Paula Irmschler
Das Buch „Alles immer wegen damals“ von Paula Irmschler erzählt die Geschichte von Karla und ihrer Mutter Gerda. Es ist eine ehrliche, witzige und zärtliche Erzählung über zwei sehr unterschiedliche Frauen, die dennoch eine starke Verbindung haben: Die eine hat die andere geboren.
Inhalt der Geschichte:
Karla ist fast 30 Jahre alt und lebt in Köln. Sie hat den Kontakt zu ihrer Mutter Gerda abgebrochen und ist von Leipzig nach Köln geflohen, um sich von ihrer Familie zu distanzieren. Karla hat ihre Ausbildung noch nicht abgeschlossen, kämpft mit der Miete und überlegt, wie es in ihrer Beziehung weitergehen soll. Sie fühlt sich oft als Versagerin und wird von vielen Ängsten geplagt, die sie blockieren.
Gerda hingegen lebt in Leipzig und hat vier Kinder. Obwohl sie ihre Kinder liebt, hat sie kein gutes Verhältnis zu allen. Sie genießt ihre Freiheit und stört sich nicht daran, wieder Single zu sein. Ihre Tochter Mascha, die am meisten für die Familie empfindet, hat die Idee, Karla und Gerda zu ihren Geburtstagen – zum 30. und 60. – eine gemeinsame Reise nach Hamburg zu schenken. Die beiden hatten seit einem Streit vor zwei Jahren keinen Kontakt mehr.
Reise nach Hamburg:
Während Karla die Idee einer gemeinsamen Reise eher skeptisch sieht und am liebsten fliehen würde, geht Gerda die Sache entspannter an. Schon bei der ersten Gelegenheit geraten die beiden in Streit. Doch die Reise entwickelt sich anders als erwartet. Trotz der Spannungen nehmen Karla und Gerda die Reise auf sich, da es von ihnen erwartet wird und das Kulturprogramm in Hamburg gesponsert ist.
Perspektivenwechsel:
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Karla und Gerda erzählt. Die Kapitel, die in Köln und Leipzig spielen, geben Einblicke in das Leben von Mutter und Tochter. Nach der Hälfte des Romans treffen die beiden aufeinander und reisen nach Hamburg. Der Aufenthalt wird sogar spontan verlängert und um einen Abstecher an die Ostsee erweitert. Dennoch bleibt die Begegnung fast bedeutungslos und nach der Reise bleibt alles wie zuvor.
Themen und Botschaften:
Das Buch behandelt Themen wie Patchwork-Familien, toxische Beziehungen, Ost-West-Unterschiede, Gentrifizierung, soziale Ängste, Zwangsstörungen, Feminismus und Queerness. Es zeigt, dass keine der beiden Frauen wirklich unzufrieden ist mit der Situation und keine von ihnen bemüht ist, etwas an ihrem Verhältnis zu ändern. Am Ende des Buches gibt es auf beiden Seiten ein wenig Aufbruchstimmung, doch im Grunde bleibt alles beim Alten.
Fazit:
„Alles immer wegen damals“ ist eine ehrliche und humorvolle Geschichte über eine komplizierte Mutter-Tochter-Beziehung. Paula Irmschler erzählt mit viel Witz und Zärtlichkeit von den alltäglichen Herausforderungen und Konflikten, die die beiden Frauen erleben. Die Geschichte bietet keinen klassischen roten Faden oder eine klare Auflösung, sondern zeigt vielmehr die Realität vieler Familienbeziehungen: Es gibt keine großen Veränderungen oder Versöhnungen, sondern ein langsames Weiterleben mit kleinen, individuellen Fortschritten.
Wie eine Leserin sagte: „Paula Irmschler lesen ist wie Saufen mit der besten Freundin, aber ohne Kater. Magisch.“
- Herausgeber : dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG; 1. Edition (16. Mai 2024)
- Sprache : Deutsch
- Gebundene Ausgabe : 320 Seiten
- ISBN-10 : 3423283343
- ISBN-13 : 978-3423283342
- Abmessungen : 11.8 x 2.6 x 19.5 cm
- 363 Gramm
- 24 Euro