„Wem die Stunde schlägt“ ist ein Roman von Ernest Hemingway, der 1940 erschienen ist. Er spielt im Spanischen Bürgerkrieg, also in einem Konflikt, der von 1936 bis 1939 in Spanien stattfand. In dieser Zeit kämpften die Republikaner gegen die Faschisten unter General Franco. Hemingway kannte Spanien gut und war selbst mehrere Male vor Ort. Deshalb wirken die Figuren und Szenen sehr echt und lebensnah.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Robert Jordan, ein Amerikaner, der als Freiwilliger auf der Seite der Republikaner kämpft. Er ist Sprengstoffexperte und bekommt einen besonders gefährlichen Auftrag: Er soll eine Brücke in den Bergen bei Segovia sprengen, um den Feind aufzuhalten. Diese Brücke ist wichtig für den Vormarsch der faschistischen Truppen. Wenn sie zerstört wird, kann das den Republikanern Zeit verschaffen – aber es bedeutet auch ein großes Risiko für alle Beteiligten.
Robert Jordan schließt sich einer kleinen Gruppe spanischer Partisanen an, die in einer abgelegenen Bergregion leben. Die Gruppe ist sehr unterschiedlich: Manche sind mutig und entschlossen, andere misstrauisch oder vom langen Kampf zermürbt. Trotzdem müssen sie zusammenhalten, weil ihr Auftrag lebensgefährlich ist und nur gelingen kann, wenn jeder sich auf die anderen verlassen kann.
Inmitten dieser angespannten Situation begegnet Robert der jungen Partisanin Maria. Sie hat in diesem Krieg Schlimmes erlebt, wurde ihrer Familie entrissen und schwer verletzt – nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Zwischen Robert und Maria entsteht sehr schnell eine tiefe Zuneigung. Obwohl sie sich erst kurz kennen, fühlen sie sich, als seien sie füreinander bestimmt. Ihre Liebe gibt beiden Kraft, auch wenn sie genau wissen, dass die Zukunft ungewiss ist und jeder Moment der letzte sein könnte.
Der Roman zeigt nicht nur die Spannung des Kriegsauftrags, sondern auch die inneren Kämpfe der Figuren. Robert Jordan denkt viel darüber nach, warum er kämpft, was Pflicht bedeutet und wie viel ein einzelnes Leben wert ist. Auch die anderen Partisanen haben eigene Geschichten und Ängste. Hemingway erzählt all das in einer ruhigen, klaren Sprache, die dennoch sehr intensiv wirkt. Oft sind es kleine Beobachtungen – ein Blick, ein Geräusch, ein kurzer Satz –, die die Stimmung bestimmen.
Während die Gefahr immer näher rückt, bereitet sich die Gruppe auf die Sprengung der Brücke vor. Jeder weiß, dass es ein fast unmögliches Unterfangen sein wird. Der Feind ist gut bewaffnet und rückt schnell vor. Trotzdem halten die Partisanen an ihrem Plan fest, denn sie sehen darin ihre einzige Chance, den Vormarsch der Faschisten aufzuhalten.
Der Titel „Wem die Stunde schlägt“ spielt darauf an, dass jeder Mensch irgendwann seine „Stunde“ erlebt – einen Moment, in dem sich sein Schicksal entscheidet. Das kann Mut, Opferbereitschaft oder auch Liebe bedeuten. Hemingway macht deutlich, dass niemand allein ist: Das Schicksal eines Einzelnen hängt immer auch mit dem der anderen zusammen.
Der Roman ist nicht nur eine spannende Kriegsgeschichte, sondern auch eine Erzählung über Menschlichkeit, Hoffnung und die Kraft der Liebe in einer Zeit voller Gewalt. Er zeigt, wie Menschen in Extremsituationen über sich hinauswachsen können – aber auch, wie zerbrechlich Glück sein kann. Deshalb gilt „Wem die Stunde schlägt“ bis heute als eines von Hemingways wichtigsten und bewegendsten Werken.
- Herausgeber : Rowohlt Taschenbuch
- Erscheinungstermin : 17. Juni 2025
- Auflage : 1. Auflage, Neuübersetzung
- Sprache : Deutsch
- Seitenzahl der Print-Ausgabe : 624 Seiten
- ISBN-10 : 3499003791
- ISBN-13 : 978-3499003790
- Originaltitel : For Whom the Bell Tolls
- Abmessungen : 11.6 x 3.93 x 19 cm
- 18 Euro
