Von der Pubertät bis zur Menopause – wie Frauen in jeder Lebensphase ihr volles Potenzial entfalten
Von Lotta Borg Skoglund
ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) zeigt sich bei Mädchen und Frauen oft anders als bei Jungen und Männern. Während Jungen meist durch Hyperaktivität und impulsives Verhalten auffallen, bleiben die Symptome bei Mädchen oft unbemerkt. Sie sind oft verträumt, vergesslich oder sehr emotional. Viele entwickeln Strategien, um ihre Schwierigkeiten zu verstecken. Das führt dazu, dass ADHS bei Frauen häufig erst spät oder gar nicht erkannt wird. Stattdessen werden sie oft fälschlicherweise mit Depressionen, Angststörungen oder anderen psychischen Erkrankungen diagnostiziert.
Die schwedische Psychiaterin Lotta Borg Skoglund gehört zu den führenden Expertinnen für ADHS bei Frauen. In ihrem Buch erklärt sie, warum sich ADHS bei Mädchen und Frauen anders äußert und wie sie ihre Stärken trotz der Herausforderungen entfalten können.
Warum bleibt ADHS bei Frauen oft unerkannt?
Viele Mädchen mit ADHS versuchen, „brav“ zu sein und sich anzupassen. Sie leiden aber unter ständiger innerer Unruhe, Selbstzweifeln und dem Gefühl, nicht mithalten zu können. Häufig erst in der Pubertät oder im Erwachsenenalter, wenn das Leben komplexer wird, zeigen sich die Probleme deutlicher. Doch dann wird ADHS oft mit anderen Erkrankungen verwechselt.
Wie beeinflussen Hormone ADHS?
Ein wichtiger Unterschied zwischen Männern und Frauen ist der Einfluss von Hormonen. Der weibliche Zyklus, Schwangerschaft, die Zeit nach der Geburt und die Wechseljahre können die Symptome von ADHS verstärken oder verändern. Viele Frauen berichten, dass sie sich während ihrer Periode besonders unkonzentriert oder emotional fühlen. In den Wechseljahren nehmen bei vielen Frauen die ADHS-Symptome sogar zu, weil der Östrogenspiegel sinkt.
Was können Betroffene tun?
Lotta Borg Skoglund gibt konkrete Tipps und Strategien, die Mädchen und Frauen mit ADHS helfen können. Dazu gehören:
✔ Selbstbewusstsein stärken: Verstehen, dass ADHS keine Schwäche ist, sondern auch Stärken mit sich bringt.
✔ Alltag strukturieren: Routinen und klare Abläufe helfen, Chaos zu vermeiden.
✔ Pausen einplanen: Das Gehirn braucht regelmäßige Erholung, um nicht zu überlasten.
✔ Bewegung und Ernährung: Sport und eine gesunde Ernährung können die Symptome positiv beeinflussen.
✔ Unterstützung suchen: Therapie, Coaching oder Medikamente können helfen, besser mit ADHS zu leben.
Erfahrungen von Betroffenen
Das Buch enthält viele persönliche Berichte von Frauen mit ADHS. Sie erzählen, wie sie mit den Herausforderungen umgehen, welche Strategien ihnen geholfen haben und wie sie gelernt haben, sich selbst zu akzeptieren. Diese Geschichten machen Mut und zeigen, dass man auch mit ADHS ein erfülltes Leben führen kann.
Fazit
Dieses Buch ist ein wertvoller Begleiter für Frauen mit ADHS und für alle, die sie besser verstehen wollen. Es hilft, ADHS bei Frauen sichtbarer zu machen und gibt praktische Ratschläge für den Alltag. Mit den richtigen Strategien können Mädchen und Frauen trotz ADHS ihr volles Potenzial entfalten.
- Herausgeber : TRIAS; 1. Edition (12. Februar 2025)
- Sprache : Deutsch
- Taschenbuch : 200 Seiten
- ISBN-10 : 3432119550
- ISBN-13 : 978-3432119557
- Abmessungen : 16 x 1.4 x 21.5 cm
- 24 Euro