Rebecca Moore kehrt nach vielen Jahren in ihre Heimatstadt Vallantine, Georgia, zurück. Einst verließ sie das idyllische Städtchen, um sich in der großen Welt einen Namen als Journalistin zu machen. Doch ihre Träume zerbrachen, und nun steht sie wieder dort, wo alles begann – gezeichnet von Enttäuschungen, aber auch von Erinnerungen an eine glücklichere Zeit. Der Anlass für ihre Rückkehr ist traurig: Ihre geliebte Großmutter ist gestorben, und Rebecca muss sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen.
Doch zum Glück ist sie nicht allein. Ihre beiden besten Freundinnen aus Kindertagen, mit denen sie als „Bookish Belles“ bekannt war, stehen ihr zur Seite. Gemeinsam haben sie die alte, historische Stadtbibliothek geerbt – ein verstaubtes, aber charmantes Gebäude, das sie nun in eine Buchhandlung verwandeln wollen. Für Rebecca ist dies nicht nur ein Projekt, sondern eine Möglichkeit, sich neu zu finden und in Vallantine wieder Wurzeln zu schlagen. Die Liebe zu Büchern hat sie und ihre Freundinnen schon immer verbunden, und nun könnte genau diese Liebe ihr einen Neuanfang ermöglichen.
Doch bevor sie sich dem Abenteuer Buchhandlung widmen kann, braucht Rebecca erst einmal einen Job. Schnell findet sie eine Stelle bei der Lokalzeitung – doch die Freude darüber hält nicht lange an. Denn ihr neuer Chef ist Graham, ein grummeliger, distanzierter und scheinbar ständig schlecht gelaunter Mann. Er ist das genaue Gegenteil von ihr: kühl, analytisch und alles andere als herzlich. Die beiden geraten immer wieder aneinander, denn Rebecca ist leidenschaftlich, emotional und voller Tatendrang, während Graham sich hinter seiner mürrischen Fassade versteckt.
Das Kleinstadtleben macht es nicht leichter. Ganz Vallantine scheint sich sicher zu sein, dass zwischen den beiden etwas läuft. Immer wieder wird Rebecca mit Andeutungen und gut gemeinten Ratschlägen konfrontiert – und je mehr Zeit sie mit Graham verbringt, desto schwieriger wird es für sie, ihre Gefühle zu ignorieren. Trotz aller Unterschiede entsteht zwischen ihnen eine besondere Verbindung. Doch kann aus anfänglicher Abneigung wirklich Liebe werden?
Kelly Moran schafft es meisterhaft, eine warme und einladende Atmosphäre zu erschaffen. Vallantine ist mehr als nur ein Ort – es ist ein Gefühl. Mit seinen liebevoll beschriebenen Gassen, den gemütlichen Cafés und den herzlichen Bewohnern fühlt sich die Kleinstadt fast wie eine zweite Heimat an. Die Autorin beschreibt das Leben dort so lebendig und charmant, dass man sich wünscht, selbst durch die Straßen zu schlendern und an der Eröffnung der Buchhandlung teilzunehmen.
Die Freundschaft zwischen den drei „Bookish Belles“ ist das Herzstück des Romans. Ihre enge Verbindung, ihr Zusammenhalt und ihre gemeinsame Leidenschaft für Bücher machen ihre Geschichte besonders berührend. Sie unterstützen sich gegenseitig, egal was kommt, und beweisen, dass echte Freundschaft jede Distanz und jede Herausforderung überdauert.
Die Liebesgeschichte zwischen Rebecca und Graham entwickelt sich langsam. Es gibt keine überstürzten romantischen Gesten oder dramatischen Liebesschwüre. Stattdessen entfaltet sich ihre Beziehung auf natürliche Weise – mit Missverständnissen, kleinen Momenten des Vertrauens und dem langsamen Abbau von Mauern. Während Rebecca als Figur wunderbar ausgearbeitet ist, bleibt Graham allerdings etwas blass. Seine Persönlichkeit wirkt nicht immer greifbar, und manche seiner Entscheidungen sind schwer nachzuvollziehen. Dadurch fehlt es der Romanze manchmal an Tiefe und Spannung.
Neben der Liebesgeschichte thematisiert der Roman auch wichtige Aspekte wie persönliche Entwicklung, den Umgang mit Verlust und den Mut, einen neuen Weg einzuschlagen. Besonders Rebeccas innere Kämpfe sind authentisch dargestellt. Sie musste viele Rückschläge einstecken, und ihre Unsicherheiten und Ängste sind spürbar. Doch anstatt aufzugeben, stellt sie sich den Herausforderungen und findet in ihrer Heimatstadt neue Hoffnung.
Ein besonderes Highlight des Buches ist die leicht magische Atmosphäre. Es gibt kleine, übernatürliche Andeutungen, die dem Ganzen einen märchenhaften Touch verleihen. Es ist, als hätte Vallantine einen eigenen Zauber – eine Magie, die Menschen verändert und sie dorthin führt, wo sie hingehören. Diese feine Prise Übernatürliches macht das Buch zu etwas Besonderem und hebt es von klassischen Liebesromanen ab.
Trotz vieler positiver Aspekte gibt es auch einige Schwächen. Die Liebesgeschichte hätte etwas mehr Dynamik vertragen können, insbesondere was Graham betrifft. Während Rebecca eine starke, vielschichtige Protagonistin ist, bleibt Graham oft hinter ihren Erwartungen zurück. Auch die Entwicklung der Handlung verläuft stellenweise vorhersehbar, was aber durch den angenehmen Schreibstil und die liebenswerten Charaktere ausgeglichen wird.
Das Buch ist perfekt für alle, die Wohlfühlromane mit einer Mischung aus Romantik, Freundschaft und einem Hauch Magie lieben. Kelly Moran schafft es, eine Geschichte zu erzählen, die nicht nur unterhält, sondern auch berührt. Man fühlt mit Rebecca, freut sich mit den „Bookish Belles“ über ihre Buchhandlung und taucht in das charmante Kleinstadtleben von Vallantine ein. Es ist eine Geschichte über Neuanfänge, über die Kraft der Freundschaft und über die Magie, die manchmal genau dort zu finden ist, wo man sie am wenigsten erwartet – in einem kleinen, verschlafenen Städtchen in Georgia.
Pascal Bruckner gelingt mit Die Gesellschaft der Opfer eine brillante Analyse unserer Zeit. Scharfzüngig und klug zeigt er, wie das Opfersein zum Statussymbol wird und die Gesellschaft zunehmend von Empfindlichkeit und Groll geprägt ist. Mit präziser Sprache und tiefgehenden Gedanken regt er zur Reflexion an. Ein mutiges, wichtiges Buch, das herausfordert und neue Perspektiven eröffnet – absolut lesenswert!
- Herausgeber : Rowohlt Taschenbuch; 1. Edition (18. Februar 2025)
- Sprache : Deutsch
- Broschiert : 304 Seiten
- ISBN-10 : 3499010941
- ISBN-13 : 978-3499010941
- Originaltitel : In this Moment
- Abmessungen : 13.4 x 2.21 x 20.9 cm
- 16 Euro
