/ Oktober 12, 2024/ Buch

„RUA 17“ von Volker Kaminski ist ein packender Roman, der im Jahr 2084 spielt und eine dystopische Zukunft beschreibt. In dieser Welt leben die Menschen zusammen mit sogenannten Assistenten, humanoiden Robotern, die verschiedene Aufgaben übernehmen. Diese Roboter kümmern sich um die älteren Menschen, die in einem abgeschotteten Stadtteil, der RUA, leben, während die jüngere Generation in der modernen und schicken Westrandsiedlung wohnt. Die Assistenten dienen dort als Haushaltshelfer und Unterhalter.

Die Hauptfigur des Romans ist ein ehemaliger Lateinlehrer, der von den anderen Bewohnern der RUA nur „Meister“ genannt wird. Er beginnt, misstrauisch zu werden, als er feststellt, dass die Menschen in der RUA nach und nach ihr Gedächtnis verlieren. Immer wieder kommen die Assistenten, um alte Menschen abzuholen, und niemand weiß, was mit ihnen geschieht oder wohin sie gebracht werden. Als einer seiner Mitbewohner eines Tages spurlos verschwindet, wird Meister noch skeptischer und beschließt, Nachforschungen anzustellen.

Seine Untersuchungen führen ihn bald in Konflikt mit dem allmächtigen SYSTEM, einer unsichtbaren Macht, die alles kontrolliert und die gesamte Gesellschaft überwacht. Unterstützung bekommt Meister von einer jungen Schülerin aus der Westrandsiedlung und ihrem Roboter-Assistenten, die ihm helfen, die Geheimnisse des Systems zu lüften. Gemeinsam wagen sie sich in einen gefährlichen Kampf um Freiheit und Selbstbestimmung.

Kaminski thematisiert in „RUA 17“ zentrale Fragen der modernen Gesellschaft: Wie weit dürfen Technologien in das Leben der Menschen eingreifen? Welche Rolle spielen künstliche Intelligenz und Automatisierung in unserem Alltag? Und vor allem: Was bedeutet es, frei zu sein? Die Figuren im Roman müssen sich mit diesen Fragen auseinandersetzen, während sie versuchen, sich gegen die immer stärker werdende Kontrolle des Systems zu wehren.

Der Roman zeichnet sich durch eine klare und verständliche Sprache aus, was die komplexen Themen leicht zugänglich macht. Kaminski schafft es, eine bedrückende, aber auch faszinierende Zukunftswelt zu entwerfen, in der Technologien sowohl als Hilfe als auch als Bedrohung wahrgenommen werden. Die Mischung aus Spannung, gesellschaftskritischen Überlegungen und philosophischen Fragen macht „RUA 17“ zu einer anregenden Lektüre.

Besonders bemerkenswert ist Kaminskis Fähigkeit, die zwischenmenschlichen Beziehungen in dieser futuristischen Welt darzustellen. Trotz der technologischen Entwicklungen bleibt der Mensch im Mittelpunkt, und die Geschichte erinnert daran, dass Empathie und Menschlichkeit auch in einer hochtechnisierten Welt eine wichtige Rolle spielen. Die Zusammenarbeit zwischen Meister, der jungen Schülerin und ihrem Roboter-Assistenten zeigt, dass Hoffnung und Mut auch in schwierigen Zeiten bestehen können.

„RUA 17“ regt die Leser*innen dazu an, über die Grenzen von Technologie und Überwachung nachzudenken und darüber, wie wir in Zukunft leben wollen. Die Frage, was es bedeutet, frei zu sein, zieht sich durch den gesamten Roman und bleibt auch nach dem Lesen im Gedächtnis. Kaminskis dystopische Zukunftsvision ist beunruhigend, aber gleichzeitig bietet sie auch Raum für Reflexion und Hoffnung. Der Roman ist eine fesselnde und tiefgründige Geschichte über den Wert der Freiheit in einer zunehmend kontrollierten Welt.

  • Herausgeber ‏ : ‎ PalmArtPress; 1. Edition (1. Oktober 2023)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 350 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3962581448
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3962581442
  • Abmessungen ‏ : ‎ 14.3 x 2.8 x 21.4 cm
  • 25 Euro

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