wischen friedlicher Sabotage und Kollaps: Wie ich lernte, die Zukunft wieder zu lieben
Tadzio Müller beschreibt in seinem Buch seinen ganz persönlichen Weg durch die Klimakrise. Er erzählt davon, wie er als engagierter Klimaaktivist mit großen Hoffnungen begann, dann aber in eine tiefe Klimadepression fiel – und schließlich doch wieder Hoffnung fand. In fünf Kapiteln schildert er, warum Klimabewegungen scheitern, welche gesellschaftlichen Veränderungen dies mit sich bringt und wie er trotzdem einen neuen, sinnvollen Weg in der Klimabewegung entdeckt hat.
Die Hauptthemen des Buches
Müller beginnt mit der Feststellung, dass die Klimakatastrophe nicht automatisch zu vernünftigeren Entscheidungen führt. Stattdessen neigen viele Menschen dazu, das Problem zu verdrängen, anstatt aktiv nach Lösungen zu suchen. Er beschreibt, warum sowohl große Klimastreiks als auch friedliche Sabotageaktionen oft nicht ausreichen, um echte Veränderungen zu bewirken.
Ein zentrales Thema des Buches ist die gesellschaftliche Reaktion auf das Scheitern der Klimaschutzmaßnahmen. Müller beobachtet, dass viele Menschen sich zunehmend radikalisieren oder in Gleichgültigkeit verfallen. Er spricht von einer „Arschlochgesellschaft“, in der immer mehr Menschen sich nicht mehr für das Gemeinwohl interessieren.
Doch Müller gibt die Hoffnung nicht auf. Er sieht einen Weg, wie sich die Klimabewegung weiterentwickeln kann: Sie muss sich als „Kollapsbewegung“ verstehen, die sich auf eine Zukunft einstellt, in der Klimakatastrophen unvermeidlich sind. Dabei betont er die Wichtigkeit von Trauerarbeit – das bewusste Akzeptieren der Realität, um dann aktiv mit ihr umgehen zu können.
Ein sehr persönliches Buch
Das Buch ist keine trockene Analyse, sondern sehr persönlich geschrieben. Müller berichtet ehrlich von seinen eigenen Erfahrungen als Aktivist, von seinen Hoffnungen, seinem Scheitern und seiner Suche nach neuen Wegen. Sein Schreibstil ist lebendig und fesselnd, sodass das Buch leicht zu lesen ist.
Müller möchte mit seinem Buch keine fertigen Lösungen präsentieren, sondern zum Nachdenken anregen. Er fordert dazu auf, sich selbst mit den globalen Krisen auseinanderzusetzen und den eigenen Weg zu finden. Dabei scheut er nicht vor kontroversen Themen zurück und lädt dazu ein, auch unbequeme Wahrheiten zu akzeptieren.
Fazit
„Zwischen friedlicher Sabotage und Kollaps“ ist ein wichtiges Buch für alle, die sich mit Klimapolitik und Aktivismus beschäftigen. Es zeigt, dass Hoffnung trotz der Krise möglich ist – aber nur, wenn wir bereit sind, die Realität anzuerkennen und neue Wege zu gehen. Es ist eine spannende und bereichernde Lektüre für alle, die nach Orientierung in schwierigen Zeiten suchen.
- Herausgeber : Mandelbaum Verlag eG; 1. Edition (14. Oktober 2024)
- Sprache : Deutsch
- Taschenbuch : 316 Seiten
- ISBN-10 : 399136512X
- ISBN-13 : 978-3991365129
- Abmessungen : 12.4 x 1.8 x 16.9 cm
- 20 Euro