Ein Krimi mit viel Inselflair, einer klugen Ermittlerin, einem charmanten Kapitän – und einem mysteriösen Mord mitten auf der Nordseeinsel Amrum.
Worum geht es?
Gabriele Scholle, eigentlich Polizeisekretärin aus dem Festland, gönnt sich mit ihrer Hündin Dolores eine Auszeit auf Amrum. Die Insel mit ihren Dünen, dem Meer und dem Wind scheint perfekt, um zur Ruhe zu kommen. Doch schon bald wird der Urlaub ganz anders, als gedacht.
Beim Besuch des Museums Öömrang Hüs im kleinen Ort Nebel entdeckt Dolores eine Frauenfigur, die in einem alten Kojenbett sitzt – ein typisches Möbelstück aus früheren Zeiten. Erst wirkt es wie eine Puppe in Friesentracht. Doch Gabriele erkennt: Diese Frau ist echt – und tot! In ihrer Hand hält sie einen Blumenstrauß und einen Zettel. Wer sie ist und was sie dort macht, weiß zunächst niemand.
Gabriele kann nicht einfach wegsehen. Sie will wissen, was passiert ist. Dabei bekommt sie Hilfe von Kapitän Behrendsen, einem waschechten Inselbewohner, der sich auf Amrum bestens auskennt – mit den Menschen, ihren Geschichten und den vielen kleinen Geheimnissen, die man als Urlauber nie mitbekommt.
Schon bald stellt sich heraus: Die Tote ist Greta Jansen, eine Journalistin, die an einer spannenden Recherche über Amrum und Sylt gearbeitet hat. Hat sie dabei etwas entdeckt, das jemand unbedingt geheim halten wollte? Wurde sie deshalb ermordet?
Was macht das Buch besonders?
„Kojengrab“ ist mehr als nur ein Krimi. Es ist eine unterhaltsame Mischung aus Spannung, Humor und Inselfeeling. Die Autorin Sophie Tammen (auch bekannt als Anne Barns) schafft es, die besondere Atmosphäre von Amrum lebendig werden zu lassen: die kleinen Dörfer, das Meer, der Wind, das Watt – und die ruhige, manchmal verschlossene Art der Inselbewohner.
Die Geschichte ist nicht blutig oder düster, sondern eher ein sogenannter „Cozy Crime“ – ein gemütlicher Krimi, bei dem das Wohlfühlen nicht zu kurz kommt. Trotzdem ist er spannend und clever aufgebaut, mit einem überraschenden Twist am Ende, den man so nicht erwartet.
Gabriele Scholle ist eine sympathische Hauptfigur: neugierig, klug, ein bisschen stur – aber mit viel Herz und Humor. Man merkt, dass sie nicht zum ersten Mal mit einem Mordfall zu tun hat. Und auch Kapitän Behrendsen, der etwas wortkarge Seebär, wächst einem schnell ans Herz. Gemeinsam mit Hündin Dolores bilden sie ein ungewöhnliches, aber sehr liebenswertes Ermittlerteam.
Die Autorin lässt in die Geschichte außerdem spannende Infos über Amrum und Sylt einfließen. Man lernt viel über die Traditionen, die Sprache (wie das Friesische), alte Häuser und die Eigenheiten des Insellebens. So wird der Krimi auch zu einem kleinen Reiseführer mit Mordfall.
Ein besonders schöner Satz, der im Buch öfter vorkommt, lautet:
„Die Insel entscheidet, wer zu ihr gehört – und nicht umgekehrt.“
Das zeigt: Amrum ist mehr als nur eine Kulisse – die Insel hat ihren eigenen Charakter, und man spürt ihre Kraft.
Für wen ist das Buch geeignet?
- Für alle, die Inselkrimis mit Charme lieben.
- Für Fans von Cozy Crime, bei dem nicht das Grauen, sondern die Geschichte im Mittelpunkt steht.
- Für Leserinnen und Leser, die starke weibliche Figuren und besondere Orte mögen.
- Und natürlich für alle, die sich für Amrum und das Leben auf den Nordseeinseln interessieren.
Fazit:
„Kojengrab“ ist ein spannender, aber zugleich gemütlicher Inselkrimi, der mit einer liebevollen Hauptfigur, einer originellen Handlung und viel Inselflair begeistert. Er lädt zum Miträtseln ein, überrascht mit einem cleveren Ende – und macht Lust auf mehr Fälle mit Frau Scholle, Kapitän Behrendsen und natürlich Hund Dolores. Ein Wohlfühl-Krimi, der perfekt in den Koffer oder aufs Sofa passt – am besten mit einer Tasse Tee und einer frischen Nordseebrise im Kopf.
- Herausgeber : Rowohlt Taschenbuch; 1. Edition (15. April 2025)
- Sprache : Deutsch
- Taschenbuch : 320 Seiten
- ISBN-10 : 3499012766
- ISBN-13 : 978-3499012761
- Abmessungen : 12.5 x 2.16 x 19 cm
- 13 Euro