
Jeffrey Epstein war eine der rätselhaftesten Figuren der letzten Jahrzehnte. Offiziell begann sein Leben ziemlich unspektakulär: Er wuchs in Brooklyn auf und arbeitete zeitweise sogar als Mathelehrer. Umso erstaunlicher ist die Frage, wie ausgerechnet dieser Mann später zu unfassbarem Reichtum kam. Epstein besaß eine Privatinsel in der Karibik, mehrere Luxusvillen in den USA, Wohnungen in London und Paris, Privatjets und sogar einen Hubschrauber. Woher das ganze Geld kam, ist bis heute nicht wirklich geklärt.
Was Epstein besonders auffällig machte, war sein Umfeld. Er bewegte sich in den höchsten Kreisen von Politik, Wirtschaft und Showbusiness. Immer wieder tauchten Berichte über Kontakte zu sehr mächtigen Menschen auf – darunter Politiker, Unternehmer, Mitglieder von Königshäusern und bekannte Prominente. Viele von ihnen bestreiten heute, mehr als flüchtigen Kontakt zu ihm gehabt zu haben. Andere geben Treffen zu, betonen aber, nichts von seinen dunklen Machenschaften gewusst zu haben. Wer wirklich wie tief verstrickt war, ist bis heute eine der großen offenen Fragen.
Besonders brisant sind die Spekulationen und Hinweise zu Epsteins möglichen Verbindungen zu Geheimdiensten wie der CIA, dem Mossad oder dem britischen MI6. Manche vermuten, Epstein habe Informationen gesammelt, um Menschen erpressbar zu machen. Beweise dafür sind schwer zu bekommen, doch es gibt zahlreiche Indizien, Aussagen von Insidern und merkwürdige Widersprüche, die diese Fragen immer wieder neu aufwerfen.
Im Juli 2019 wurde Epstein schließlich verhaftet. Ihm wurden schwere Verbrechen vorgeworfen, unter anderem systematischer Missbrauch junger Mädchen. Viele der Betroffenen hatten jahrelang versucht, gehört zu werden – oft ohne Erfolg. Zwei Monate nach seiner Festnahme wurde Epstein tot in seiner Gefängniszelle aufgefunden. Offiziell heißt es, er habe Suizid begangen. Doch die Umstände seines Todes – kaputte Kameras, schlafende Wärter, fehlende Kontrollen – sorgen bis heute für massive Zweifel. Viele Menschen glauben, dass Epstein zum Schweigen gebracht wurde, um andere zu schützen.
Ein weiterer großer Streitpunkt ist die sogenannte „Kundenliste“. Immer wieder wird behauptet, es gebe eine Liste mit Namen einflussreicher Personen, die Epsteins Dienste genutzt haben sollen. Warum diese Liste – falls sie existiert – nie vollständig veröffentlicht wurde, nährt den Verdacht, dass mächtige Interessen eine vollständige Aufklärung verhindern.
Auch Verbindungen zu großen Stiftungen, politischen Netzwerken und milliardenschweren Tech-Unternehmern werden diskutiert. Kritiker fragen sich, ob das „Epstein-System“ – also ein Netzwerk aus Geld, Macht, Einfluss und Schweigen – wirklich mit seinem Tod geendet hat oder ob es in anderer Form weiterbesteht.
Der Journalist Collin McMahon versucht, genau diese Fragen zu beantworten. In seinem Buch wertet er zahlreiche Dokumente aus, spricht mit Insidern und Betroffenen und setzt viele einzelne Puzzleteile zusammen. Im Mittelpunkt stehen dabei vor allem die Mädchen und jungen Frauen, deren Stimmen lange ignoriert wurden. Das Buch erhebt den Anspruch, die bekannten Fakten von Gerüchten zu trennen und zu zeigen, warum der Fall Epstein nicht nur ein Skandal der Vergangenheit ist, sondern auch ein Warnsignal für die Zukunft.
270 Seiten, hunderte Quellen und viele unbequeme Fragen – der Epstein-Fall zeigt, wie schwierig es sein kann, Wahrheit ans Licht zu bringen, wenn Macht, Geld und Einfluss im Spiel sind.
- Herausgeber : Kopp Verlag e.K.
- Erscheinungstermin : 20. November 2025
- Auflage : 1.
- Sprache : Deutsch
- Seitenzahl der Print-Ausgabe : 272 Seiten
- ISBN-10 : 3989921479
- ISBN-13 : 978-3989921474
- Abmessungen : 13.8 x 2.6 x 20.9 cm
- 23 Euro
