/ Oktober 4, 2023/ Buch

Viktor Frankl (1905-1997) war ein österreichischer Neurologe, Psychiater, Philosoph und Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse. Er wurde am 26. März 1905 in Wien, Österreich, geboren und verstarb am 2. September 1997 in Wien.

Frankl war ein bedeutender Vertreter der existenzialistischen Strömung in der Psychotherapie. Er entwickelte die Logotherapie, eine therapeutische Methode, die den Fokus auf die Suche nach Sinn im Leben legt. Frankl argumentierte, dass die Haupttriebfeder des Menschen die Suche nach Sinn und Bedeutung ist, und dass auch in den schlimmsten Umständen, wie sie im Holocaust erlebt wurden, ein Sinn gefunden werden kann.

In der neuesten Publikation „Zeiten der Besinnung“ stehen, wie der Untertitel andeutet, Gleichnisse im Zentrum – kleine Erzählungen, die die Leserschaft zum Nachdenken anregen sollen. Diese Gleichnisse behandeln grundlegende Lebensfragen. Die Texte vermitteln einen Eindruck von Sinn und Transzendenz, wobei die zentrale Aussage seiner Gleichnisse die innere persönliche Freiheit betont. Frankls These lautet: „Wir müssen uns den Fragen stellen, die das Leben täglich und stündlich an uns richtet, und die wir nicht durch Grübeln oder Reden beantworten müssen, sondern einzig durch Handeln, ein richtiges Verhalten.“

Elisabeth Lukas, eine maßgebliche Lehrerin für angehende Logotherapeuten in Süddeutschland, interpretiert viele der bildhaften Ausdrücke ihres Vorbilds und Freundes Viktor Frankl für die heutige Zeit. Dadurch macht sie verständlich, worum es Frankl ging:

Die Frage nach dem Grund des Leidens ist letztlich fruchtlos, da das Leben keine klaren Erklärungen oder Schuldzuweisungen liefert. Unsere Krisen sind das, was sie sind; man kann daran zerbrechen oder daran wachsen, abhängig davon, welchen Sinn man dem Gefäß des Schmerzes gibt. Der Geist zeigt dem Menschen, wofür er leben möchte und in welche Richtung es gehen soll. Was später in therapeutischen Kreisen als paradoxale Umdeutung zum Positiven modern wurde, hatte bei Frankl eine tiefere Bedeutung. Es geht nicht nur um geschicktes Beseitigen des Negativen, sondern um das Füllen des Gefäßes mit dem individuellen Sinn, den ein Mensch für sich sucht. Es geht darum zu glauben, ja zu wissen, wohin einen die Krise führen soll, welcher Schmetterling aus der hässlichen Puppe entstehen kann.

So äußert sich ein grantiger Steinmetz darüber, dass er sinnlos auf Steinen herumhämmert, während der nächste die ganze Zeit strahlt, weil er eine Kathedrale erschaffen möchte. Ein immenser Unterschied!

Ich persönlich habe als Therapeut erfahren, dass man sich auf Krisen einlassen muss, um ihren goldenen Kern zu entdecken. Dieser Kern lässt einen auch Jahre später dankbar sein, dass man das Schmerzhafte erlebt hat und dadurch Klarheit erlangt hat. Als Experte für Krisen wäre ich kein guter Psychologe geworden, wenn ich vor dem „Negativen“ zurückgeschreckt wäre.

In ähnlicher Weise beschreibt Walter Kohl seine massive Lebenskrise, als alles zusammenbrach: seine Mutter, der Ruf seines Vaters Helmut Kohl, seine Ehe und seine berufliche Entwicklung. Durch Frankls Bücher fand er die Kraft, ein zweites Leben zu beginnen, das ihn glücklich macht.

Diese Möglichkeit hat jeder Mensch und kann sich auf einen spirituellen Weg begeben, wenn er es nur möchte und sich dafür öffnet.

Diese Neuerscheinung fungiert gleichsam als Ratgeber, der dabei hilft, Lebenskrisen zu bewältigen. Sie präsentiert eine fesselnde Lektüre für die bevorstehenden langen Abende.

  • Herausgeber ‏ : ‎ Benevento; 1. Edition (24. August 2023)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 240 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3710901553
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3710901553
  • Abmessungen ‏ : ‎ 12.6 x 2.4 x 20.3 cm

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