In den letzten Jahren hat sich der gesellschaftliche Zusammenhalt deutlich verschlechtert. Beziehungen zwischen Menschen sind schwächer geworden und alte Konflikte und Spannungen haben sich verstärkt. Die Gesellschaft spaltet sich in verschiedene Gruppen auf, wie Arm und Reich, Europaskeptiker und -befürworter, Impfbefürworter und -gegner. Sogar Freundschaften und Familienbeziehungen leiden unter diesen Spannungen. Viele Menschen erleben mehr Feindseligkeit als Solidarität. Auch in den Kirchen gibt es Konflikte zwischen liberalen und konservativen Gläubigen. Wenn wir diese Gräben nicht akzeptieren wollen, müssen wir versuchen, uns zu versöhnen. Dafür müssen wir uns jedoch gegenseitig verstehen, was oft schwierig ist.
Anselm Grün hat diese Situation aus vielen Gesprächen und Vorträgen erfahren. In seinem neuen Buch fragt er, wie wir wieder mehr Zusammenhalt in der Gesellschaft erreichen können und wie Versöhnung gelingen kann. Er diskutiert Fragen wie: Was bedeutet Versöhnung? Muss man vergessen, um zu versöhnen? Gibt es Grenzen für die Versöhnung? Was kann man tun, wenn Wunden nicht heilen? In seinem Buch zeigt Anselm Grün, dass Spaltung kein Schicksal ist und dass Versöhnung möglich und notwendig ist. In diesem Zusammenhang wird eine wichtige Erkenntnis betont: Oftmals neigen wir dazu, andere Personen zu schnell zu verurteilen, anstatt sie zu verstehen. Wir bewerten ihr Verhalten und ihre Entscheidungen, ohne wirklich ihre Hintergründe oder Umstände zu kennen. Dabei ist es jedoch essentiell, das Gegenüber zu verstehen und sich in dessen Perspektive hineinzuversetzen. Durch ein tiefes Verständnis für den anderen können wir uns selbst schützen und erfolgreiche Partnerschaften aufbauen. Dafür müssen wir uns von unseren eigenen Vorstellungen und Annahmen lösen und den anderen ohne Vorurteile akzeptieren und lieben lernen.
In dem Buch geht es nicht nur um die Versöhnung innerhalb einer Partnerschaft, sondern um die allgemeine Bereitschaft zur Versöhnung und wie man diese kultivieren kann. Der Autor spricht einfühlsam und inspirierend über die inneren Blockaden, die uns oft davon abhalten, wie die Angst vor Ablehnung oder dem Scheitern. Außerdem behandelt das Buch die Frage, was man tun kann, wenn eine Versöhnung unmöglich erscheint und wie man sich selbst, sein Schicksal und Gott gegenüber versöhnen kann.
Durch liebevolle Worte, kluge Einsichten und einem Verweis auf die Bibel, wird in dem Werk eine tiefgründige Analyse der Bedeutung von Versöhnung präsentiert. Das Buch zeigt auf, wie wichtig es ist, mit sich selbst und anderen versöhnt zu leben, um ein erfülltes Leben in harmonischer Gemeinschaft zu führen, ohne destruktive Gefühle gegenüber sich selbst oder anderen zu hegen.
Anselm Grün ist ein Benediktinermönch der Abtei Münsterschwarzach, geboren 1945 und ausgebildet als Theologe. Er ist bekannt als spiritueller Begleiter und Kursleiter in Meditation, Fasten, Kontemplation und Traumarbeit. Seine zahlreichen Bücher zu Themen wie Spiritualität und Lebenskunst sind weltweit Bestseller, in über 30 Sprachen übersetzt und seine monatlich erscheinender „einfach-leben-Brief“ ist bei vielen Lesern sehr beliebt (www.einfachlebenbrief.de).
- Herausgeber : Verlag Herder; 1. Edition (13. März 2023)
- Sprache : Deutsch
- Gebundene Ausgabe : 160 Seiten
- ISBN-10 : 345139488X
- ISBN-13 : 978-3451394881
- Abmessungen : 13 x 1.9 x 20.8 cm