Franco: Der ewige Faschist. Eine Biografie von Till Kössler ist eine verständlich geschriebene und zugleich fundierte Lebensbeschreibung des spanischen Diktators Francisco Franco. Das Buch erscheint am 10. Oktober 2025 als gebundene Ausgabe und gehört zur Reihe „Diktatoren des 20. Jahrhunderts“. Es bietet einen klaren Überblick über Francos Leben, seine lange Herrschaft und die Folgen für Spanien – und hilft dabei, autoritäre Systeme besser zu verstehen.
Francisco Franco war einer der prägendsten Machthaber Europas im 20. Jahrhundert. Während andere faschistische Diktatoren wie Hitler und Mussolini im Zweiten Weltkrieg untergingen, blieb Franco bis zu seinem Tod 1975 an der Macht. Fast 40 Jahre lang bestimmte er Politik, Gesellschaft und Alltag in Spanien. Bis heute wird seine Rolle sehr unterschiedlich bewertet. Genau hier setzt diese Biografie an.
Till Kössler beschreibt Francos Lebensweg chronologisch und gut nachvollziehbar. Er beginnt mit Francos frühen Jahren als junger Offizier in Spanisch-Marokko, wo Franco militärische Erfahrung sammelte und sich einen Ruf als harter Befehlshaber erarbeitete. Ein zentrales Kapitel ist der Spanische Bürgerkrieg (1936–1939). In dieser Zeit stieg Franco zum obersten Anführer der nationalistischen Truppen auf und errichtete danach eine brutale Diktatur, in der politische Gegner verfolgt, eingesperrt oder zum Schweigen gebracht wurden.
Das Buch erklärt auch Francos Rolle im Zweiten Weltkrieg. Obwohl er eng mit den faschistischen Achsenmächten verbunden war, hielt er Spanien offiziell aus dem Krieg heraus. Nach 1945 galt Franco vielen als „ewiger Faschist“, der nicht in das neue, demokratische Europa passte. Trotzdem gelang es ihm, sich der westlichen Welt als verlässlicher Partner anzubieten – vor allem im Kalten Krieg. Spanien wurde zunehmend akzeptiert und wirtschaftlich unterstützt.
Ein wichtiger Teil der Biografie beschäftigt sich mit den Widersprüchen von Francos Herrschaft. Einerseits präsentierte er sich als ordnender Staatsmann und als jemand, der Spanien modernisierte. Er holte Fachleute aus dem Ausland ins Land und förderte wirtschaftliche Reformen. Andererseits beruhte seine Macht weiterhin auf Unterdrückung, strenger Kontrolle, großen sozialen Unterschieden und weitverbreiteter Korruption. Viele Menschen lebten lange Zeit in Armut und ohne politische Freiheit.
Till Kössler stützt sich auf aktuelle historische Forschung und viele Quellen. Er bewertet Franco weder oberflächlich noch einseitig, sondern ordnet ihn sorgfältig in die europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts ein. Dabei zeigt er auch, warum Franco in Teilen der Bevölkerung lange beliebt war – und warum diese Popularität problematisch war.
Insgesamt ist „Franco: Der ewige Faschist“ eine gut verständliche, sachliche und zugleich tiefgehende Biografie. Das Buch eignet sich für Leserinnen und Leser, die sich für Geschichte interessieren und verstehen möchten, wie autoritäre Herrschaft entsteht, funktioniert und sich an neue Zeiten anpasst. Es macht deutlich, dass die Auseinandersetzung mit Franco nicht nur für die Vergangenheit wichtig ist, sondern auch für das Verständnis politischer Entwicklungen in der Gegenwart.
Eine beeindruckende und gut verständliche Biografie. Till Kössler erklärt Francos Leben und Herrschaft klar, differenziert und spannend. Besonders gelungen ist die Einordnung in die europäische Geschichte und der Blick auf die Widersprüche seiner Macht. Ein wichtiges Buch, das hilft, autoritäre Systeme besser zu verstehen. Sehr empfehlenswert.
- Herausgeber : C.H.Beck
- Erscheinungstermin : 10. Oktober 2025
- Auflage : 1.
- Sprache : Deutsch
- Seitenzahl der Print-Ausgabe : 367 Seiten
- ISBN-10 : 3406837069
- ISBN-13 : 978-3406837067
- Abmessungen : 13.9 x 3.2 x 21.7 cm
- 28 Euro