
„Matcha-Tee am Montag“ ist ein ruhiger, warmherziger Roman der japanischen Autorin Michiko Aoyama, übersetzt von Sabine Mangold. Das Buch erzählt von kleinen Begegnungen, leisen Gesprächen und davon, wie Menschen einander helfen können, ohne es vielleicht selbst zu merken. Es ist eine Geschichte über Trost, Hoffnung und die Kraft zwischenmenschlicher Beziehungen.
Im Mittelpunkt steht das Café Marble, ein kleines, verstecktes Café unter Kirschbäumen. Normalerweise ist es montags geschlossen. Doch an jedem ersten Montag im Monat öffnet es seine Türen für eine ganz besondere Veranstaltung: eine Matcha-Teeverkostung. Diese Treffen sind ruhig, bewusst und fast ein wenig magisch. Der bittere Matcha-Tee soll dabei helfen, die Bitterkeit des Lebens ein kleines Stück leichter zu machen.
Der Besitzer des Cafés wird nur Master genannt. Er ist ein aufmerksamer, freundlicher Mann, der gut zuhören kann. Master drängt sich nicht auf, gibt keine lauten Ratschläge und tut nichts Spektakuläres. Doch er hat ein Gespür für Menschen. Für jede Besucherin und jeden Besucher nimmt er sich Zeit. Er hört zu, stellt die richtigen Fragen oder schweigt, wenn Schweigen hilfreicher ist.
An diesen besonderen Montagen kommen Menschen ins Café, die sich an einem schwierigen Punkt in ihrem Leben befinden. Eine der Besucherinnen ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau. Nach außen wirkt sie stark und selbstsicher, doch seit dem Neujahrsfest scheint sie vom Pech verfolgt zu sein. Nichts läuft mehr wie geplant, und sie beginnt an sich selbst zu zweifeln.
Eine andere Besucherin ist eine Ladenbesitzerin, die plötzlich mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert wird. Erinnerungen an ihre bescheidenen Anfänge kommen wieder hoch und bringen sie dazu, über ihren bisherigen Lebensweg nachzudenken. War alles richtig? Hat sie sich selbst treu geblieben?
Auch eine Großmutter besucht das Café gemeinsam mit ihrer Enkelin. Zwischen den beiden herrscht Spannung. Sie verstehen einander nicht mehr richtig, sprechen aneinander vorbei und verletzen sich gegenseitig, ohne es zu wollen. Im Café Marble entsteht langsam Raum für Verständnis und neue Nähe.
Alle Gäste haben unterschiedliche Geschichten, Sorgen und Hoffnungen. Doch sie verbindet eines: Sie suchen Halt, Trost und einen neuen Blick auf ihr Leben. Durch den Matcha-Tee, die ruhige Atmosphäre und die unerwarteten Begegnungen beginnen sie, sich zu öffnen. Manchmal reicht ein kurzer Satz, ein Blick oder das Wissen, nicht allein zu sein.
Das Café wird so zu einem besonderen Ort. Es ist kein Ort großer Dramen, sondern ein Raum für leise Veränderungen. Hier entstehen neue Gedanken, alte Wunden dürfen heilen, und kleine Schritte in eine neue Richtung werden möglich. Für manche beginnt ein Neuanfang, für andere eine zweite Chance oder einfach ein Moment des inneren Friedens.
„Matcha-Tee am Montag“ ist ein sanfter Roman, der zeigt, wie wichtig Zuhören, Mitgefühl und Gemeinschaft sind. Das Buch ist ruhig erzählt, leicht zu lesen und voller Wärme. Es lädt dazu ein, langsamer zu werden und den kleinen Begegnungen im Leben mehr Bedeutung zu geben. Ein tröstliches Buch für alle, die an die heilende Kraft menschlicher Nähe glauben.
- Herausgeber : Rowohlt Kindler
- Erscheinungstermin : 14. Oktober 2025
- Auflage : 2.
- Sprache : Deutsch
- Seitenzahl der Print-Ausgabe : 208 Seiten
- ISBN-10 : 3463000652
- ISBN-13 : 978-3463000657
- Originaltitel : Getsuyoubi no matcha cafe
- Abmessungen : 13.2 x 2.08 x 21 cm
- 23 Euro
