
In diesem Buch stellt Günther Moewes eine mutige und ungewöhnliche Frage: Könnte es sein, dass unsere Vorstellung von Arbeit und Wirtschaft die Welt zerstört, statt sie zu verbessern? Seine Antwort: Ja – wenn wir so weitermachen wie bisher.
Was ist das Problem?
In der Politik und Wirtschaft hört man oft: „Wir brauchen mehr Arbeit und mehr Wachstum.“ Dabei wird nicht gefragt, welche Arbeit oder welches Wachstum wirklich sinnvoll ist. Ob Fabriken umweltschädliche Produkte herstellen, ob unnötige Verpackungen produziert werden oder giftige Stoffe in der Landwirtschaft eingesetzt werden – Hauptsache, es wird gearbeitet. Moewes nennt das „schädliche Arbeit“. Und von der gibt es seiner Meinung nach viel zu viel.
Viele Arbeitsplätze, so sagt er, sind nicht nötig oder sogar gefährlich – für die Umwelt, das Klima und die Gesundheit der Menschen. Beispiele dafür sind:
- Agrargifte, die Böden und Gewässer vergiften,
- überflüssige Transporte, die das Klima belasten,
- Rüstungsindustrie, die Waffen produziert,
- oder der Auto-Wahn, der zu mehr Staus, mehr Abgasen und mehr CO₂ führt.
All diese Tätigkeiten gelten offiziell als „Wirtschaftsleistung“. Doch Moewes zeigt: Diese Art von Arbeit macht unseren Planeten krank.
Kritik an der Politik und den Reichen
Der Autor kritisiert auch, wie Reichtum verteilt ist. Eine kleine Gruppe sehr reicher Menschen – die „Superklasse“, wie er sie nennt – wird immer reicher, während viele Menschen kaum genug zum Leben haben. Und diese Ungleichheit wird oft sogar gerechtfertigt: Politiker behaupten, man brauche „starke“ (reiche) Menschen, um den „Schwachen“ helfen zu können. So sagte auch Angela Merkel in ihrer ersten Regierungserklärung: „Wir können den Schwachen nur etwas abgeben, wenn wir genügend Starke haben.“
Moewes hält das für einen gefährlichen Irrtum. Denn in Wirklichkeit, so erklärt er, leben viele Reiche von dem Geld und der Arbeit, die andere Menschen leisten. Er fragt: Warum müssen Menschen überhaupt arbeiten, um „dazuzugehören“? Warum ist unsere Gesellschaft so gebaut, dass man ohne Erwerbsarbeit oft als „wertlos“ gilt?
Was sind die Folgen?
Wenn wir nichts ändern, warnt Moewes, werden wir mit immer mehr Problemen kämpfen:
- Klimawandel,
- Naturkatastrophen wie Dürren und Stürme,
- Kriege um knappe Ressourcen,
- Flüchtlingsströme,
- Pandemien, wie wir sie mit Corona erlebt haben.
Diese Entwicklungen hängen für ihn alle mit einem Wirtschaftssystem zusammen, das falsche Ziele verfolgt: Mehr Arbeit, mehr Produktion, mehr Konsum – ohne Rücksicht auf die Folgen.
Gibt es Alternativen?
Ja – und genau darüber schreibt Moewes im zweiten Teil des Buches. Er fordert eine neue Art des Wirtschaftens. Eine Wirtschaft, die sich nicht am Geld und Wachstum orientiert, sondern an dem, was Menschen und Natur wirklich brauchen.
Dazu gehören:
- Arbeit, die sinnvoll und nützlich ist,
- faire Verteilung von Einkommen und Besitz,
- eine Gesellschaft, in der Menschen auch ohne Erwerbsarbeit Anerkennung finden,
- ein besserer Umgang mit Ressourcen, Umwelt und Energie.
Windräder und Elektroautos allein reichen nicht aus, sagt Moewes. Sie lösen das Grundproblem nicht, solange wir an der alten Denkweise festhalten.
Warum ist das Buch besonders?
Günther Moewes schreibt in einer klaren, bildhaften Sprache. Er benutzt einfache Beispiele und anschauliche Vergleiche, um komplizierte Zusammenhänge verständlich zu machen. Dabei ist er direkt und ehrlich – manchmal auch provokant. Sein Ziel: Die Leser*innen sollen nachdenken und hinterfragen, was sie bisher über Arbeit und Wirtschaft geglaubt haben.
Er zeigt auch, dass vieles, was heute als „normal“ gilt, gar nicht so selbstverständlich ist. Und dass es auch anders gehen kann – wenn wir mutig genug sind, etwas zu verändern.
Fazit
Arbeit ruiniert die Welt ist ein aufrüttelndes Buch. Es stellt die Grundfragen unserer Gesellschaft: Was ist Arbeit wirklich wert? Warum arbeiten wir überhaupt so viel? Und: Wie könnte eine bessere, gerechtere und umweltfreundlichere Zukunft aussehen?
Das Buch richtet sich an alle, die sich Gedanken machen über Klimakrise, soziale Gerechtigkeit und unsere gemeinsame Zukunft. Es ist leicht verständlich geschrieben, voller kluger Gedanken – und lädt dazu ein, Wirtschaft und Arbeit neu zu denken.
- Herausgeber : Nomen Verlag
- Erscheinungstermin : 12. Juni 2020
- Auflage : Originalausgabe
- Sprache : Deutsch
- Seitenzahl der Print-Ausgabe : 152 Seiten
- ISBN-10 : 3939816744
- ISBN-13 : 978-3939816744
- Abmessungen : 11.6 x 1.7 x 18.3 cm
- 12 Euro