Roswitha Quadflieg
„Der Mann seiner Zeit“ ist ein tiefgründiger Roman, der die existenzielle Frage aufwirft: Wer bestimmt das Lebensende eines Menschen? In einer Zeit, in der dieses Thema in ganz Europa heftig diskutiert wird, führt uns die Geschichte des Protagonisten Paul Gärtner auf eine emotionale Reise durch deutsche Geschichte von 1945 bis 2020.
Paul, ein Mann mit einer bewegten Vergangenheit und einer schweren Krankheit hinter sich, entscheidet sich dazu, sein Leben in Form eines Recordings zu dokumentieren. Inmitten seines Kampfes gegen seine Krankheit setzt er sich leidenschaftlich für die Legalisierung von Sterbehilfe und die Freigabe von Natrium-Pentobarbital ein, einem Medikament, das ihm ermöglichen würde, selbstbestimmt und friedlich zu sterben.
Doch als Paul eines Tages wider Erwarten genesen ist, erwacht in ihm ein neuer Lebensmut. Entschlossen verlässt er sein Krankenbett und begibt sich auf eine Reise, die ihn auf eine kleine Insel im Atlantischen Ozean führt. Dort beginnt ein neuer Lebensabschnitt für Paul, ein Leben, das er bereits im Voraus geplant hat, um an seinem „Tag X“ den Weg gehen zu können, für den er so hart gekämpft hat.
Dieser Roman ist mehr als nur eine Geschichte über Sterbehilfe und Selbstbestimmung. Er ist eine tiefgründige Reflexion über die menschliche Existenz, über die Suche nach Sinn und Erfüllung in einer Welt voller Herausforderungen und moralischer Dilemmata. Durch die packende Erzählweise und die facettenreichen Charaktere zieht „Ein Mann seiner Zeit“ den Leser von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann und regt zum Nachdenken über die eigenen Lebensentscheidungen an.
Das Werk ist ein fesselnder Roman, der mich von Anfang bis Ende in seinen Bann gezogen hat. Mit einer tiefgreifenden und aktuell relevanten Thematik, nämlich der Selbstbestimmung am Lebensende, hat der Autor ein Werk geschaffen, das nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt.
Die Figur des Protagonisten, Paul Gärtner, ist unglaublich faszinierend und einfühlsam gezeichnet. Seine Reise durch die deutsche Geschichte von 1945 bis 2020 ist nicht nur eine chronologische Abfolge von Ereignissen, sondern ein emotionaler und geistiger Entwicklungsprozess, der den Leser tief berührt.
Die Art und Weise, wie Paul seine persönlichen Kämpfe und seine Suche nach Sinn und Selbstbestimmung meistert, ist inspirierend und lässt einen nicht mehr los. Sein Einsatz für die Legalisierung von Sterbehilfe und seine persönliche Reise zu einem neuen Lebensabschnitt auf einer kleinen Insel im Atlantik sind gleichermaßen bewegend wie mutig.
Die Sprache des Romans ist poetisch und einfühlsam, und die Erzählweise zieht den Leser direkt in die Geschichte hinein. Man kann förmlich spüren, wie die Charaktere leben, lieben und leiden, und man fühlt sich mit ihnen verbunden.
Insgesamt ist „Ein Mann seiner Zeit“ ein Buch, das man nicht so schnell vergisst. Es regt nicht nur zum Nachdenken an, sondern berührt auch das Herz und die Seele. Eine absolute Empfehlung für alle, die auf der Suche nach einem tiefgründigen und mitreißenden Roman sind.
- Herausgeber : Faber & Faber; 1. Edition (15. August 2023)
- Sprache : Deutsch
- Gebundene Ausgabe : 256 Seiten
- ISBN-10 : 3867302405
- ISBN-13 : 978-3867302401
- Abmessungen : 14.5 x 2.2 x 21.8 cm