/ November 14, 2023/ Romane

Susan Fletcher, Silke Jellinghaus


Vor einigen Jahren tauchte ich in „Das Geheimnis von Shadowbrook“ ein und fand in diesem Buch wahre Begeisterung. Daher war meine Neugier groß, als ein neuer Roman von Susan Fletcher angekündigt wurde. Obwohl „Florence Butterfield und die Nachtschwalbe“ eine völlig andere Erzählung ist, vermochte sie mich gleichermaßen zu fesseln, zu begeistern und zu berühren. Diesen Roman habe ich mit Freude verschlungen.

Während „Das Geheimnis von Shadowbrook“ im Jahr 1914 auf einem prächtigen Anwesen in Südengland spielt und von mysteriösen Ereignissen durchzogen ist, führt uns „Florence Butterfield und die Nachtschwalbe“ in die Gegenwart. Ein altes Herrenhaus und eine gewisse Atmosphäre sind auch hier präsent, wenn auch in abgemilderter Form, da sich das Anwesen nun in ein Seniorenresidenz verwandelt hat.

Im Zentrum der Geschichte steht die siebenundachtzigjährige Florence Butterfield, Bewohnerin der Seniorenresidenz Babbington Hall. Alles verläuft ruhig, bis die Leiterin der Residenz, Renata Green, in der Mittsommernacht aus dem Fenster fällt. Obwohl alle von Selbstmord sprechen, zweifelt Florence daran. Renata wirkte glücklich und hatte Florence kurz vor ihrem Tod von ihrer frischen, glücklichen Liebe und einer geplanten Reise nach Paris erzählt. Auch der ehemalige Lateinlehrer Stanhope zweifelt an einem Suizid und so beginnen die beiden, auf eigene Faust zu ermitteln.

Was zunächst nach einem Kriminalroman klingt, entwickelt sich schnell zu einer viel facettenreicheren Geschichte. Zwar steht der Fall und die Ermittlungen im Mittelpunkt, jedoch geschieht dies auf eine Art und Weise, die dem gemütlichen Krimi-Genre entspricht. Diese Herangehensweise fand ich persönlich sehr ansprechend, da sie meinem Geschmack entspricht. Die Auflösung des Falles bleibt bis zum Schluss unvorhersehbar, was dem Leser ermöglicht, den Ermittlungen von Florence und Stanhope zu folgen und selbst mitzurätseln. Die Auflösung ist logisch, umfassend und zufriedenstellend.

Neben dem Kriminalfall steht auch die Hauptfigur Florence im Mittelpunkt. Ihr Leben wird ausführlich beleuchtet, und der Leser erfährt, welche Erfahrungen und Prägungen sie geformt haben. Dieser Aspekt gefiel mir besonders gut, da Florence ein faszinierendes und bewegtes Leben hatte.

Einige Nebenfiguren bleiben zwar eher im Hintergrund, stören jedoch keineswegs, da sie eher als Randfiguren dienen. Die entscheidenden Charaktere, insbesondere Florence und Stanhope, sind von Susan Fletcher jedoch äußerst gelungen dargestellt und äußerst sympathisch. Die Sprache und der Stil von Susan Fletcher sind herausragend und machen das Buch zu einem wahren Genuss. Die Sprache ist sprachlich hervorragend und von besonderer Schönheit, was dem Roman eine intensive Wirkung verleiht. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, direkt in Babbington Hall zu sein und alles hautnah mitzuerleben.

Spannung, Gemütlichkeit, Atmosphäre, schöne und auch traurige Momente, Glück und ernsthafte Themen halten sich hier perfekt die Waage. Das Ende mag nicht unbedingt rosarot sein, doch es ist versöhnlich. Trotz der ernsten Thematik empfand ich das Buch als eine Art Wohlfühlroman. Ein Roman, den ich mit großem Vergnügen gelesen habe und der mich tief berührt hat. Klare Leseempfehlung!

  • Herausgeber ‏ : ‎ Kindler Verlag; 1. Edition (14. November 2023)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 496 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3463000520
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3463000527
  • Originaltitel ‏ : ‎ The Night in Question
  • Abmessungen ‏ : ‎ 13.7 x 3.95 x 20.9 cm
  • 24 Euro

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*