
Detective Chief Inspector Robert Kett ist ein Experte für Vermisstenfälle. Er ist klug, wortgewandt und mutig. Doch als seine eigene Frau Billie spurlos verschwindet, bricht seine Welt zusammen. Vierzehn Wochen sind vergangen, aber es gibt keine Spur von ihr. Um sich um seine drei kleinen Töchter zu kümmern, zieht er mit ihnen von London in die ruhige Stadt Norwich. Eigentlich soll es eine Pause sein, doch kaum angekommen, wird er mit einem neuen Vermisstenfall konfrontiert: Die 11-jährige Maisie, die Zeitungen austrägt, ist nicht von ihrer Tour zurückgekehrt.
Obwohl Kett offiziell freigestellt ist, kann er nicht einfach tatenlos zusehen. Er hat schon einmal einen entführten Jungen lebend zurückgebracht und weiß, dass jede Minute zählt. Er beginnt mit den Ermittlungen und merkt schnell, dass dies einer der schwersten Fälle seiner Karriere wird. Er stürzt sich in die Suche nach Maisie, doch dabei wird er immer wieder mit seiner eigenen Verzweiflung konfrontiert: Was ist mit Billie passiert? Und was, wenn er seine Frau niemals wiedersehen wird?
Spannung trifft auf Humor
Die Geschichte von Robert Kett ist nicht nur ein fesselnder Thriller, sondern auch eine berührende Erkundung des Alltags eines alleinerziehenden Vaters. Kett muss nicht nur verschwundene Kinder suchen, sondern auch sein eigenes Leben in den Griff bekommen. Seine Töchter Alice (8), Evie (3) und Moira (18 Monate) fordern seine Aufmerksamkeit, während er verzweifelt versucht, beruflich und privat alles unter einen Hut zu bringen. Besonders die kleine Moira sorgt immer wieder für urkomische Momente, die das Buch auflockern und zum Schmunzeln bringen.
Unterstützung bekommt Kett von seinem alten Freund und Kollegen Porter, der es nicht einmal schafft, eine anständige Tasse Tee zu kochen. Auch sein neuer Chef, Superintendent Colin Clare, ist ein Charakter für sich: ein lauter, aufbrausender Mann, der sich in seinen cholerischen Anfällen kaum bremsen kann. Ketts Kinder finden für ihn schnell passende Spitznamen wie „Ninosau“ (Dinosaurier) oder „Pupskopf“.
Ein Fall voller Wendungen
Der Fall um die verschwundenen Mädchen nimmt immer wieder unerwartete Wendungen. Falsche Spuren, Irrtümer und Sackgassen bringen Kett und seine Kollegen an die Grenzen ihrer Fähigkeiten. Immer wieder scheint es, als wären sie dem Täter dicht auf den Fersen, nur um dann wieder ins Leere zu laufen. Doch während die Ermittlungen immer komplizierter werden, bekommen die Leser einen besonderen Einblick: Einige Kapitel zeigen die Perspektive der verschwundenen Kinder. Diese Abschnitte sind besonders eindringlich und sorgen für eine beklemmende Atmosphäre. Manchmal scheint es sogar, als könne man durch die Augen des Entführers sehen – ein nervenaufreibendes Element, das die Spannung bis zum Schluss hochhält.
Ein mitreißender Thriller mit Herz
„Ein Schrei, den niemand hört“ ist nicht nur ein packender Krimi, sondern auch eine Geschichte voller Emotionen. Robert Kett ist ein Charakter, mit dem man mitfühlt: Er trauert um seine Frau, versucht für seine Kinder stark zu sein und stellt sich gleichzeitig der Jagd nach einem Entführer. Die Mischung aus Thriller, Familienleben und humorvollen Momenten macht dieses Buch zu einem besonderen Leseerlebnis. Wer Spannung mit einer Prise Humor liebt, wird diesen Roman nicht aus der Hand legen können!
- Herausgeber : Rowohlt Taschenbuch; 1. Edition (11. März 2025)
- Sprache : Deutsch
- Taschenbuch : 304 Seiten
- ISBN-10 : 3499016737
- ISBN-13 : 978-3499016738
- Originaltitel : Paper Girls
- Abmessungen : 12.5 x 2.07 x 19 cm
- 14 Euro