/ Oktober 10, 2025/ Buch

Wenn du denkst, Geschichte sei immer trocken, seriös und langweilig – dann schnall dich an. Die Republik der Irren von Dirk Stermann ist genau das Gegenteil. Ein Roman, der so verrückt, skurril und unterhaltsam ist, dass man sich manchmal fragt: „Haben die das wirklich ernst gemeint?“ Spoiler: Ja, haben sie. Und das macht es so herrlich!

Willkommen in Fiume – der Stadt, die keiner mehr verstand

Alles beginnt an der Adria, in der Hafenstadt Fiume. Bis 1918 gehörte sie zum Habsburgerreich, danach ist sie praktisch ein Hotspot für alles, was Italien damals so an verrückten Ideen zu bieten hatte. Ein berühmter Dichter, Kriegsheld und Nationalist namens Gabriele D’Annunzio marschiert mit seinen Freischärlern in die Stadt ein – und ruft kurzerhand eine eigene Republik aus. Klingt erst mal nach Theater, aber genau das war es auch: Politik als Show, als Spektakel, als großes, absurdes Kunstwerk.

Fiume wird zur Bühne für den verrücktesten Staat der Geschichte. Und wenn ich „verrückt“ sage, dann meine ich richtig verrückt. Stell dir eine Regierung vor, in der ehemalige Irrenhauspatienten zu Ministern werden, ein Mann als Minister amtiert, der Nudist, Pilot und Utopist zugleich ist, und die alten Regeln der Welt einfach gesprengt werden sollen, weil man die neue, strahlende Zukunft nur mit Wahnsinnsenergie aufbauen kann.


Die Hauptakteure: Dichter, Flieger und ein Axtmörder

Natürlich darf ein bisschen Prominenz nicht fehlen: Mussolini taucht in diesem Stückchen Wahnsinn auch auf – bevor er den großen politischen Aufstieg schafft, mischt er schon hier mit, ein bisschen als Fußnote der Geschichte, ein bisschen als Teil des absurden Theaters, das D’Annunzio aufführt.

Dann gibt es Guido Baron Keller von Kellerer und Wolkenkeller, der Mann ist eine Figur, wie man sie sich aus einem Comic oder einer satirischen Graphic Novel vorstellen würde: ein Flugbegeisterter, Nudist und totaler Utopist. Seine Idee: die alte, morsche Welt muss weg, dafür braucht es nichts weniger als die geballte Kraft des Wahnsinns. Also holt er sich die besten Kandidaten – die Irrenhäuser Italiens werden geplündert (okay, eher höflich angefragt) und die Patienten sollen als Minister die neue Republik formen. Wahnsinn, oder? Aber genau das macht die Geschichte so genial.

Und dann ist da noch Cherubino, der freundliche Krankenwärter, der einen Axtmörder an die Adria begleitet. Klingt beängstigend? Ist es manchmal auch. Aber Stermann erzählt es mit so viel Humor, dass man gar nicht anders kann, als über die verrückten Situationen zu lachen. Zwischen Skurrilität und historischer Absurdität entsteht eine Geschichte, die dich staunen lässt, wie viel verrückte Wahrheit in der Geschichte stecken kann.


Geschichte, die man kaum glauben kann – und doch Realität ist

Was Dirk Stermann hier abliefert, ist mehr als ein historischer Roman. Es ist eine große Satire auf die Absurditäten von Macht, Politik und Ideologie. Es zeigt, dass manchmal die verrücktesten Ideen die verrücktesten Folgen haben – und dass Wahrheit oft seltsamer ist als Fiktion.

Die Republik der Irren ist eine wilde Mischung aus historischem Hintergrund, skurrilen Figuren und absolut absurden Ereignissen. Du wirst lachen, manchmal den Kopf schütteln und dich fragen, wie Menschen so etwas wirklich durchgezogen haben. Stermann schafft es, die Story so zu erzählen, dass man nicht nur unterhalten wird, sondern auch ein Gefühl dafür bekommt, wie gefährlich, kreativ und unberechenbar Politik sein kann – wenn sie in den Händen von Menschen liegt, die nicht mehr wirklich „normal“ sind.


Warum das Buch so richtig Spaß macht

  1. Humor trifft Geschichte – Die Mischung aus historischen Fakten und total verrückten, absurden Details macht das Buch einzigartig. Du lernst etwas über die Geschichte, aber auf eine Art, die man nie vergisst.
  2. Skurrile Charaktere – Nudisten, Dichter, Kriegshelden, Axtmörder – jeder Charakter ist ein Highlight für sich. Und trotzdem hat man sie sofort im Kopf.
  3. Politik als Spektakel – Stermann zeigt, wie Politik manchmal eine absurde Show sein kann – und macht daraus eine spannende, witzige und packende Story.
  4. Absurdität trifft Realität – So verrückt die Geschichte klingt, alles basiert auf wahren Ereignissen. Wahnsinniger wird’s kaum.
  5. Leicht lesbar, aber tiefgründig – Trotz aller Komik steckt in dem Buch eine echte Reflexion über Macht, Fanatismus und die Absurditäten menschlicher Gesellschaft.

Fazit

Die Republik der Irren ist ein historisches Abenteuer, das komisch, absurd, spannend und erschreckend zugleich ist. Dirk Stermann beweist, dass Geschichte alles andere als langweilig sein muss – im Gegenteil: Sie kann spektakulär, bizarr und absolut unterhaltsam sein. Wenn du Lust auf einen Roman hast, der dich gleichzeitig zum Lachen bringt, den Kopf schütteln lässt und deine Vorstellung davon sprengt, wie verrückt Menschen sein können, dann ist dieses Buch genau richtig.

Es ist ein Stück Geschichte, das man kaum glauben kann, das einen aber gleichzeitig total in seinen Bann zieht. Von den verrückten politischen Ideen D’Annunzios über die absurden Minister aus den Irrenhäusern bis hin zu charmanten, skurrilen Nebenfiguren wie Cherubino – jeder Moment ist ein kleines Highlight.

Dieses Buch ist perfekt für alle, die:

  • Geschichte lieben, aber auf trockene Fakten verzichten wollen
  • Lust auf skurrile, witzige und absurde Geschichten haben
  • sich für die verrückten Seiten der menschlichen Natur interessieren

Kurz gesagt: Die Republik der Irren ist ein historisches Abenteuer, das man nicht mehr aus der Hand legen möchte, weil man wissen will, wie viel verrückte Wahrheit die Welt wirklich bereithält. Dirk Stermann liefert damit einen Roman ab, der unterhält, überrascht und Geschichte auf völlig neue Art erlebbar macht.

  • Herausgeber ‏ : ‎ Rowohlt Hardcover
  • Erscheinungstermin ‏ : ‎ 16. September 2025
  • Auflage ‏ : ‎ 1.
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe ‏ : ‎ 304 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3498007459
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3498007454
  • Abmessungen ‏ : ‎ 13.4 x 2.36 x 20.9 cm
  • 25 Euro

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