„Heute sind wir unsterblich“ ist genau dieses Buch, das einem erst ganz leise das Herz aufmacht – und es dann ohne Vorwarnung einmal komplett zerreißt. Der zweite Band des Death Duet ist emotional, poetisch und intensiv und fühlt sich beim Lesen an wie ein stetiges Pochen: sanft, drängend, unaufhaltsam. Ticktack. Ticktack.
Im Mittelpunkt steht Dylan, der eigentlich endlich leben dürfte. Nach Jahren voller Krankheit und Angst schlägt dank eines Spenderherzens ein neues Herz in seiner Brust. Und trotzdem kommt er nicht zur Ruhe. In seinem Kopf tickt ständig die Zeit, als wäre sie ihm auf den Fersen. Er hastet durchs Leben, aus Angst, etwas zu verpassen – oder alles zu verlieren. Diese innere Unruhe ist so greifbar beschrieben, dass man sie beim Lesen fast selbst spürt.
Erst die Begegnung mit einem geheimnisvollen Fremden bringt Dylan dazu, innezuhalten. Der Mann wirkt schüchtern, verletzlich, beinahe zerbrechlich – und doch ist da etwas an ihm, das sich jeder Erklärung entzieht. Dylan ahnt nicht, dass dieses Treffen sein ganzes Leben verändern wird. Und schon gar nicht, dass der Mensch, zu dem er sich hingezogen fühlt, gar kein Mensch ist. Die Idee, sich in den personifizierten Tod zu verlieben, klingt zunächst ungewöhnlich – wird hier aber so sensibel, tiefgründig und gefühlvoll erzählt, dass sie sich erschreckend echt anfühlt.
Dominik Gaida versteht es meisterhaft, große Themen mit leisen Worten zu erzählen. Es geht um Zeit, um Vergänglichkeit, um Angst und Hoffnung – und um die Frage, was es wirklich bedeutet, zu leben. Die Liebesgeschichte steht dabei im Zentrum, ist aber nie kitschig oder überzogen. Stattdessen ist sie zart, schmerzhaft schön und voller unausgesprochener Emotionen. Jede Nähe zählt, jeder Blick, jedes Schweigen.
Besonders stark ist, wie Verletzlichkeit dargestellt wird: körperlich wie seelisch. Dylan ist keine klassische New-Adult-Figur, sondern jemand, der gelernt hat, mit der Endlichkeit zu leben – und trotzdem nicht weiß, wie man das Leben wirklich annimmt. Genau das macht ihn so nahbar. Und genau deshalb trifft diese Geschichte so tief.
„Heute sind wir unsterblich“ ist eine Liebe an der Grenze des Unmöglichen, erzählt mit viel Gefühl, Tiefe und Respekt für seine Figuren. Ein Buch, das weh tut, tröstet und gleichzeitig Hoffnung schenkt. Für Fans von queeren New-Adult-Romances, für alle, die emotionale Geschichten lieben – und für Leser*innen, die sich trauen, ihr Herz ein kleines bisschen brechen zu lassen.
- Herausgeber : Rowohlt Taschenbuch
- Erscheinungstermin : 11. November 2025
- Auflage : 1.
- Sprache : Deutsch
- Seitenzahl der Print-Ausgabe : 416 Seiten
- ISBN-10 : 3499016915
- ISBN-13 : 978-3499016912
- Abmessungen : 13.3 x 2.84 x 20.9 cm
- Buch 2 von 2 : Death Duet
- 17 Euro