/ September 30, 2023/ Jugendbücher, Kinderbücher

Jo Ellen Bogart

„Anton und der Gargoyle“ war eines dieser Bücher, bei denen ich sofort wusste, dass ich es besitzen musste. Das Cover hat mich sofort in seinen Bann gezogen, und der Klappentext klang einfach entzückend. Ich war voller Vorfreude auf die Geschichte und wurde nicht enttäuscht.

Anton und seine Eltern leben in einem Haus voller Familienfotos. Diese Bilder zeigen die Reisen seiner Eltern nach Paris, seine Großmutter und Anton selbst als kleines Kind. Auf vielen dieser Fotos ist Anton mit einem grauen Stein zu sehen, den er über alles liebt. Doch eines Morgens findet er diesen Stein zerbrochen auf seinem Nachttisch, und zu seiner Überraschung stellt sich heraus, dass es sich um ein Ei handelt. Im Schrank entdeckt er ein niedliches Wesen mit großen Augen – ein Wasserspeierbaby. Die beiden freunden sich schnell an und verbringen viel Zeit miteinander.

In einem Fotoalbum von der Parisreise seiner Eltern stößt Anton auf Bilder eines Gargoyles, der seinem neuen Freund sehr ähnlich sieht. Als er dem kleinen Wasserspeier die Fotos zeigt, wird dieser traurig und sehnt sich nach Hause und nach Notre-Dame. Ein glücklicher Zufall führt dazu, dass Antons Familie eine Nachricht über die Erkrankung seiner Großmutter in einem Pariser Krankenhaus erhält. Die Familie reist nach Paris, und Anton schmuggelt seinen grauen Freund heimlich in seinem Rucksack mit. Bei ihrem Besuch in der Kathedrale Notre-Dame führt sie ihr Abenteuer bis auf das Dach, wo sich die steinernen Dämonen befinden. Was wird die beiden dort erwarten?

Dieses bezaubernde Bilderbuch erzählt eine berührende Geschichte, ohne Worte, und wird allein durch die tiefgründigen Illustrationen von Maja Kastelic aus Slowenien zum Leben erweckt. Die Geschichte lässt viel Raum für eigene Gedanken und Fantasie, sodass jeder sie auf seine Weise interpretieren kann und spannende Gespräche über das Gesehene entstehen können. Dank der klaren Struktur der verschiedenen Bildpanele können auch jüngere Kinder das Buch gut verstehen.

Die Bildsequenzen von Maja Kastelic beschreiben die Geschichte wie in einem Comic, und die sanften Pastellfarben verleihen den Illustrationen eine besondere Atmosphäre. Mal sind es mehrere kleine Bilder pro Seite, mal eine große Zeichnung, und alle sind sie unglaublich schön, liebevoll und detailreich. Die Darstellungen der Pariser Sehenswürdigkeiten wie der Eiffelturm, der Bahnhof Montmartre und die Kathedrale Notre Dame sind beeindruckend. Die innige Zuneigung zwischen Anton, seiner Familie und dem kleinen Gargoyle ist spürbar und herzerwärmend. Besonders bemerkenswert ist, dass die dämonischen Wasserspeier, die normalerweise Furcht und Negativität verkörpern, hier freundlich und positiv dargestellt werden. Die Bilder sind ein Traum, voller Emotionen und Wärme, und laden zum Verweilen, Betrachten und Wohlfühlen ein.

Fazit: „Anton und der Gargoyle“ ist ein wunderschönes, wortloses Bilderbuch für Kinder ab 4 Jahren. Es erzählt eine herzerwärmende Geschichte über Freundschaft und Familienzusammenführung und ist gespickt mit beeindruckenden Eindrücken aus der Stadt der Liebe. Ein kleines Juwel im Genre der Silent Books und ein Schatz für Parisliebhaber und solche, die es noch werden wollen. Ich vergebe 5 von 5 begeisterten Sternen!

  • Herausgeber ‏ : ‎ NordSüd Verlag; 1. Edition (21. September 2023)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 56 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3314106564
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3314106569
  • Lesealter ‏ : ‎ Ab 4 Jahren
  • Originaltitel ‏ : ‎ Anthony and the Gargoyle
  • Abmessungen ‏ : ‎ 21.9 x 1 x 26.4 cm

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