/ März 4, 2025/ Buch

In den flirrenden Nächten des Berlins der Zwanzigerjahre, in den Cafés, wo Rauch und Poesie gleichermaßen die Luft durchdringen, erhebt sich eine Stimme, die unvergänglich sein wird: Mascha Kaléko. Ihre Worte, von Melancholie und Sehnsucht durchtränkt, finden den Weg in die Herzen jener, die lieben, hoffen und verlieren. Doch für wen schrieb sie all diese Verse, in denen sich die ganze Welt spiegelte?

Charlotte Roths neuer biografischer Roman Die Liebe der Mascha Kaléko wirft ein einfühlsames Licht auf das Leben dieser einzigartigen Dichterin, die das Flüchtige festhielt und das Vergängliche unsterblich machte. Die Autorin schildert Maschas inneren Konflikt zwischen Pflicht und Leidenschaft, zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und der unbändigen Sehnsucht nach wahrer Liebe. Ihre erste große Liebe galt der Literatur, doch die Männer, die ihren Lebensweg kreuzten, prägten ihre Poesie ebenso tief.

Eine Frau zwischen zwei Lieben

Mascha Kalékos Beziehung zu ihrem ersten Ehemann, Saul Kaléko, war eine Verbindung der Bewunderung und Förderung. Er erkannte ihr Talent und unterstützte sie, doch ihre innere Unruhe ließ sich nicht besänftigen. Dann trat Chemjo Vinaver in ihr Leben, ein Komponist, dessen Musik ihre Worte zum Klingen brachte. Ihre Beziehung war intensiv, von Hingabe und Zerrissenheit geprägt – eine Liebe, die Mascha herausforderte und ihre Poesie auf eine neue Ebene hob.

Roth gelingt es, Maschas emotionale Reise authentisch und bewegend darzustellen. Der Roman zeigt eindrucksvoll, wie ihre Liebe zu Chemjo nicht nur eine romantische Verbindung, sondern auch eine künstlerische Symbiose war. Doch mit der Liebe kam auch die Ungewissheit: Sollte sie sich für Sicherheit oder Leidenschaft entscheiden? Für das Alte oder das Neue?

Eine Liebe, die über Menschen hinausgeht

Neben den persönlichen Beziehungen betont Roth eine noch größere, übergreifende Liebe – Maschas unermüdliche Hingabe an das Schreiben. Ihre Gedichte sind nicht nur intime Bekenntnisse, sondern auch eine Umarmung für alle, die lieben, hoffen und leiden. Ihre Poesie ist ein Spiegel ihrer Seele und zugleich eine Liebeserklärung an das Leben selbst.

Doch das Schicksal ließ ihr kaum eine Atempause. Die dunklen Wolken des Antisemitismus zwangen Mascha zur Flucht aus Berlin. In New York suchte sie nach einem neuen Zuhause, nach einer Identität jenseits der verlorenen Heimat. Ihre Verse trugen die Trauer des Exils, die Sehnsucht nach Vertrautem und die bittere Erkenntnis, dass wahres Zuhause vielleicht weniger ein Ort als ein Gefühl ist.

Ein ergreifender Roman über eine unvergessene Dichterin

Charlotte Roth zeichnet Mascha Kalékos Leben mit großer Sensibilität nach. Die Mischung aus historischer Genauigkeit und poetischer Erzählweise macht Die Liebe der Mascha Kaléko zu einem tief bewegenden Leseerlebnis. Roth gelingt es, die Persönlichkeit einer Frau einzufangen, die zwischen den Stürmen der Geschichte und den Stürmen ihres Herzens ihren ganz eigenen Weg suchte.

Mascha Kalékos Liebe war nicht auf einen Menschen begrenzt. Sie war weit, tief und unendlich. Sie schrieb für Saul, für Chemjo, für sich selbst – und für uns alle. Ihre Worte sind geblieben, leuchten noch heute wie Sterne in einer Nacht, die niemals ganz dunkel sein kann, solange ihre Verse flüstern: „Ich und du und die Nacht und das Licht.“

Und so lebt Maschas Liebe weiter, in jeder Zeile, die sie hinterließ – als sanfte Umarmung für alle, die je geliebt haben.

  • Herausgeber ‏ : ‎ Droemer HC; 1. Edition (3. März 2025)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Broschiert ‏ : ‎ 432 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3426282798
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3426282793
  • Abmessungen ‏ : ‎ 13.5 x 3.37 x 20.8 cm
  • 18 Euro

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