Stell dir vor, ein goldener Sonnenaufgang streicht über eine vom Krieg erschütterte Welt, wo selbst die Luft vor alten Liedern zittert – Trommeln rufen nach Gehorsam, nach Ehre, nach Blut. Inmitten dieser rauen Klänge steht eine junge Frau: Yeeran. Ein Elfen-Colonel, kaum älter als ein flüchtiger Sommerwind, aber gezeichnet von einer Entscheidung, die sie alles kostet. Der Ruf der Schlacht wurde zum Klang des Exils, und was wie ein Fall erscheint, ist in Wahrheit der Beginn einer Reise, die Herzen entflammt und das Schicksal dreier Völker verwebt.
„Faebound: Divided by Blood“ ist kein gewöhnliches Fantasy-Abenteuer – es ist eine Geschichte, die sich liest wie ein Tanz auf der Schneide eines Dolches. Leidenschaftlich, verletzlich und durchdrungen von Magie, die ebenso verlockend wie gefährlich ist. Saara El-Arifi spinnt mit sicherer Hand eine Welt, die durch Trommelmagie pulsiert, durch Loyalität gestützt wird – und von Liebe verändert werden kann.
Zwei Schwestern – wie Tag und Nacht, wie Stahl und Glut
Yeeran ist alles, was eine Kriegerin sein soll: diszipliniert, stark, verschlossen. Ihre Schwester Lettle dagegen ist weich wie ein Lied im Wind – sie fühlt, sie sieht, sie spürt. Als Seherin trägt sie die Gabe der Prophezeiung in sich, aber ihr Herz ist es, das sie leitet, nicht ihr Blick in die Zukunft. Zwischen ihnen liegt eine zarte, manchmal brüchige Liebe – die Art Liebe, die auch in der Dunkelheit Halt gibt. Eine Liebe, die selbst dann nicht reißt, wenn Welten dazwischenliegen.
Doch selbst diese Schwesternbindung wird auf die Probe gestellt, als sie auf das Volk der Fae stoßen – Wesen, die längst als Legenden galten. Die Begegnung ist kein Märchen, sondern ein Riss durch alles, was sie zu wissen glaubten. Und mittendrin beginnt ein Flüstern in ihren Herzen, ein Ziehen, das nicht nur fremd ist – sondern verbotene Sehnsucht in sich trägt.
Enemies to Lovers – wenn Anziehung zur Gefahr wird
In dieser Geschichte begegnet man nicht nur Magie und Schicksal, sondern auch jener bittersüßen Spannung, die entsteht, wenn Hass und Verlangen einander so nahekommen, dass sie kaum zu trennen sind. Es ist das klassische „Enemies-to-Lovers“-Motiv – doch El-Arifi verleiht ihm neue Tiefe. Denn zwischen Yeeran und ihrer geheimnisvollen Gegenspielerin steht mehr als nur politische Feindschaft. Da sind Blicke, die zu lange verweilen. Worte, die schärfer klingen, als sie gemeint sind. Und ein Knistern, das selbst in den eisigsten Momenten Wärme verspricht.
Als sie sich schließlich ein Zimmer teilen müssen – natürlich only one bed –, wird nicht nur Yeerans Disziplin auf die Probe gestellt, sondern auch das Herz der Lesenden. Denn die Romantik hier ist nicht laut, nicht kitschig. Sie ist schleichend, unaufhaltsam und gefährlich schön. Eine Liebe, die sich gegen alte Wunden aufbäumt. Eine Liebe zwischen zwei Kriegerinnen, die lernen müssen, dass Verletzlichkeit manchmal die größte Stärke ist.
Mosima – eine Stadt wie aus Nebel und Gold
Die Welt, die sich in Faebound entfaltet, ist voller Zauber – aber nie märchenhaft im klassischen Sinn. Mosima, die sagenumwobene Stadt der Fae, erhebt sich aus der Vorstellungskraft wie ein silberner Traum: wild, elegant, mit schimmernden Hallen und lebendiger Architektur, die auf Gefühle zu reagieren scheint. Es ist ein Ort, der nicht nur das Auge, sondern auch die Seele berührt. Die Stadt selbst wird zur Figur – verführerisch, gefährlich, wunderschön.
Die Magie, die hier herrscht, ist ebenso ungewöhnlich wie tiefgründig: Trommelrhythmen, die Macht lenken. Tierische Gefährten, mit denen man auf tiefer Ebene verbunden ist. Und ein uraltes Wissen, das sich nur jenen offenbart, die bereit sind, Opfer zu bringen.
Ein Liebeslied voller Risse – doch nicht ohne Hoffnung
So romantisch Faebound in seinen Momenten auch ist, es bleibt stets geerdet. Liebe entsteht hier nicht aus dem Nichts, sondern wächst zwischen Schmerz, Stolz und verlorener Sicherheit. Die Chemie zwischen den Figuren entfaltet sich nicht über Seiten voller Küsse, sondern durch Blicke im Dämmerlicht, durch Berührungen, die fast zu viel bedeuten. Auch wenn manche Liebesentwicklungen zu schnell erscheinen mögen – sie tragen die Kraft, die uns glauben lässt: Hier könnte etwas Echtes entstehen.
Die queere Repräsentation ist dabei keine Zutat, sondern ein natürlicher Bestandteil dieser Welt. Sie ist einfach da – wie die Berge, die Trommeln, die Magie. Sie ist selbstverständlich, unaufgeregt und dadurch umso wertvoller. Und das macht dieses Buch zu einem Ort, an dem sich viele Leser*innen endlich wiederfinden können.
Ein Buch wie ein Gedicht aus Sturm und Stille
Faebound: Divided by Blood ist mehr als ein Auftakt. Es ist der erste Herzschlag einer Trilogie, die verspricht, uns mitzureißen. Ja, das Tempo gegen Ende ist rasant, vielleicht zu sehr – aber was bleibt, ist ein Nachhall. Ein Echo von Leidenschaft, von Neuanfang, von Liebe, die dort blüht, wo man es am wenigsten erwartet.
Für alle, die sich nach Geschichten sehnen, die Magie mit Gefühl verweben. Für alle, die Mut, Stolz und Sehnsucht in jeder Zeile spüren wollen. Für alle, die glauben, dass Liebe in allen Farben leuchten darf – und dass manchmal ein einziger geteilte Blick genügt, um zwei Welten zu verbinden.
Limitierte Ausgabe mit Farbschnitt – so schön wie der Inhalt selbst. Ein Schmuckstück im Regal, ein Schatz fürs Herz.
Battle of the Drumfire beginnt – und es ist nicht nur ein Kampf um Land oder Blut. Es ist ein Tanz zwischen Liebe und Loyalität. Und er ist noch lange nicht vorbei.
- Herausgeber : Atlantik
- Erscheinungstermin : 9. Mai 2025
- Auflage : 1.
- Sprache : Deutsch
- Seitenzahl der Print-Ausgabe : 512 Seiten
- ISBN-10 : 3455019749
- ISBN-13 : 978-3455019742
- Lesealter : Ab 16 Jahren
- Abmessungen : 14.8 x 4.8 x 21.6 cm
- 25 Euro