/ Mai 6, 2024/ Romane

Cecilia Rabess, Simone Jakob


„Alles gut“ ist eine fesselnde Geschichte über Jess, eine talentierte junge Frau, die nach dem College einen Job als Finanzanalystin bei Goldman Sachs erhält. Trotz ihrer herausragenden Leistungen kämpft sie täglich gegen die Herausforderungen, die mit ihrer Identität als Schwarze Frau in einer von weißen Männern dominierten Branche einhergehen. Die Autorin, Cecilia Rabess, präsentiert Jess als eine Figur, die sich bemüht, sich in einem kapitalistischen System zu behaupten, das oft aufgrund ihrer Herkunft, ihres Geschlechts und ihrer Hautfarbe diskriminierend ist.

Jess‘ Arbeitsumfeld ist geprägt von Vorurteilen und Ungleichheiten, die sie dazu zwingen, doppelt so hart zu arbeiten wie ihre Kollegen, um nur halb so ernst genommen zu werden. Um sich in dieser Umgebung zu behaupten, versucht Jess, ihren Wert durch monetäre Erfolge zu beweisen. Doch je mehr sie sich in ihrem prestigeträchtigen Job engagiert, desto stärker wird ihr Konflikt mit den zugrunde liegenden Werten und Normen des Systems, das sie zu bekämpfen versucht.

Inmitten dieser inneren Konflikte tritt Josh in Jess‘ Leben – ein Mann, der sie nicht nur liebt, sondern auch ganz unterschiedliche politische Ansichten vertritt. Ihre Beziehung ist geprägt von intensiven Diskussionen und Auseinandersetzungen, die sowohl ihre Liebe als auch ihre Überzeugungen auf die Probe stellen. Rabess präsentiert diese Dialoge mit einer bemerkenswerten Schärfe und Authentizität, die es dem Leser ermöglicht, sich tief in die Gedanken und Emotionen der Charaktere einzufühlen.

Die Liebesgeschichte zwischen Jess und Josh ist keineswegs einfach oder vorhersehbar. Rabess durchbricht die Klischees des Genres und präsentiert eine Geschichte, die reich an Nuancen und Komplexität ist. Durch ihre intelligenten und einfühlsamen Erzählweise gelingt es der Autorin, zeitgenössische Themen wie sozioökonomische Ungleichheit, intersektionelle Perspektiven und die Herausforderungen der modernen Liebe auf eine packende und mitreißende Weise zu behandeln.

„Alles gut“ ist weit mehr als nur eine Liebesgeschichte. Es ist ein eindringliches Porträt der modernen Gesellschaft, das die Leser dazu anregt, über wichtige Fragen nachzudenken: Macht uns Betroffenheit automatisch zu Aktivist:innen? Können Privilegien mit ihren eigenen Waffen geschlagen werden? Wie viel ist der Kampf gegen ein diskriminierendes System wert, wenn man selbst auch davon profitiert? Diese Fragen werden durch die lebendigen Charaktere und ihre komplexen Beziehungen auf eine Weise beleuchtet, die den Leser lange nach dem Lesen des Buches beschäftigen wird.

Durch ihren scharfen Beobachtungssinn und ihre einfühlsame Darstellung gelingt es Rabess, eine Geschichte zu erschaffen, die sowohl unterhaltsam als auch tiefgründig ist. Ihre Protagonisten sind authentisch und vielschichtig, und ihre Reise durch Liebe, Konflikt und Selbstfindung ist mitreißend und inspirierend zugleich. „Alles gut“ ist ein Meisterwerk, das die Grenzen des romantischen Genres sprengt und den Leser dazu bringt, über die Welt um sich herum und die eigene Rolle darin nachzudenken.

  • Herausgeber ‏ : ‎ Eichborn; 1. Aufl. 2024 Edition (28. März 2024)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 432 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3847901605
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3847901600
  • Originaltitel ‏ : ‎ Everything’s fine
  • Abmessungen ‏ : ‎ 20.3 x 21.7 x 3.5 cm

Das Buch ist im Eichborn-Verlag erschienen . Nähere Informationen zum Buch gibt es auf der Website des Verlags. 

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