Man lebt intensiver, wenn man in Geschichten verstrickt ist. Ich bin – weil ich erzähle.
Aber es wird nicht nur das eigene Leben als Narration prägnanter. Anhand von Erzählungen schafft man es die Erfahrungen eines einzelnen Menschen zu solchen von vielen anderen zu machen.
Damit das gelingen kann müssen unsere Gehirne und die Art und Weise, wie wir Geschichten erzählen, aufeinander abgestimmt sein – aber wie kann das geschehen?
Das Buch von Fritz Breithaupts unternimmt eine Neubestimmung des Menschen als narratives Wesen, das sich durch Erzählungen in der Welt veranwurzelt.
Damit man dem Denken in Geschichten auf die Spur kommt stützt Breithaupt sich auf die neuesten Einsichten der Hirnforschung und faszinierende Experimente mit Nacherzählungen im Stille-Post-Verfahren mit Tausenden von Versuchsteilnehmern wie auf die Analyse von Serien, Romanen, Grimm’schen Märchen und alltäglichem Büroklatsch.
Es zeigt sich, das narratives Denken sich stets mit spezifischen Emotionen belohnt, und das heißt: Wir leben, wie wir leben, weil wir diesen Belohnungsmustern folgen. Es kann in Narrationen allerdings auch immer alles anders kommen, und ebendies erlaubt uns den Aufbruch zu neuen Ufern.
Der Autor zu diesem spannenden Buch Fritz Breithaupt ist Professor für Kognitionswissenschaften und Germanistik an der Indiana University in Bloomington wo er das in seiner Form einzigartige Experimental Humanities Lab, an dem er narrative Ereignisse, Empathie, moralisches Denken, Emotionen, Parteilichkeit, Ausreden, Gewalt und Überraschung mit seinem Team empirisch erforscht.
Ein spannendes Buch von Breithaupt wo der Ansatz zu einer Psychologie wie wir sie noch nie gesehen haben erklärt wird. Unbedingt lesen! Nicht nur für Menschen die sich beruflich mit dem Thema befassen!
- Herausgeber : Suhrkamp Verlag; 1. Edition (19. Juni 2022)
- Sprache : Deutsch
- Gebundene Ausgabe : 368 Seiten
- ISBN-10 : 3518587781
- ISBN-13 : 978-3518587782
- Abmessungen : 13 x 2.8 x 20.5 cm