/ Februar 20, 2020/ Zeitgeschehen

Die wilden Zwanzigerjahre

von Brigitte Ebersbach

Vor rund 100 Jahren war plötzlich viel möglich für die Frauen. Sie wurde per Gesetz dem Mann gleichgestellt… alte Zöpfe wurden abgeschnitten, sie befreiten sich vom Korsett… ‚neue Frau‘ war geboren. Die neue Frau trug Bubikopf, war berufstätig und selbständig, rebellisch und elegant.

Aber … Papier ist geduldig. Das war auch den Frauen bekannt, die vor einhundert Jahren für ihre Rechte Stritten und auf dem Papier recht bekamen, auch.

Dies ist ein Grund warum die Zeitzeugenberichte, Textausschnitte und Berichte auch heute hochinteressant sind.

Heute ist es nichts ungewöhnliches, wenn eine Frau allein ins Theater geht – aber damals ware es mehr als eine Anekdote.

Zu ihrem Erstaunen trifft sie dort ihren Mann denn dieser ist nicht wie vermutet in einer Sitzung.

Ihr Mann ist natürlich nicht allein. Ganz unverfroren sitzt er mit seiner Freundin ein paar Reihen vor ihr.

Nicht alles soll das Frauchen zuhause wissen.

Es ist heute kein Ding mehr für eine Frau in der Öffentlichkeit eine Zigarette anzuzünden. Die „neue“ Frau trägt auch noch kurze Haare. Und die „neue Frau“ steigt auf der Fahrerseite in ein Auto ein. Das gibt Goldpunkte auf dem Gleichberechtigungskonto!


In Sachen Gleichberechtigung waren Vicki Baum, Erika Mann und Helen Hessel mit ihren Texten Vorreiterinnen auf dem Gebiet der gedruckten Gleichberechtigung. Es gab beispielsweise bei den ersten drei Jahrzehnten des Literaturnobelpreises nur drei Frauen, die den Preis errungen haben. Alle zehn Jahre erhielt – rein rechnerisch – eine Frau den Preis. Selma Lagerlöf (die erste Frau, die den Preis gewann, 1909) ist heute noch ein Verkaufsschlager – wer kennt bzw. liest denn noch Rudolf Eucken oder Karl Gjellerup?


Brigitte Ebersbach kennt die Damen der Zunft nicht nur durch ihre Tätigkeit als Verlegerin – nein diese Frauen verwurzelten sich fest in ihrem Herzen.

Jedes Kapitel trägt dazu bei sich zu amüsieren, zu wundern, und vielleicht auch mal das Buch zu senken und innezuhalten. Dieser (Band 82) der blue-notes-Reihe, die im Jahr 2019 ihr Zwanzigjähriges feiert, ist das modernste Buch der Reihe:

Obwohl die Texte schon Jahrzehnte auf dem Buckel haben – und das zu Zeiten, in denen Gender-Diskussionen die Gemüter erregen… ist dieses Buch ein sehr lesenswertes Exemplar.

  • Gebundene Ausgabe: 144 Seiten
  • Verlag: Ebersbach & Simon; Auflage: 1
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3869151846
  • ISBN-13: 978-3869151847
  • Größe und/oder Gewicht: 12,5 x 2 x 19 cm

Weitere Bücher des Verlags http://www.ebersbach-simon.de/

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*