
Als ich das Buch „Einsamkeit – vom Mut, sich selbst und anderen zu begegnen“ von Irmtraud Tarr gelesen habe, habe ich mich immer wieder selbst darin wiedergefunden. Einsamkeit ist ein Gefühl, das viele von uns erleben, aber nur selten offen zugeben. Ich habe oft gedacht, dass ich mich schämen müsste, wenn ich mich einsam fühle, und habe das Gefühl lieber versteckt. Dieses Buch hat mir geholfen zu verstehen, dass Einsamkeit nichts ist, wofür ich mich schämen muss, sondern ein natürlicher Teil unseres Lebens sein kann.
Die Autorin, Dr. Irmtraud Tarr, ist Psychotherapeutin, Professorin und international tätige Konzertorganistin. Schon beim Lesen merkt man ihre Erfahrung und ihr Verständnis für menschliche Gefühle. Sie schreibt sehr einfühlsam, aber zugleich klar und verständlich, sodass ich die Ideen sofort nachvollziehen konnte. Ihr Ziel ist es, uns die Einsamkeit als Warnsignal und Chance näherzubringen, nicht als Makel oder Schwäche. Ich habe gelernt, dass Einsamkeit mich auf mich selbst aufmerksam machen kann – auf meine Bedürfnisse, meine Gefühle und meine Sehnsucht nach Verbindung.
Während ich das Buch gelesen habe, habe ich erkannt, dass Einsamkeit mir auch Mut geben kann: Mut, mich selbst besser kennenzulernen, meine eigenen Gefühle ernst zu nehmen und die Verantwortung für mein eigenes Wohlbefinden zu übernehmen. Tarr zeigt, dass wir durch die Akzeptanz von Einsamkeit Gelassenheit entwickeln können. Ich habe verstanden, dass ich nicht alles sofort ändern muss, sondern dass es auch darum geht, Mitgefühl mit mir selbst zu entwickeln.
Ein Aspekt, der mir besonders gefallen hat, ist, dass Einsamkeit nicht nur ein Zustand ist, den man überwindet, sondern ein Moment, der mir erlaubt, mich anderen Menschen aufrichtig zu öffnen. Ich habe beim Lesen oft darüber nachgedacht, wie oft ich aus Angst, verletzt zu werden, auf Distanz gehe, und dass ich dadurch manchmal wertvolle Begegnungen verpasse. Tarr ermutigt mich, mich anderen bewusst zu nähern, auch wenn das anfänglich unangenehm oder unsicher ist. Ich habe das Gefühl bekommen, dass Einsamkeit nicht isolieren muss, sondern eine Brücke zu anderen Menschen sein kann, wenn ich bereit bin, mich zu zeigen.
Die Kapitel sind praxisnah und inspirierend geschrieben. Ich konnte viele Anregungen direkt in meinem Alltag ausprobieren. Es geht zum Beispiel darum, wie man kleine Momente der Einsamkeit bewusst wahrnehmen und als Möglichkeit der Selbstreflexion nutzen kann. Ich habe gemerkt, dass es mir hilft, mir diese Zeit zu nehmen, ohne sie sofort zu füllen oder zu verdrängen. Die Übungen und Beispiele haben mir gezeigt, dass Einsamkeit ein Teil des Lebens ist, den man achtsam annehmen kann, anstatt ihn zu bekämpfen.
Besonders beeindruckt hat mich, wie Tarr den unterschiedlichen Facetten von Einsamkeit Raum gibt. Sie spricht sowohl von der Einsamkeit, die wir in großen Gruppen spüren können, als auch von jener, die uns zu Hause, allein oder in ruhigen Momenten begleitet. Ich habe mich in beiden Formen wiedererkannt und verstanden, dass sie mir jeweils etwas über mich selbst sagen wollen. Mir wurde klar, dass ich durch die bewusste Begegnung mit mir selbst auch meine Beziehungen zu anderen Menschen verbessern kann.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass Tarr immer wieder betont, dass wir Einsamkeit nicht als Defizit sehen sollten, sondern als Möglichkeit. Ich habe gelernt, dass es nicht darum geht, ständig beschäftigt zu sein oder soziale Kontakte zu erzwingen, sondern darum, den Mut zu entwickeln, mich selbst anzunehmen und mich auf andere ehrlich einzulassen. Das hat mir sehr geholfen, meine Einstellung zu ändern.
Ich habe beim Lesen gemerkt, wie sehr dieses Buch Mut macht – nicht nur Mut, die eigene Einsamkeit zu akzeptieren, sondern auch Mut, Verbindungen zu anderen Menschen einzugehen. Es hat mir gezeigt, dass Einsamkeit und Gemeinschaft kein Widerspruch sein müssen, sondern sich gegenseitig ergänzen können. Ich habe die Seiten immer wieder zur Hand genommen, weil die Gedanken so nachvollziehbar und tröstlich sind.
Dr. Tarrs Schreibstil ist warm und zugleich fundiert. Man merkt sofort, dass sie aus jahrelanger Erfahrung spricht – sowohl als Therapeutin als auch als Mensch, der die Höhen und Tiefen des Lebens kennt. Ihre Beispiele, Geschichten und Übungen sind praxisnah und lassen sich gut in den Alltag übertragen. Ich habe beim Lesen oft innegehalten, nachgedacht und neue Perspektiven auf mein eigenes Leben gewonnen.
Am Ende habe ich das Buch nicht nur als Ratgeber, sondern als Begleiter wahrgenommen. Es gibt mir die Sicherheit, dass Einsamkeit ein natürlicher Teil meines Lebens sein kann, den ich annehmen darf. Ich habe gelernt, dass es Mut braucht, sich selbst zu begegnen und sich gleichzeitig auf andere einzulassen. Ich fühle mich nach dem Lesen gestärkt, gelassener und offener für Begegnungen – sowohl mit mir selbst als auch mit meiner Umwelt.
Für mich ist „Einsamkeit – vom Mut, sich selbst und anderen zu begegnen“ ein wertvolles Werk, das zeigt, dass wir die Einsamkeit nicht fürchten müssen, sondern sie als Chance verstehen können. Es hat mir geholfen, meine Einstellung zu ändern, meine Gefühle zu akzeptieren und mutiger auf mich und andere zuzugehen. Ich kann es jedem empfehlen, der lernen möchte, mit sich selbst im Reinen zu sein und zugleich offene, ehrliche Beziehungen zu anderen zu führen.
- Herausgeber : Patmos Verlag
- Erscheinungstermin : 15. September 2025
- Auflage : 1.
- Sprache : Deutsch
- Seitenzahl der Print-Ausgabe : 208 Seiten
- ISBN-10 : 3843615888
- ISBN-13 : 978-3843615884
- Abmessungen : 14 x 1.9 x 21.8 cm
- 19 Euro
