weckruf, ein Brennglas, ein Kaleidoskop der amerikanischen Geschichte und Gegenwart – und ich bin froh, dass ich es gelesen habe, weil es mich nicht mehr loslassen wird.

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  • Herausgeber ‏ : ‎ C.H.Beck
  • Erscheinungstermin ‏ : ‎ 18. September 2025
  • Auflage ‏ : ‎ 1.
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe ‏ : ‎ 464 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3406836283
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3406836282
  • Abmessungen ‏ : ‎ 14.9 x 4 x 22.4 cm
  • 32 Euro

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