„Harz aber herzlich“ von Peter Godazgar und Alexandra Kui ist ein humorvoller Krimi, der im Harz spielt und den Auftakt einer neuen Krimireihe bildet. Im Zentrum stehen zwei ungleiche Ermittler: Ariane Höft von Holten, frisch geschiedene Großstädterin, und Polizeihauptmeister Andreas Anton, ein bodenständiger, gemütlicher Polizist aus der ländlichen Gegend. Gemeinsam müssen sie in der kleinen Gemeinde Düsterode einen mysteriösen Mordfall aufklären.
Ariane, die aus Hamburg stammt, tritt nach ihrer Scheidung eine Stelle als „Sensitivity-Managerin“ beim Tourismusverband in Düsterode an. Ihre Aufgabe ist es, den Ort diverser und offener zu gestalten, was nicht bei allen Bewohnern auf Begeisterung stößt. Doch an ihrem ersten Arbeitstag stolpert sie bei einer Wanderung über eine Leiche, was ihre Pläne schnell über den Haufen wirft. Als sie den Fund der Polizei meldet, trifft sie auf Andreas Anton, der als einziger Polizist im Ort für die Ermittlungen verantwortlich ist. Andreas ist ein gemütlicher Typ, der nicht gerne aus der Ruhe gebracht wird, und immer von seiner Hündin Frau Krause begleitet wird.
Schnell wird klar, dass Ariane und Andreas unterschiedlicher nicht sein könnten: Ariane, die vegan lebt und eine Vorliebe für Kombucha hat, trifft auf Andreas, der lieber Bratwurst isst und die Dinge gerne gelassen angeht. Trotz ihrer Gegensätze müssen die beiden zusammenarbeiten, um den Mordfall zu lösen. Dabei bleibt es nicht bei einer Leiche – im Harz geht ein Mörder um, der weitere Opfer fordert.
Die Autoren erzählen die Geschichte mit einer guten Portion Humor und einem Gespür für skurrile Charaktere. Ariane ist eine taffe Frau, die nach ihrer gescheiterten Ehe einen Neuanfang sucht, aber schnell merkt, dass das Leben in der ländlichen Idylle des Harzes seine eigenen Herausforderungen mit sich bringt. Andreas hingegen ist ein Mann der Ruhe, der Konflikte lieber vermeidet, was ihm den Spitznamen „Waldorfbulle“ eingebracht hat. Beide sind in ihrer Welt verwurzelt, müssen aber lernen, ihre Unterschiede zu überwinden, um die Mordfälle aufzuklären.
Neben der spannenden Krimihandlung besticht das Buch durch seine humorvollen Dialoge und den lockeren Erzählstil. Die Eigenheiten der Dorfbewohner von Düsterode und die Gegensätze zwischen Stadt und Land sorgen immer wieder für komische Situationen. Andreas’ Hündin Frau Krause bringt zusätzlich eine charmante Note in die Geschichte.
Das ländliche Setting des Harzes wird anschaulich beschrieben, und die Umgebung spielt eine wichtige Rolle in der Handlung. Düsterode, ein kleiner, fiktiver Ort, ist mit seinen eigenwilligen Bewohnern der perfekte Schauplatz für diesen „Cosy Crime“, bei dem die Atmosphäre mindestens genauso wichtig ist wie die Ermittlungen selbst.
Die Chemie zwischen den beiden Hauptfiguren, Ariane und Andreas, macht den besonderen Reiz des Buches aus. Die Spannungen zwischen ihnen sorgen nicht nur für interessante Wendungen in der Krimihandlung, sondern auch für viele humorvolle Momente. Während Ariane versucht, ihre modernen Ansichten in der eher konservativen Dorfgemeinschaft durchzusetzen, kämpft Andreas mit seinen eigenen Vorurteilen und Problemen, insbesondere wenn es um seinen homosexuellen Sohn geht.
„Harz aber herzlich“ ist ein unterhaltsamer Krimi, der nicht nur Spannung, sondern auch viel Witz bietet. Die Autoren schaffen es, die ernsten Themen, wie die Mordfälle, geschickt mit humorvollen Episoden und sympathischen Charakteren zu verbinden. Wer Krimis mag, die nicht allzu düster sind und bei denen auch mal gelacht werden darf, wird an diesem Buch seine Freude haben.
Insgesamt ist das Buch eine gelungene Mischung aus Spannung, Witz und skurrilen Figuren – ein perfekter Einstieg in eine neue Krimireihe, die Lust auf mehr macht.
- Herausgeber : Rowohlt Taschenbuch; 1. Edition (13. August 2024)
- Sprache : Deutsch
- Taschenbuch : 400 Seiten
- ISBN-10 : 3499012901
- ISBN-13 : 978-3499012907
- Abmessungen : 12.5 x 2.96 x 19 cm
- 350 Gramm
- 33 Euro