von Anne Stern
Anne Stern, eine Autorin, die bereits durch verschiedene Veröffentlichungen wie die Buchreihe „Fräulein Gold“ oder „Vier Tage im August“ bekannt ist, hat ihr neuestes Werk mit dem Titel „Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie“ im Mai 2023 beim Rowohlt Polaris – Verlag veröffentlicht.
Es wäre jedoch falsch anzunehmen, dass die Autorin lediglich einen gewöhnlichen Roman geschrieben hat. Stattdessen nimmt sie ihre Leserinnen und Leser mit auf eine historische Reise und ermöglicht ihnen, hautnah an den Ereignissen dieser Zeit teilzuhaben. Diesmal führt die Reise nach Dresden in die Jahre 1841 bis 1844. Die Stadt befindet sich in einer schwierigen politischen Krise und kämpft zudem mit Hungersnöten und Krankheiten, die zum Alltag gehören. Gerade in dieser herausfordernden Zeit wird eines der berühmtesten Bauwerke eröffnet: die Semper Oper!
Anne Stern verdient großen Lob für ihren flüssigen und leichten Schreibstil, der es mir ermöglicht hat, bereits nach der ersten Seite in die Geschichte um Elise Spielmann einzutauchen. Nur wenige Autoren schaffen es, eine solche Wirkung zu erzielen, und Anne Stern gehört definitiv zu dieser elitären Gruppe. Doch nicht nur ihr einzigartiger Erzählstil zeichnet sie aus, sondern auch ihre unverwechselbaren und detaillierten Kulissenbeschreibungen, die sie perfekt einfängt und zum Leben erweckt. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, als wäre ich live vor Ort. Vor meinem inneren Auge erschien die imposante Semper Oper, die mich nicht nur äußerlich, sondern auch mit ihrer Innenausstattung beeindruckte. Man spürt sofort, dass sie schon damals zu den historisch bedeutsamsten Bauwerken gehörte, und zum Glück wurde sie wiederaufgebaut. Doch die Semper Oper wäre nichts ohne ihre Künstler. Anne Stern hat ihre Charaktere facettenreich und lebendig dargestellt, und sie tragen dazu bei, dass die damalige Atmosphäre perfekt eingefangen und wieder zum Leben erweckt wird. Ob das geschäftige Treiben vor und hinter den Kulissen, die Anspannung der Musiker und Darsteller oder die Vorfreude der Besucher – der Leser ist hautnah dabei. Dank der bildhaften Darstellung kann man selbst die Opernaufführungen jener Zeit genießen.
In ihrem Roman erzählt Anne Stern die Geschichte von Elise Spielmann, einer bemerkenswerten Frau, die das Violinspiel beherrscht. In jener Zeit war es ungewöhnlich für Frauen, ein Streichinstrument zu erlernen, da sie eher dazu neigten, das Klavierspiel zu erlernen. Doch in der Familie Spielmann war dies anders. Elises Vater, selbst ein Violinist, hat seiner ältesten Tochter diese Leidenschaft quasi in die Wiege gelegt. Mit Fleiß und Talent träumt Elise von einer Karriere in der Musik. Allerdings scheint ihr Weg in eine ganz andere Richtung gelenkt zu werden, da ihre Eltern darauf bestehen, dass sie heiratet und eine Familie gründet. Trotz allem hält Elise an ihrem Traum fest. Bei einer Opernaufführung lernt sie Christian kennen, einen Malergehilfen, und beide erkennen, dass nicht nur die Kunst (in Form von Malerei und Musik) sie verbindet. Zwischen ihnen entsteht eine zarte Verbindung, die eigentlich nicht sein darf. Wird die Liebe triumphieren? Kann Elise ihren musikalischen Traum verwirklichen?
Anne Stern hat es geschafft, einen wundervollen Roman über Elise Spielmann und die Semper Oper zu verfassen, der die vergangene Zeit zum Leben erweckt. Es ist ein mitreißendes Festival aus Musik und Schauspiel.
„Ein fesselnder Roman voller Leidenschaft und Musik, der mich in eine andere Zeit entführt. Anne Stern begeistert mit ihrem einfühlsamen Schreibstil.“
- Herausgeber : Rowohlt Taschenbuch; 1. Edition (16. Mai 2023)
- Sprache : Deutsch
- Broschiert : 384 Seiten
- ISBN-10 : 3499010887
- ISBN-13 : 978-3499010880
- Abmessungen : 13.4 x 2.74 x 21 cm