/ Juni 23, 2025/ Buch

Also mal ganz ehrlich: Ich hatte ja so meine Zweifel, ob Band 2 von Rebecca Yarros’ „Flammengeküsst“-Reihe wirklich mithalten kann – vor allem, weil „Fourth Wing“ für mich erst spät gezündet hat. Aber „Iron Flame“? Hat mich von Anfang bis Ende so richtig gepackt!

Ja, klar, das Buch ist ein ziemlicher Schinken. Dünne Seiten, kleine Schrift, über 900 Seiten – da kriegt man schon mal kurz Schnappatmung. Aber ich sag’s, wie’s ist: Es hat sich null gezogen. Im Gegenteil – ich wollte ständig wissen, wie’s weitergeht. Und es ist so viel passiert! Gefühlt alle 30 Seiten haut Yarros dir den nächsten Twist um die Ohren. Kaum hat man sich von der letzten Enthüllung erholt, kommt schon der nächste Schlag in die Magengrube. Und mittendrin: Drachen, Magie, Intrigen und jede Menge Action.

Natürlich gibt’s auch ruhigere Stellen, aber die braucht’s auch. Und selbst in diesen ruhigeren Momenten verstecken sich krasse Hinweise für den weiteren Verlauf – für mich war da nix „zäh“. Wer aufpasst, wird definitiv belohnt. Also: Augen auf beim Seitenkonsum!

Aber… ja, es gibt ein fettes aber. Zwei Sachen haben mich so richtig genervt. Und beide haben mit Violet und Xaden zu tun:

1. Die Ex, die niemand gebraucht hat.
Ey, warum muss in einem Fantasy-Epos ausgerechnet 2023 noch so eine total klischeehafte „eifersüchtige Ex“ auftauchen? Cat – Xadens Verflossene – ist einfach nur unnötig und nervt ohne Ende. Natürlich will sie alles kaputtmachen, was Violet und Xaden sich da aufgebaut haben. Und ich saß da nur so: Wirklich jetzt? Ich hab die Hoffnung, dass Autor*innen endlich mal aufhören, Frauen gegeneinander auszuspielen. Können wir nicht mal Frauen zeigen, die sich gegenseitig unterstützen, statt sich wegen nem Typen anzukeifen?

2. Das Beziehungsdrama zwischen Violet und Xaden.
Oh Mann, Violet… Ich versteh ja, dass Vertrauen ein Ding ist. Aber muss man 900 Seiten lang ein und denselben Streit immer und immer wieder durchkauen? Klar, Xaden hat ihr was verheimlicht – aber ganz ehrlich, er hatte ja auch gute Gründe dafür. Manchmal geht’s halt nicht anders. Wenn jemand dir was im Vertrauen erzählt, dann kannst du das halt nicht einfach weitererzählen, auch nicht an deine Freundin. Violet dagegen spielt beleidigte Leberwurst deluxe – und das nervt irgendwann einfach nur noch.

Ich fand’s deswegen sogar ganz gut, dass die beiden öfter mal getrennt unterwegs waren. Gab dem Ganzen ein bisschen Luft zum Atmen – und uns Leser*innen auch.

Was hingegen richtig stark war:

  • Dain bekommt ne zweite Chance und darf sich beweisen. Fand ich gut gelöst.
  • Die Greifen? Mega. Helfen der Rebellion und bringen richtig frischen Wind rein.
  • Nebencharaktere wie Ridoc, Rhiannon und Co. bekommen mehr Tiefe – sehr nice!
  • Und die Drachen?! Ein Traum. Ganz ehrlich, allein wegen den Drachen lohnt sich das Lesen schon.

Besonders Andarna, das ehemals süße Drachenbaby, ist jetzt ein freches Teenie-Teil mit richtig Charakter. Und Tairn? Der Boss schlechthin. Der hat gefühlt in jeder Szene einen Spruch parat und zeigt allen, wo’s langgeht. Und Violet? Hat plötzlich Kontakte zu anderen Drachen – was eigentlich mega tabu ist. Da brodelt also noch was im Hintergrund, und ich bin so ready, rauszufinden, was da los ist!

Die Schlachten, die Drachen-Politik, die düstere Bedrohung im Hintergrund – das alles macht einfach richtig Bock auf mehr. Und man merkt, dass die Autorin noch einiges in petto hat. Die Welt wird größer, die Fragen werden mehr und die Theorien explodieren sowieso schon in meinem Kopf. Ich glaub, wir stehen erst ganz am Anfang von dem, was da noch kommt.


Mein Fazit:
„Iron Flame“ ist keine leichte Lektüre – nicht wegen des Schreibstils, sondern wegen der Wucht. Es ist viel, es ist intensiv, und ja, manchmal auch emotional anstrengend. Aber genau das macht’s so besonders. Es ist kein Buch, das man mal eben wegliest. Es ist eins, das man erlebt.

Klar, ich hätte auf das Liebesdrama und die Ex verzichten können. Aber alles andere? War einfach nur geil. Die Story entwickelt sich weiter, die Welt wird größer und komplexer, und es bleibt kein Zweifel: Diese Reihe ist ein absolutes Fantasy-Highlight.

Ich hoffe nur, Rebecca Yarros gönnt Violet und Xaden im nächsten Band ein bisschen Beziehungspause – nicht voneinander, sondern vom Drama. Und bitte: Keine Zickenkriege mehr, danke!

  • Herausgeber ‏ : ‎ dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG
  • Erscheinungstermin ‏ : ‎ 1. Dezember 2023
  • Auflage ‏ : ‎ 5.
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe ‏ : ‎ 960 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3423283939
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3423283939
  • Originaltitel ‏ : ‎ Iron Flame (The Empyrean #2)
  • Abmessungen ‏ : ‎ 13.8 x 6.7 x 21.5 cm
  • 28 Euro

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