/ Dezember 11, 2025/ Buch

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weiss, schwarze schrift

„Forschung in der Frühpädagogik XVI: Early Literacy“ widmet sich einem Thema, das für Kinder von Anfang an entscheidend ist: ihrer Begegnung mit Sprache, Geschichten, Bildern und Schrift. Der Band zeigt auf anschauliche Weise, wie vielfältig die Erfahrungen sind, die Kinder in Kita und Familie mit Büchern, Medien und Erzählwelten machen – und wie wichtig diese frühen Impulse für ihre gesamte Entwicklung sind.

Der Sammelband bündelt neun fundierte Beiträge, die unterschiedliche Zugänge zu Early Literacy eröffnen. Besonders interessant ist, dass hier nicht nur klassische Lese- und Erzählmomente betrachtet werden, sondern auch Rollenspiele, bilinguale und einsprachige Erzählweisen, der Übergang von der Kita in die Grundschule sowie moderne Formen wie digitale Kinderliteratur, Bilderbuch-Apps oder textlose Bilderbücher. Dadurch entsteht ein lebendiges Bild davon, wie breit die kindliche Sprach- und Medienwelt heute ist.

Ein großer Pluspunkt des Bandes ist der mehrperspektivische Ansatz. Die Beiträge zeigen nicht nur Chancen und vielfältige pädagogische Möglichkeiten, sondern auch Herausforderungen, vor denen sowohl Familien als auch pädagogische Fachkräfte stehen. So wird deutlich, wie anspruchsvoll und zugleich wie bereichernd frühe Literacy-Bildung sein kann – im Alltag, im Spiel und in der gemeinsamen Auseinandersetzung mit Sprache und Medien.

Besonders wertvoll sind die Einsichten in die Professionalisierung von pädagogischem Personal: Der Band beleuchtet, welche Kompetenzen Fachkräfte im Literacy-Bereich benötigen, wie Aus- und Weiterbildungen gestaltet sein sollten und welche Bedingungen es braucht, um Kinder optimal zu begleiten. Damit richtet sich der Band nicht nur an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, sondern auch an Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher sowie alle, die frühkindliche Bildung aktiv mitgestalten.

Durch die große Bandbreite an Themen – von gereimten Bilderbüchern über mediale Erzählformen bis hin zur sprachlichen Vielfalt in Kindergruppen – vermittelt der Band ein umfassendes und modernes Verständnis davon, was Early Literacy heute bedeutet. Er zeigt eindrucksvoll, wie Kinder Sprache nicht nur lernen, sondern erleben: im Gespräch, im Spiel, im Vorlesen, im Entdecken von Bildern und digitalen Medien.

Insgesamt bietet „Forschung in der Frühpädagogik XVI: Early Literacy“ einen tiefen, aktuellen und praxisnahen Einblick in ein Kernthema der frühen Bildung. Die zahlreichen Autorinnen und Autoren tragen dazu bei, ein vielschichtiges Bild zu zeichnen, das sowohl wissenschaftliche Erkenntnisse als auch pädagogische Alltagserfahrungen verbindet. Wer verstehen möchte, wie Kinder in ihren ersten Lebensjahren Sprache, Schrift und Geschichten entdecken, findet hier einen reichhaltigen und inspirierenden Band.

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