Diese Familiengeschichte ist ein fesselnder und bewegender Roman, der aus der Perspektive einer jungen Frau in Deutschland in den 1950er Jahren erzählt wird.
Sie wächst auf unter den Bedingungen des Kalten Krieges und lebt im Schatten des Eisernen Vorhangs. Ihre Eltern sind Kommunisten und Exilanten, die vor dem faschistischen Franco-Regime und dem Spanischen Bürgerkrieg in ihrer Heimat geflohen sind. Sie sehen in der kommunistischen Seite Deutschlands die Verwirklichung ihrer Ideale und Träume.
Die Familie lebt in einer winzigen Wohnung in Ostberlin, in der es im Winter kalt ist und es nach Kohlsuppe riecht. Trotzdem sind ihre Eltern glücklich, in einem Land zu leben, in dem sie ihre politischen Überzeugungen ausleben können. Doch das Exil ist schmerzhafter, als sie sich eingestehen wollen und die Trennung von ihrer Heimat und ihrer Familie bleibt immer präsent. Allerdings wird die Lage für die Familie noch schwieriger, als die Mauer errichtet wird und die Stadt geteilt wird.
Katia hat ihr ganzes Leben in Ostberlin verbracht und kennt kein anderes Leben. Sie hat sich an die Beschränkungen und die repressiven Umstände unter dem kommunistischen Regime gewöhnt. Doch ein Zufall führt sie zu einer Begegnung mit einem jungen Mann aus dem Westen, der ihre Neugierde auf die Welt jenseits der Mauer weckt.
Sie beschließt, ihm zu folgen und verlässt Ostberlin mit falschen Papieren. Sie ist sich nicht bewusst, welche Auswirkungen ihre Entscheidung haben wird und welche Herausforderungen sie in ihrem neuen Leben im Westen erwarten. Sie erwartet ein neues, freieres Leben, aber sie muss einen hohen Preis dafür bezahlen, sowohl in Bezug auf ihre Beziehungen als auch auf ihre Sicherheit.
Mit einem einfühlsamen Schreibstil, der es dem Leser ermöglicht, zu Beginn des Buches das Gefühl zu haben, dass er eine Reihe von familiären Erinnerungen betrachtet, die auf Super 8 aufgenommen und ohne Ton sind. Sie schafft es, die Kälte und Entfremdung der Umgebung einer Epoche und Umstände zu vermitteln die vor dem Fall der Mauer in Deutschland existierte.
Der erste Teil des Buches konzentriert sich hauptsächlich auf die Familiensituationen und die Schilderung von Szenen, die das Gefühl vermitteln, als ob alles auf Super 8 aufgenommen und ohne Ton wiedergegeben wurde.
Im zweiten Teil, mit der Flucht der Protagonistin aus Ost-Deutschland und dem Bruch ihrer familiären Beziehungen, gewinnt die Handlung an Kraft und endet in einem Schluss, in dem die Autorin die Paradoxie schafft, wie ein Mitarbeiter des repressiven Systems selbst zum Opfer werden und leiden kann, was er bereit war zu tun. Insgesamt ist das Werk ein beeindruckender Roman, der nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt. Es zeigt auf, wie das Leben in einem repressiven Regime sein kann und wie man von Unterdrückern zu Opfern werden kann. Es ist ein Buch, das man nicht verpassen sollte.
- Herausgeber : btb Verlag (14. September 2022)
- Sprache : Deutsch
- Gebundene Ausgabe : 176 Seiten
- ISBN-10 : 3442759048
- ISBN-13 : 978-3442759040
- Originaltitel : La hija del comunista
- Abmessungen : 13.5 x 2.3 x 21.6 cm